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WEITERBILDUNG/109: Wie lernen Ältere am besten? (idw)


Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO - 21.11.2014

Wie lernen Ältere am besten?

Fraunhofer IAO, BBBank Stiftung und Stuttgart stellen Lernsettings für Verwaltungsmitarbeitende 50+ vor.



Das Lernen der Älteren gewinnt in unserer digitalen Arbeitswelt und in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend an Bedeutung. Wie Verwaltungsmitarbeitende ab 50 Jahren erfolgreich lernen, hat das Fraunhofer IAO im Auftrag der BBBank Stiftung und in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Stuttgart untersucht. Am 19. November 2014 wurde die Studie in Stuttgart präsentiert und offiziell übergeben.

Nicht nur der demografische Wandel und die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt erfordern lebenslanges Lernen. »Ältere Verwaltungsmitarbeitende, die bis zur Rente bzw. Pension durch kontinuierliches Lernen fit bleiben, wahren ihr Selbstverständnis als wertvolle Mitarbeitende und Kollegen«, sagt Gabriele Kellermann. Sie ist Vorstandsmitglied der BBBank Stiftung, die das Fraunhofer IAO damit beauftragt hat in einer großen Verwaltung zu erforschen, wie ältere Verwaltungsmitarbeitende erfolgreich lernen und welche zielgruppengerechten Angebote sie dabei unterstützen.

Über 1000 Verwaltungsmitarbeitende der Landeshauptstadt Stuttgart und der städtischen Eigenbetriebe im Alter von mindestens 50 Jahren hat das Fraunhofer IAO zu ihren Lernerfahrungen befragt. Die Ergebnisse lassen sich in zwei Kernaussagen zusammenfassen:

1. Ältere Lernende bevorzugen unterschiedliche Lernsettings Die Studie beschreibt sechs Lernsettings, mit welchen die sehr heterogene Gruppe von älteren Verwaltungsmitarbeitenden bevorzugt lernt. Frauen zum Beispiel lernen lieber austauschorientiert, Männer hingegen lieber selbstorganisiert.

2. Die Regeln zur Optimierung der Lernangebote sind für alle gleich Trotz unterschiedlicher Lernsettings nennt die Studie übergreifende Erfolgsfaktoren. So sollte Lernen selbstorganisierter erfolgen und kommunikativ-austauschorientierte Elemente integrieren. Unbedingt gilt es, die Selbstwirksamkeit der Älteren zu stärken, indem sie beispielsweise immer wissen, was wozu und wie zu lernen ist, sie also den Gesamtzusammenhang und ihren Lernfortschritt kennen.

»Gezielte kleine Änderungen in den Lernangeboten können große Wirkung erzielen« resümiert Gabriele Korge, Projektleiterin der Studie am Fraunhofer IAO.

Zur Durchführung der Befragung konnte die Landeshauptstadt Stuttgart mit ins Boot geholt werden. Personalbürgermeister Werner Wölfle unterstützte die Studie nicht nur im Rahmen seines Amts sehr engagiert, sondern hat auch selbst teilgenommen. »Die Erkenntnisse der Studie sind für die Stadtverwaltung von großem Nutzen. Sie bestätigen den von uns eingeschlagenen Weg. Die gewonnenen Ergebnisse werden wir für die Anwendung in der Praxis weiter auswerten. Damit stärkt die Stadt Stuttgart ihre Position als attraktive, öffentliche Arbeitgeberin«, betonte Wölfle bei der Ergebnispräsentation am 19. November.

Für die Zukunft sieht das Fraunhofer IAO weiteren Forschungsbedarf, beispielsweise zum erfolgreichen Lernen der jüngeren Verwaltungsmitarbeitenden oder zum Lernen anderer Berufsgruppen, beispielsweise aus dem Handel.

Die vollständige Studie steht ab sofort kostenlos zum Download zur Verfügung unter:
www.bbbank-stiftung.de


Weitere Informationen unter:
http://www.iao.fraunhofer.de/lang-de/geschaeftsfelder/unternehmensentwicklung-und-arbeitsgestaltung/1456-wie-lernen-aeltere-am-besten.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution300

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO,
Juliane Segedi, 21.11.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2014