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UNIVERSITÄT/2643: "Der Bund muss die Grundfinanzierung von Universitäten leisten können" (idw)


TU9 German Institutes of Technology - 10.09.2013

TU9-Präsident Schmachtenberg: "Der Bund muss die Grundfinanzierung von Universitäten leisten können"

• Statement des TU9-Präsidenten Prof. Dr.-Ing. Schmachtenberg in Hinblick auf die kommende Bundestagswahl
• TU9-Jahresbericht 2012/2011 druckfrisch erschienen und bestellbar



"Wir stehen vor entscheidenden Weichenstellungen im deutschen Wissenschaftssystem. Das Aufwuchsprogramm der Bundesregierung für das Wissenschaftssystem wird heute international als ein Faktor für die Innovationsstärke der deutschen Wirtschaft gesehen. Mit dem Wettbewerb der Exzellenzinitiative haben die deutschen Universitäten sich international besser positionieren können.

Nun lautet die entscheidende Frage: Wie schaffen wir es, die deutschen Universitäten so zu stärken, dass sie ihren gewachsenen Aufgaben in Forschung und Lehre dauerhaft gewachsen bleiben?

Wir stehen in Sichtweite einer Bundestagswahl. Es wird die nächste Bundesregierung sein, die auf diese Frage eine Antwort geben wird.

Es lohnt sich also auch deshalb, sich mit den Positionen der Parteien und zukünftigen Abgeordneten zur Innovationsfähigkeit von Gesellschaft und Wirtschaft auseinanderzusetzen.

Der TU9-Standpunkt ist klar: Wir brauchen eine Verbesserung der Grundausstattung der Universitäten. Die Länder haben dies in den letzten 10 Jahren nicht geschafft, wegen ihrer prekären Finanzsituation ist auch nicht absehbar, wie das zukünftig gelingen soll.

Daher brauchen die Universitäten die Mitfinanzierung durch Bundesmittel.

Der kundige Beobachter weiß: Dies wird durch das sogenannte Kooperationsverbot im Grundgesetz verhindert.

Dass es dennoch Möglichkeiten von Bund und Ländern gibt, gemeinsam Wissenschaft zu finanzieren, zeigt sich an den Beispielen Exzellenzinitiative und Hochschulpakt. Aber diese Möglichkeiten bleiben zeitlich begrenzt.

Daher fordert TU9, die Änderung des Grundgesetzes so auszugestalten, dass der Bund eine direkte Grundfinanzierung von Universitäten leisten darf, vor allem, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit dieser Universitäten zu stärken.

Jedem muss bewusst sein: Die Zeit drängt. Wenn universitäre Forschung und Lehre im internationalen Wettbewerb zurückfallen, wird der Standort Deutschland seine Konkurrenzfähigkeit verlieren.

Absolventinnen und Absolventen eines technikwissenschaftlichen Studiengangs, überhaupt die Forschung in den Technikwissenschaften - sie leisten einen konkreten Beitrag zum Bruttosozialprodukt.

Was die Politik in dieser Legislaturperiode nicht geschafft hat, muss also nach der Bundestagswahl im September 2013 schnell angegangen werden: Die Änderung des Artikels 91b des Grundgesetzes, damit Bund und Länder gemeinsam nicht nur Vorhaben, sondern dauerhaft auch Forschung und Lehre an Hochschulen fördern können."

Diese aktuelle Forderung hat TU9, die Allianz führender Technischer Universitäten, mehrfach gestellt.

Sie wird im TU9-Jahresbericht 2012/2011, der druckfrisch vorliegt, unterstrichen.

TU9 hat sich in weiteren Feldern der Hochschul- und Forschungspolitik eingebracht:

• Eine wissenschaftliche Studie belegt: Eine Promotion in den Technikwissenschaften ist ein Karriereturbo, der "Dr.-Ing." die Eintrittskarte für spannende und auch gut dotierte Tätigkeiten in Wissenschaft und Wirtschaft.

• Internationale Rankings finden zwar gemeinhin viel Beachtung, sie blenden allerdings Charakteristika aus, die Technikwissenschaften in Deutschland gerade ausmachen, etwa die starke experimentelle Fundierung und die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welche Parameter hier wichtig sind, wurde im Rahmen eines Projekts zum Rating in den Technikwissenschaften am Beispiel Maschinenbau herausgearbeitet.

• Internationale Kooperationen mit namhaften Technischen Universitäten im Ausland bleiben ein wichtiger Bestandteil der Internationalisierungsarbeit der TU9-Universitäten: Das Indo-German Center for Sustainability in Kooperation mit dem IIT Madras (Koordination: RWTH Aachen) und das E-Mobility Forschungsnetzwerk von TU9 und vier bedeutenden chinesischen Partneruniversitäten (Koordination: TU München) sind zwei Beispiele dafür.

• Dass das gemeinsame Konzept zur Rekrutierung von internationalem MINT-Nachwuchs gut funktioniert, zeigt die Auszeichnung von TU9 als Bundessieger Bildung im Wettbewerb "Land der Ideen 2012". Zuvor hatten Hochschulrektorenkonferenz, ZEIT Verlag und die Robert Bosch Stiftung die TU9-Allianz bereits beim Preis für Hochschulkommunikation ausgezeichnet, der für das gemeinsame Kommunikationskonzept "Excellence in Engineering and the Sciences - Made in Germany" verliehen wurde.


Über TU9

TU9 ist die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland: RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, TU Darmstadt, TU Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, TU München, Universität Stuttgart.

An den TU9-Universitäten sind über 240.000 Studierende immatrikuliert, das sind rund 10 Prozent aller deutschen Studierenden.

In Deutschland stammen rund 50 Prozent der Universitäts-Absolventen in den Ingenieurwissenschaften von den TU9-Universitäten, rund 51 Prozent der Promotionen in den Ingenieurwissenschaften werden an den TU9-Universitäten durchgeführt.

Weitere Informationen unter:
http://www.tu9.de/media/docs/tu9/TU9_Jahresbericht_2012_2011.pdf
- Der TU9-Jahresbericht 2012/2011 als PDF-Download

www.tu9.de
- TU9-Webportal

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1099

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
TU9 German Institutes of Technology, Venio Piero Quinque, 10.09.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. September 2013