Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → BILDUNG

UNIVERSITÄT/2293: Hohenheim - Rektorat verabschiedet Drei-Jahres-Agenda (idw)


Universität Hohenheim - 13.01.2009

100 Tage nach Amtsantritt:
Rektorat der Universität Hohenheim verabschiedet Drei-Jahres-Agenda

Schwerpunkt-Projekte aller Rektoratsmitglieder stehen fest / leichte Anpassungen der Administration


Lehre auf Exzellenz-Niveau, enger geknüpfte Forschungs-Netzwerke, Weiterbildung und ein ausgefeiltes Energie- und Raummanagement - so lauten einige der Schwerpunkte, die das neue Rektorat der Universität Hohenheim 100 Tage nach Amtsantritt auf seine Agenda setzt. Auch die Zentralbereiche als interne Administration strukturierte die Hochschulleitung mit Wirkung zum 1. Januar 2009 leicht um. Die dreijährige Dienstzeit des Rektors und seiner drei Prorektoren begann am 1. Oktober 2008 und dauert bis 30. September 2011. Der amtierende Kanzler gehört dem Rektorat seit 1. April 2004 an, seine achtjährige Amtszeit endet am 30. März 2012

Ausbau der Hochschule und eine verschärfte Profilbildung bis zur Vision der Universität Hohenheim im Jahre 2050, Lösungen für die Raumprobleme und die Vollendung des Qualitätsmanagements - dies sind die essentiellen Herausforderungen, die die Universität Hohenheim, die Rektor Prof. Dr. Hans-Peter Liebig für die kommenden drei Jahre zur Chefsache machte. "Gerade die Raumsituation erweist sich inzwischen als Querschnittsthema, bei dem die Fäden aller möglichen Hohenheimer Probleme zusammenlaufen: Verbesserungen in Lehre, Forschung, Zukunftsentwicklung sind in den meisten Fällen mit der Ressource Raum verknüpft."

Ansonsten sieht der Rektor seine Rolle im neuen Rektorat vor allem in der Richtliniengebung, während die übrigen Rektoratsmitglieder in ihren Geschäftsbereichen gestärkt wurden. Querschnittsaufgaben, die mehrere Geschäftsbereiche betreffen, sollen generell in Projekten bearbeitet werden, die vor Beginn im Rektorat beschlossen und von striktem Projektmanagement begleitet werden sollen.

Finanzielle Anreize für exzellente Lehre

"Geld folgt guter Lehre" überschreibt Prof. Dr. Martin Blum als Prorektor für Lehre ein zentrales Projekt seiner Amtszeit: "Gute Lehre muss als zentraler Leistungsparameter anerkannt werden, der ähnlich gründlich wie die Forschungsleistung evaluiert und auch finanziell belohnt wird". Als zweiten Schwerpunkt nannte er die Euroleague for Life Sciences als Verbund von Europas führenden Universitäten mit einem Schwerpunkt in Agrar- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmitteltechnologie, dessen Lehrangebot inklusive europaweiter Studiengänge weiter ausgebaut werden soll.

Bundesweite Aufmerksamkeit hatte Prof. Dr. Blum bereits im Dezember mit dem Ideenwettbewerb Studiengebühren erregt, Deutschlands erstem Pilotprojekt, bei dem ausschließlich Studierende über die Vergabe eines Teils der Studiengebühren entscheiden. "Dank des unkonventionellen Verfahrens haben wir den Finger an den Puls dessen gelegt, was unsere Studierenden wirklich beschäftigt - in vier Wochen sind über 491 Ideen mit 723 Kommentaren auf unserer Homepage eingegangen - eine Fülle von Material, die wir sehr sorgfältig analysieren werden.

Netzwerke für Exzellenz in der Forschung

Forschungsprojekte mit Exzellenzniveau lautet das zentrale Anliegen des Prorektors für Forschung, Prof. Dr. Karlheinz Köller. "Zurzeit ist es vor allem das Bundesforschungsministerium, das die prestigeträchtigtsten Förderprogramme ausschreibt. Hier hat die Universität Hohenheim vor allem in den sogenannten Kompetenznetzwerken Agrarwissenschaften gute Chancen." Gleichzeitig gelte es, die Universität mit ihren regionalen Partnern auf eine mögliche zweite Exzellenzinitiative vorzubereiten.

Den Weg dorthin sieht Prof. Dr. Köller durch professionelle Forschungsförderung an der Universität, die die Wissenschaftler von der Antragsstellung bis zur Abrechnung weitgehend von der Administration entlaste. Gleichzeitig sollen mehr Forschungsergebnisse den Weg in die kommerzielle Verwertung finden. "Hier haben wir im vergangenen Jahr mit zwei internen Tagungen einen Anfang gemacht, den wir weiter ausbauen wollen."

Weiterbildungsangebote für oberes Management-Segment

Stärkere Verzahnung mit der Industrie und eine intensive Beteiligung am Weiterbildungsmarkt hat Prof. Dr. Hans-Peter Burghof als Prorektor für Internationalisierung und Wirtschaftskontakte im Blick. Ein Bereich, in dem die Universität Hohenheim auch bei der Infrastruktur noch Nachholbedarf habe.

Derzeit plant die Universität Hohenheim zusammen mit der Pariser HEC ein kommerzielles Weiterbildungsangebot für Manager. Weitere Projekte sollen über eine Stiftung, der Hohenheim Management School betrieben werden. Nach amerikanischem Vorbild plant Prof. Dr. Burghof eine Hohenheimer Dean's List, die jedes Semester die besten Studierenden auszeichnet und mit Zusatzangeboten fördert. Um ehemalige Studierende, Mitarbeiter und Professoren stärker an die Universität zu binden, werden eine Verstetigung sowie der Ausbau der bisherigen Alumni-Aktivitäten verfolgt. Für eine stärkere Internationalisierung sind mehrere Hochschulkooperationen in Vorbereitung.

Energiemanagement und Personalentwicklung

Personalentwicklung und Energiemanagement lauten die Schwerpunkte, denen sich Alfred Funk als Kanzler verstärkt widmen will. "Im Personalbereich haben wir ein systematisches Fortbildungskonzept zum Ziel. Dazu gehört die intensive Schulung, insbesondere der Führungskräfte sowie zielgerichtete Schulungsmaßnahmen, aber auch eine professionellere Personalauswahl sowie der Einstieg in den akademischen Bereich."

Gleichzeitig sei besseres Energiemanagement angesichts steigender Energiekosten unerlässlich: "Im vergangenen Jahr hatten wir erneut gestiegene Energiekosten", begründet der Kanzler. Grundlage sei allerdings auch ein Umdenken in der Finanz- und Bauverwaltung: "Derzeit entwickeln unsere Studierenden ein Konzept für eine Fotovoltaikanlage auf der Agrartechnik", nennt Kanzler Funk ein Beispiel. "Die Voraussetzung, dass wir in solche Technik investieren können, ist allerdings, dass dann auch die Gewinne bei der Universität bleiben und die so genannte Lebenszyklusbetrachtung bei Gebäudeinvestitionen stärker Raum greift".

Struktur folgt Inhalten: leichte Anpassungen in der Administration

Verbunden mit der neuen Agenda sind auch leichte administrative Änderungen, die bereits zum 1. Januar 2009 wirksam wurden.

Wie bisher steht dem Rektor für Qualitätsmanagement, Planung und Entwicklung, Flächenmanagement und Gremienarbeit das Rektoramt zur Verfügung. Zur Chefsache erklärt Rektor Prof. Dr. Liebig außerdem die Außendarstellung: Der neu benannte Bereich "Hochschulkommunikation" fasst Pressestelle, Marketing und Webmaster als drei eng kooperierende Stabstellen zusammen.

Dem Kanzler stehen zum Ressourcenmanagement teilweise umbenannte Abteilungen, Personal, Wirtschaft und Finanzen sowie Technik und Gebäude zur Verfügung. Ihm direkt zugeordnet sind außerdem die Stabsstellen Controlling, Innenrevision und Arbeitssicherheit.

Entsprechend dem jeweiligen Zuständigkeitsbereich ist dem Prorektor für Lehre die neu benannte Abteilung Studienangelegenheiten zugeordnet, der Prorektor für Forschung stützt sich auf die Abteilung Forschungsföderung, der Prorektor für Internationalisierung und Wirtschaftskontakte auf das Akademische Auslandsamt. Weitere Brückenköpfe zur Wirtschaft sollen die universitätseigene GmbH "Innovation und Bildung Hohenheim" oder die neu gegründete "Hohenheim School of Management" bilden.

Text: Klebs

Weitere Informationen unter:
http://www.uni-hohenheim.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution234


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Hohenheim, Florian Klebs, 13.01.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Januar 2009