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MARKT/1796: Nur EU und USA können aktuellen Weltbedarf versorgen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 16. September 2010

Nur EU und USA können aktuellen Weltbedarf versorgen

Deutsche Bauern Korrespondenz analysiert Ernte 2010


"Die weitere Preisentwicklung bei Getreide hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen muss sich zeigen, wie hoch der Weltbedarf sein wird, sprich ob bei diesen Preisniveaus auch weniger verbraucht werden wird. Auch ist noch ungewiss, ob Russland seinen Exportstop über Dezember hinaus beibehalten wird und wie die weitere Dollarentwicklung die Exportstärke der EU gegen die USA bestimmt." Das betonte Andrea Dinig, Leiterin Handel Ölsaaten im Bereich Agrarerzeugnisse der AGRAVIS Raiffeisen AG im Aktuellen Interview im Schwerpunktthema "Ernte 2010" in der Septemberausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk). Sicher sei, so Dinig, dass der aktuelle Weltbedarf lediglich von zwei Anbietern versorgt werden könne. Dies seien die EU und die USA, was ein Novum zu den vergangenen Jahren sei, in denen der vordere Bedarf aus der Schwarzmeerregion versorgt wurde. Aktuell exportiere hauptsächlich Frankreich Weizen, wo die Ernte so gut wie abgeschlossen sei. Dinig weiter in der "Ernteausgabe" der dbk: "In Deutschland besteht das Problem der unsicheren Qualitäten, welches sich auch noch eine Weile hinziehen wird. So lange der Weltbedarf lediglich von der EU und den USA gedeckt werden kann, ist von einem stabilen Preisverlauf auszugehen. Ändern kann sich die Situation dann, wenn die australische Ernte auf den Markt kommt und vor allem wenn es zu Binnenmarktausschreibungen aus der Intervention kommen sollte, was im Moment noch ungewiss ist." Für den weiteren Marktverlauf ist es laut Dinig wichtig, ob der Exportstop von Russland ab Januar aufgehoben oder auf die ganze Saison ausgedehnt wird.

Hinsichtlich der Herbstaussaat sprächen die Märkte bei den aktuellen Preisniveaus für eine Ausdehnung von Roggen, Gerste und Weizen. Raps habe Dinig zufolge zwar aktuell an Preiswürdigkeit verloren, solle aber seine Fläche aufgrund von Potenzial behalten. Allerdings seien diese Aussagen sehr theoretisch, da letztlich der Erntezeitpunkt der letzten Bestände und der Witterungsverlauf über die Möglichkeiten des Anbaues mitentscheiden würden, räumte Dinig ein.

Weitere Beiträge zur diesjährigen Ernte befassen sich mit der Vermarktungssituation und der Bedeutung der sorgfältigen Beobachtung des Dünger- und Pflanzenschutzmittelmarktes. Ebenso ins Visier nimmt die dbk die Nachhaltigkeitszertifizierung für Biokraftstoffe und flüssige Biomasse. Über das Schwerpunktthema "Ernte 2010" hinaus berichten andere Autorenartikel über deutsche Agrarexporte, die Bedeutung des Euro für die Agrarwirtschaft und über die Novelle des Bundeswaldgesetzes.

Die Deutsche Bauern Korrespondenz dbk ist die Monatsschrift des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Die dbk analysiert aktuelle und überregionale agrarpolitische Themen für die ehren- und hauptamtlichen Mandatsträger des DBV. Die Zeitschrift erscheint monatlich und kann gegen eine Jahresgebühr von 33,50 Euro, inklusive sieben Prozent Mehrwertsteuer, bei m.steinmetzer@bauernverband.net, Fax. 030-31904-431 abonniert werden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. September 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2010