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DEMOSKOPIE/723: Armut und soziale Ungleichheit bewegt die Deutschen (IPSOS)


Ipsos - Pressemitteilung vom 26. Oktober 2017

Armut und soziale Ungleichheit bewegt die Deutschen


Hamburg, 23. Oktober 2017. Armut und soziale Ungleichheit ist nach wie vor ein Top-Thema, wenn man die Deutschen nach ihren größten Sorgen fragt. Fast jeder Zweite (49%) sorgt sich darum, seit Juni dieses Jahres ist dieser Wert um 9 Prozentpunkte gestiegen. Als weitere wichtige Sorgen werden Kriminalität und Gewalt (39%) und Terrorismus (38%) genannt. Seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt wird diese Sorge aktuell deutlich seltener genannt, im Januar gab noch die Hälfte der Deutschen (49%) Terrorismus als Sorgenbereiter an. Nach der monatlich erhobenen, repräsentativen Studie "What worries the world" des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, liegen die Werte der drei Hauptsorgen der Deutschen deutlich über dem globalen Durchschnitt der 26 befragten Länder. In den USA sorgen sich beispielsweise nur 18 Prozent der Bürger um Armut und soziale Ungleichheit in ihrem Land.

Dr. Robert Grimm, Leiter der Sozial- und Politikforschung von Ipsos in Deutschland bezeichnet die Ergebnisse der Umfrage als indikativ für den Ausgang der jüngsten Bundestagswahlen. "Fragen der inneren und sozialen Sicherheit bestimmen den politischen Zeitgeist. Leider glauben immer weniger Deutsche, dass Ihre Sehnsucht nach Ordnung von den (ehemals) großen Volksparteien CDU/CSU und SPD erfüllt werden kann. Denn mit einer Politik der Angst hat vor allem der rechte Rand gepunktet."

Weltweit ist Arbeitslosigkeit die größte Sorge - Ausnahme Deutschland

Im weltweiten Durchschnitt sehen die Menschen derzeit Arbeitslosigkeit als die größte Sorge: 35 Prozent nennen diesen Punkt. In den europäischen Ländern sind es vor allem die Menschen in Italien (65%), Spanien (62%) und Serbien (58%), die diese Sorge teilen, in deutlichem Kontrast zu Deutschland mit nur 12 Prozent. Insgesamt lässt sich allerdings im globalen Langzeitvergleich ein kontinuierlicher Rückgang der Besorgnis um Arbeitslosigkeit von 15 Prozentpunkten seit 2010 feststellen.

Weltweit große Sorge um Korruption im Land - Ausnahme Deutschland

Unverändert gegenüber den letzten Monaten bezeichnet weltweit jeder Dritte (33%) finanzielle und politische Korruption als zweitgrößte Sorge. In Südafrika (65%) zeigen sich die Bürger bei diesem Aspekt am meisten besorgt - Deutschland bildet hier weltweit das Schlusslicht, nur 7 Prozent teilen diese Bedenken.


Steckbrief:

Die Befragung der Studie "What worries the world" wurde weltweit in 26 Ländern mit dem Ipsos Online Panel durchgeführt. Zu den Ländern gehören: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Indien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Spanien, Serbien, Südkorea, die Türkei, Ungarn und die Vereinigten Staaten von Amerika. Die internationale Stichprobe betrug 21.044 Erwachsene im Alter von 16 bis 64 Jahren und in Israel, Kanada und den USA 18 bis 64 Jahren. Die Befragungen fanden zwischen dem 23. August und dem 7. September 2017 statt. Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die demografischen Merkmale auszugleichen und damit sicherzustellen, dass die Stichprobe die aktuellen offiziellen Strukturdaten der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes widerspiegelt.

Brasilien, China, Indien, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika und die Türkei haben eine niedrigere Internetpenetration und sollten daher nicht als national repräsentativ betrachtet werden. Die Stichprobe dieser Länder repräsentiert eher die wohlhabende und vernetzte Bevölkerung. Diese Bevölkerungsgruppe hat nach wie vor eine wichtige gesellschaftliche Rolle und verkörpert die aufstrebende Mittelschicht.

Über Ipsos
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Der Forschungsbereich Ipsos Public Affairs ist ein leistungsstarker Partner für Politik- und Sozialforschung in Deutschland. Er bietet Auftraggebern aus Politik, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft Einblicke in die Einstellungen und Verhaltensweisen der Bürger.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2017

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