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UNIVERSITÄT/2591: Ansturm auf die Uni Leipzig - mehr Bewerber als in den Vorjahren (idw)


Universität Leipzig - 30.08.2011

Ansturm auf die Universität Leipzig - Mehr Bewerber als in Vorjahren


Allen Prognosen zum Trotz erlebt die Universität Leipzig derzeit einen wahren Ansturm von Studienbewerbern aus dem In- und Ausland. Mehr als die Hälfte der deutschen Bewerber komme dabei aus den westlichen Bundesländern, sagte Dr. Klaus Arnold vom Studentensekretariat der Universität Leipzig. "Das ist ein absolutes Novum", erklärte er. Insgesamt seien bisher weit über 28.000 Bewerbungen für die mehr als 140 Studiengänge eingegangen und damit deutlich mehr als in den Vorjahren.

Prognosen seien dagegen von einem demografisch bedingten Rückgang der Abiturientenzahlen und der Studienbewerber ausgegangen. "Aber die Realität ist eine andere", betonte Arnold. Dr. Klaus Dietz, Leiter des Studentensekretariats, führte diesen Trend unter anderem auf den missglückten Start einer neuen Software der Stiftung Hochschulzulassung (früher ZVS) für die zentrale Studienplatzvergabe zurück, die bei den Bewerbern eine "gewisse Panikstimmung" hervorgerufen habe. Dadurch sei für sie der Druck, sich an mehreren Universitäten zu bewerben, noch größer geworden. Auch die doppelten Abiturjahrgänge in Bayern und Niedersachsen sowie die Aussetzung der Wehrpflicht hätten zu dieser Situation beigetragen. Zudem empfinden ihm zufolge viele junge Menschen Leipzig als attraktive Stadt. Die Universität sei auch wegen der nicht vorhandenen Studiengebühren für zahlreiche Bewerber interessant.

Die Einschreibefrist für die nicht zulassungsbeschränkten Studienfächer dauert noch an. Bereits seit mehreren Wochen vergeben sind dagegen die Studienplätze in den Fächern mit Numerus Clausus (NC), bei denen sich über 23.000 junge Menschen auf die 1989 Plätze beworben haben. "Psychologie war hier der Renner", sagte Arnold. Auf die 75 Studienplätze seien 3663 Bewerber gekommen, sagte er. Besonders begehrt gewesen seien auch die Studiengänge Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Lehramt (z.B. im Fach Deutsch). Bei der Entscheidung über die Vergabe der Studienplätze bei den NC-Fächern habe die Abiturnote die entscheidende Rolle gespielt.

Wer sich an der Universität Leipzig einschreiben möchte, hat dennoch eine vielfältige Auswahl an noch verfügbaren Studienplätzen in zulassungsfreien Fächern. Dazu gehören unter anderem die Bachelorstudiengänge Afrikastudien, Ägyptologie, Geschichte, Geschichte und Theorie des Christentums, Indologie, West- und Ostslawistik, Informatik, Physik und Meteorologie. Bewerbungsmöglichkeiten - eine bestandene Eignungsfeststellungsprüfung vorausgesetzt - gibt es auch noch im Bereich des Masterstudiums. So sind z.B. im Masterstudiengang Mineralogie und Materialwissenschaft noch Studienplätze vakant. Dieser verbindet Geo- und Materialwissenschaften und befasst sich mit der Struktur der Materie fester Stoffe. Dabei stehen die Bildung sowie die Strukturabhängigkeit der Eigenschaften und die Anwendung kristalliner Substanzen im Mittelpunkt.

Einschreibemöglichkeiten bieten ebenso die Diplomstudiengänge Evangelische Theologie, Mathematik und Wirtschaftsmathematik. Bewerbungen sind ebenfalls noch für den Studiengang mit Staatsprüfung, Rechtswissenschaft, möglich.

"Auch im Studiengang Informatik, dessen Absolventen später gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, gibt es noch freie Plätze", berichtete Dr. Dietz.

Freie Kapazitäten gibt es auch in den romanischen Studien. Voraussetzung sei hier das Beherrschen von in der Regel zwei romanischen Sprachen. Das sei bei vielen Abiturienten nicht der Fall, da an den Gymnasien diese nicht im notwendigen Umfang gelehrt werden.

Für kurzentschlossene Studieninteressenten besteht noch bis zum 15. September die Möglichkeit, sich an der Universität Leipzig in die nicht zulassungsbeschränkten Studiengänge einzuschreiben.

Weitere Informationen unter:
http://www.zv.uni-leipzig.de/studium/bewerbung.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution232


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Dr. Manuela Rutsatz, 30.08.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. September 2011