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FORSCHUNG/684: Zuchtfortschritt bei Äpfeln beschleunigen mit Birken-Gen (aid)


aid - PresseInfo Nr. 17/09 vom 22. April 2009

Zuchtfortschritt bei Äpfeln beschleunigen

Schnellerer Blühbeginn dank Birke


(aid) - Apfelzüchter haben gleich mehrere Probleme: Manche Apfelsämlinge blühen erst nach fünf bis zwölf Jahren zum erstenmal, so dass ein Zuchtfortschritt erst mit großer Verzögerung geprüft und vermarktet werden kann. Gleichzeitig sehen sich die Züchter mit immer schneller wandelnden Produktionsbedingungen konfrontiert, ausgelöst durch Klimaveränderungen, durch Einschleppung von Erregern und durch mangelnde Resistenzen gegen Feuerbrand, Apfelschorf oder Mehltau. Die Hochleistungssorten der Ertragszucht sind häufig besonders krankheitsanfällig. Doch angesichts des späten Blühbeginns fällt es um so schwerer, neue Sorten schnell und flexibel an Veränderungen anzupassen. Biotechnikern des Julius-Kühn-Instituts (JKI) in Dresden-Pillnitz ist unterdessen ein besonderer Zuchterfolg gelungen. Ein eingeschleustes Gen der Birke hat Apfelpflanzen der Sorte Pinova schon nach wenigen Wochen zum Blühen gebracht, während normale Apfelbäume erst nach einigen Jahren zum ersten mal blühen. Man erhofft sich, auf diese Weise züchterische Anpassungen schneller durchführen zu können als bisher.

Doch auch den Forschern ist es hinlänglich bekannt, dass deutsche Verbraucher wenig begeistert von gentechnisch veränderten Produkten sind. Daher ist es ihre Idee, nach gelungenem Zuchtfortschritt das eingeschleuste Fremd-Gen auf konventionellem Wege wieder herauszukreuzen. So entstünde ein gentechnikfreies Produkt, das dennoch die positiven Eigenschaften einer Neuzüchtung enthält. Denn nicht die Qualitätseigenschaften oder die Krankheitsresistenz selbst würden von fremden Genen erzeugt, sondern lediglich die frühe Blüheigenschaft, die es ermöglicht, weitere positive Eigenschaften schneller einzukreuzen.

aid, Friederike Eversheim

Weitere Informationen:

www.biosicherheit.de/de/gehoelze/apfel_rose/659.doku.html

www.jki.bund.de/cln_045/nn_804440/DE/pressestelle/Presseinfos/ 2008/0109__ModernebiotechnologischeZuchtmethoden.html__nnn=true


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Quelle:
aid PresseInfo Nr. 17/09 vom 22. April 2009
Herausgeber: aid infodienst
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53123 Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2009