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MARKT/1843: 2. Berliner Milchforum setzt Zeichen der Aufbruchstimmung (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. März 2011

2. Berliner Milchforum setzt Zeichen der Aufbruchstimmung

DBV-Vizepräsident Folgart sieht Milchstandort Deutschland in Vorreiterrolle


"Der Milchstandort Deutschland bietet die besten Voraussetzungen für eine Vorwärtsstrategie", dies erklärte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Milchpräsident Udo Folgart auf dem 2. Berliner Milchforum, das der DBV und der Milchindustrieverband in Kooperation mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft und dem Deutschen Raiffeisenverband heute und morgen in Berlin durchführen. Auf den Märkten wie auch in der Politik müsste die gesamte Wertschöpfungskette Milch "jetzt gemeinsam den Vorwärtsgang einlegen", betonte Folgart. "Wir müssen durchstarten und eine Aufbruchstimmung schaffen." Die neuen Kooperationen im Molkereisektor, wie dem Deutschen Milchkontor und der ersten länderübergreifenden Fusion zwischen dem dänisch-schwedischen Arla Foods und der Hansa-Milch eG, begrüßte Folgart. In einem hart umkämpften Markt würden dadurch die Positionen der Molkereiunternehmen und somit auch der Milchbauern gestärkt. Deutschland sei in der EU das Land mit der größten Milchproduktion. 2010 seien rund 14 Millionen Tonnen Milchäquivalent exportiert und rund 10 Millionen Tonnen aus EU- und Drittländern importiert worden. Dieser positive Exportsaldo dürfte sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen, da in Deutschland ein Bevölkerungsrückgang erwartet werde und das Angebot aufgrund der guten Standortbedingungen weiter wachsen sollte. Deutschland leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Welternährung. Zugleich behalte die ökologisch wichtige Grünlandnutzung in Deutschland eine echte Perspektive.

Die Milchbauern benötigten "eine Politik der Ermutigung". Denn wer Milch erzeuge, handle immer langfristig. Es würden Jahre vergehen, bis die Nachzucht Milch produziert, und auch ein Laufstall sei eine langfristige Investition. Deshalb forderten die "Milchbauern Flankenschutz für den anstehenden sanften Quotenausstieg" und für die damit verbundene weitere Marktöffnung. Die Reduzierung der Super-Abgabe, so Folgart, sei ein wichtiger Beitrag, um die Liquidität der Milchbetriebe zu erhöhen. Auch die verbindliche Zusicherung eines untersten Sicherheitsnetzes wäre ein klares Signal, den extremen Volatilitäten am Milchmarkt zu begegnen. Die EU-weite Saldierung der Milchquote unterstütze die Stabilisierung des Milchstandortes Deutschland. Zur Vorbereitung auf die Zeit nach der Milchquote gehöre auch, dass Milchbauern und Verarbeiter klärten, wie sie künftig gemeinsam auf Veränderungen der Nachfrage im Markt reagieren könnten. Das traditionell enge Verhältnis zwischen Milchbauern und Molkereien, insbesondere bei genossenschaftlichen Molkereien, müsse dafür die vertrauensvolle Basis liefern, versicherte Folgart. Gemeinsam gelte es jetzt, auch das deutsche Modell einer einheitlichen Flächenprämie in der anstehenden EU-Agrarreform gerade auch für die Milchbauern nachdrücklich zu verteidigen. Bis 2020 gelte es, den entkoppelten Direktausgleich zu sichern und neue, unsinnige bürokratische Auflagen zu verhindern.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. März 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2011