European School of Management and Technology (ESMT) - 11.04.2018
Experten rufen zu mehr Mut im Umgang mit dem demografischen Wandel auf
200 Fachleute diskutieren beim 7. Berliner Demografie Forum
Rund 200 nationale und internationale Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beschäftigten sich gestern und heute [10. und 11.04.2018 ] in Berlin beim 7. Berliner Demografie Forum (BDF) mit der wachsenden Binnenwanderung innerhalb Deutschlands und Europas sowie der zunehmenden Migration.
Über aktuelle Herausforderungen angesichts demografischer Veränderungsprozesse diskutierten Franz Müntefering, ehemaliger Bundesminister für Arbeit und Soziales und Prof. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institutes.
"Europa braucht ein identitätsstiftendendes Projekt, ein Projekt, an das die Menschen ihr Herz hängen können", sagt Franz Müntefering, der auch Vorsitzender des BDF-Beirats ist. "Dies könnte zum Beispiel ein gemeinsamer europäischer Arbeitsmarkt sein, der Menschen über die Grenzen der Nationalstaaten hinaus aufnimmt. Da empfehle ich mehr Mut", betont Müntefering.
"Mit den Erfahrungen der Vergangenheit werden wir die Probleme der Zukunft nicht lösen können", erläutert Prof. Bert Rürup. "Digitalisierung wird die Art der Arbeit verändern. Die lokale Bindung von Arbeit und abhängige Beschäftigung wird zurückgehen. Dies muss aber nicht zwingend zu abnehmender Erwerbsarbeit führen."
In seiner Begrüßung sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie, dass die zunehmenden Migrationsbewegungen weltweit weitreichende Auswirkungen hätten. Beispielsweise werde Deutschland nicht so schnell älter wie seit Längerem angenommen. "Nur durch starke, verlässliche Kooperationen werden wir diese Herausforderungen erfolgreich meistern und demografisch relevante Aspekte der Daseinsvorsorge und der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse sichern können", betont der Diakonie-Chef.
Prof. Jörg Rocholl, Präsident der ESMT Berlin, erinnerte daran, dass Trends wie die Digitalisierung, Nano- und Biotechnologie und der demografische Wandel eine Neujustierung der Bildungspolitik erfordern. "Berufsbilder und Aufgaben wandeln sich mit zunehmender Geschwindigkeit, sodass lebenslanges Lernen kein Luxus, sondern pure Notwendigkeit ist", erklärt er. "Lebensbegleitende Bildungsangebote müssen kreative und soziale Fertigkeiten, digitales Verständnis und abstraktes Denken fördern."
Das BDF versteht sich als überparteiliche Plattform der Diskussion und des
gegenseitigen Austauschs, mit dem Ziel, Lösungsansätze für die
Herausforderungen des demografischen Wandels zu identifizieren. Das Forum
führt internationale Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren und
zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Hiermit soll auch die
Bedeutung demografischer Einflussfaktoren in einer breiteren
Öffentlichkeit verankert werden. Seit der Auftaktveranstaltung im Januar
2012 findet das Forum einmal jährlich statt. Gründungsinitiatoren waren
das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
sowie die Allianz. Ausrichter der Konferenzreihe sind die Diakonie
Deutschland, die Allianz Deutschland AG und die ESMT Berlin. Das BDF wird
2018 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), dem BMFSFJ und dem
Bundesministerium des Innern (BMI) unterstützt. Außerdem gehören die
Bertelsmann Stiftung, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, Population
Europe, das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und die
Deutsche Gesellschaft für Demographie (DGD), World Health Summit, F/L
Think Tank und der Ecclesia-Versicherungsdienst zu den Partnern des
BDF.
www.berlinerdemografieforum.org
Über die ESMT Berlin
Die ESMT Berlin ist eine internationale, forschungsorientierte
Wirtschaftshochschule (Business School), die von 25 führenden globalen
Unternehmen und Verbänden gegründet wurde. Sie bietet englischsprachige
Vollzeit- und berufsbegleitende Executive MBA-Studiengänge, einen Master
in Management-Studiengang sowie Managementweiterbildung auf Englisch und
Deutsch an. Die ESMT konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Leadership,
Innovation und Analytics. Die Professoren der ESMT veröffentlichen in
führenden wissenschaftlichen Zeitschriften. Zusätzlich stellt unsere
Hochschule eine interdisziplinäre Plattform für Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft dar. Der Hauptsitz befindet sich in Berlin, ein zweiter
Standort ist Schloss Gracht bei Köln. Die ESMT ist eine staatlich
anerkannte, private wissenschaftliche Hochschule mit Promotionsrecht und
ist von AACSB, AMBA, EQUIS und FIBAA akkreditiert.
www.esmt.org
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution875
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
European School of Management and Technology (ESMT), Ulrike Schwarzberg, 11.04.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 13. April 2018
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