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MARKT/1934: Vermarktung der Speisekartoffeln nicht zufriedenstellend (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 12. April 2012

Vermarktung der Speisekartoffeln nicht zufriedenstellend

DBV-Experten rechnen mit kleinerer Anbaufläche in Deutschland



Die Vermarktung von Kartoffeln aus der Ernte 2011 war für die Landwirte und Lagerhalter nicht zufriedenstellend. Auch aktuell gerät der inländische Markt unter Druck, die Preise sind unverändert niedrig. Zu dieser Einschätzung kommen die Mitglieder des Fachausschusses Kartoffeln des Deutschen Bauernverbandes (DBV) unter Leitung von Martin Umhau. "Immer stärker werden in den kommenden Wochen Frühkartoffeln aus Israel oder Ägypten den deutschen Markt erreichen. Gerade Spargel verzehren die deutschen Verbraucher gern mit Frühkartoffeln." Umhau betont, dass "aber auch einheimische Ware, gesund und regional produziert, von bester Qualität ist." Vor allem bei Bio-Ware würden die Lebensmitteleinzelhändler sehr frühzeitig auf ausländische Ware umsteigen, was für einzelne Landwirte in Deutschland einen enormen finanziellen Verlust zur Folge habe.

In allen Anbauregionen Deutschlands, in denen die Frühkartoffel eine Rolle spielt, sind die Pflanzungen in vollem Gange, stellte der DBV-Fachausschuss fest. Erste Bestände seien bereits aufgelaufen. Regen werde nun aber dringend gebraucht.

Im Jahr 2011 wurden auf 259.000 ha Kartoffeln angebaut, die Erntemenge betrug nach den letzten Schätzungen 11,8 Millionen Tonnen, teilt der DBV mit. Dies sei ein Zuwachs um knapp 17 Prozent im Vergleich zu 2010 gewesen. Für die diesjährige Anbaufläche erwarten die Experten des DBV eine verhaltene Anbauplanung. Niedrige Preise und der Anbau anderer Ackerbaukulturen könnten dazu führen, dass sich noch mehr Erzeuger vom Kartoffelanbau zurückziehen. Bessere Erlöse für die Landwirte werden dringend gebraucht, um den heimischen Anbau langfristig zu sichern, so die Mitglieder des Fachausschusses. Dies treffe auch auf den Bereich der Veredelungskartoffeln zu, die etwa zu Pommes Frites oder Stärke verarbeitet werden.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. April 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
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Tel.: 030 / 31 904 239
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. April 2012