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WESTSAHARA/053: Fischereiabkommen - Berliner Aktion vor der EU-Vertretung (Aktionsgruppe Westsahara)


Aktionsgruppe Westsahara - Pressemitteilung vom 19. Februar 2011

Protestaktion gegen Fischereiabkommen der EU mit Marroko vor der EU-Kommission, Vertretung in Deutschland

Protest in Fischerkluft mit Netz und Fischpostern vor der Berliner Vertretung von EU-Kommission und Europaparlament; die Gesichter der Aktivisten sind von weißen Masken verdeckt - Foto: Aktionsgruppe Westsahara

Foto: Aktionsgruppe Westsahara

Am Freitag 18.02.2011 demonstrierten wir, die Aktionsgruppe Westsahara, vor der Vertretung der EU - Kommission in Berlin. Dabei versperrten wir symbolisch deren Eingang mit einem Fischernetz, um auf die Verantwortung der Politik und Wirtschaft der EU für die Aufrechterhaltung des völkerrechtswidrigen Status Quo sowie die Verantwortung als BürgerInnen der EU gegenüber den Menschenrechtsverletzungen durch Marokko in der Westsahara aufmerksam zu machen.

Im November letzten Jahres ging die Situation kurz durch die Presse, weil die marokkanische "Sicherheitskräfte" gewaltsam ein Protestcamp in der Wüste räumten.
Einige Tage später war der Bundesaußenminister Guido Westerwelle in Marokko um die "strategische Zusammenarbeit von Marokko und Deutschland auszubauen".

Seit 1976 hält Marokko die Westsahara besetzt und raubt völkerrechtswidrig die fossilen und natürlichen Bodensätze, wie z.B. Früchte, die auch in den hiesigen Läden zu finden sind.
In den nächsten Tagen plant die EU das Fischereiabkommen mit Marokko zu verlängern, dabei handelt es sich vor allem um die Vermarktung der Gebiete vor der Küste der Westsahara. Obwohl das EU-Parlament vorschlägt, diese Gebiete aus dem Abkommen auszuschließen, scheinen sowohl die EU-Kommission als auch einige Regierungen wie Spanien oder Frankreich in den letzten Tagen die Entscheidung in andere Richtung beeinflussen zu wollen.

Wir werden zusammen mit Gruppen in anderen europäischen Hauptstädten weiterhin gegen diese Haltung demonstrieren, die das Völkerrecht zum Erlangen eigener ökonomischer Vorteile mit Füßen tritt.

Vor der Berliner Vertretung von EU-Kommission und Europaparlament flattert das Transparent 'Selbstbestimmung für die Westsahara' - Foto: Aktionsgruppe Westsahara

Foto: Aktionsgruppe Westsahara

In diesem Sinne rufen wir auch zur Teilnahme am "Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt" am Samstag, 26.02. um 11 Uhr auf. Die Westsahara ist das letzte afrikanische Land, das wegen der Besetzung durch Marokko noch nicht unabhängig ist.


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Quelle:
Pressemitteilung, 19.02.2011
Aktionsgruppe Westsahara
E-Mail: aktion.westsahara@gmail.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2011