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DEMOSKOPIE/815: Mehrheit sieht Rücktritt von Nahles als richtigen Schritt (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 6. Juni 2019

ARD-DeutschlandTrend

Mehrheit sieht Rücktritt von Nahles als richtigen Schritt


Andrea Nahles ist als Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD zurückgetreten. Dieser Schritt findet bei zwei Drittel der Bundesbürgern Zustimmung (65 Prozent). 27 Prozent finden diesen Schritt falsch. Auch zwei Drittel der SPD-Anhänger (67 Prozent) finden es richtig, dass Andrea Nahles ihre Ämter nach der Europawahl zur Verfügung gestellt hat. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen mit 1.000 Befragten von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben.

Sieben von zehn Deutschen (72 Prozent) fällt es aktuell schwer zu erkennen, für welche Inhalte die SPD steht; auch 47 Prozent der SPD-Anhänger sehen das so. 82 Prozent der Befragten sehen bei der SPD einen Mangel an gutem Führungspersonal. Auch 68 Prozent der SPD-Anhänger stimmen dem zu. 57 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die SPD sollte die Regierungskoalition mit der Union verlassen und sich in der Opposition erneuern. Eine Position, die 58 Prozent der SPD-Anhänger vertreten.

Bei der CDU tun sich vier von zehn Bundesbürgern (43 Prozent) ebenfalls schwer, die aktuellen Positionen der Partei genau zu erkennen. 21 Prozent der Anhänger der Union sagen das. Die Hälfte der Befragten (53 Prozent) meint, es mangelt der CDU an gutem Führungspersonal. Von den Unions-Anhängern bejahen diese Aussage 40 Prozent. Konkreter auf die CDU-Parteivorsitzende bezogen, äußern lediglich 13 Prozent der Befragten Zustimmung (-10 Punkte im Vgl. zur Befragung "Deutschland vor der Europawahl" vom 20.-22. Mai) zu der Aussage: "Annegret Kramp-Karrenbauer wäre eine gute Bundeskanzlerin." 27 Prozent der Unions-Anhänger stimmen dieser Aussage zu.

Etwa drei Viertel der Bundesbürger sind jeweils der Ansicht, dass sich CDU (77 Prozent) und SPD (72 Prozent) zu wenig um Themen zu kümmern, die Menschen wirklich bewegen.

Aus Sicht der Befragten haben die Grünen aktuell die besten Antworten auf die Fragen der Zukunft: 27 Prozent der Befragten sehen diese Zukunfts-Kompetenz bei den Grünen (+10 Punkte im Vgl. zur Befragung "Deutschland vor der Europawahl" vom 20.-22. Mai). Die Union überzeugt mit ihren Antworten momentan 12 Prozent (-6), die Linke 4 Prozent (-1), die AfD unverändert 4 Prozent, die FDP 3 Prozent (-2) und von der SPD sagen das nur noch 2 Prozent (-5). Fast die Hälfte der Bundesbürger (45 Prozent, +5 Punkte) setzt derzeit in Zukunftsfragen allerdings auf keine bestimmte Partei.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.000 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 03.06.2019 bis 04.06.2019
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Andrea Nahles ist als SPD-Parteivorsitzende und Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion zurückgetreten. Finden Sie diesen Schritt richtig oder falsch?

Über die Parteien gibt es ja unterschiedliche Ansichten. Geben Sie bitte zu jeder der folgenden Ansichten an, ob Sie dieser eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Zunächst zur SPD.

Die SPD sollte die Koalition mit der Union verlassen und sich in der Opposition erneuern.

Bei der SPD weiß man nicht, wofür sie eigentlich steht.

Die SPD kümmert sich zu wenig um die Themen, die die Menschen wirklich bewegen.

Der SPD mangelt es an gutem Führungspersonal.

Und nun einige Aussagen zur Union.
Annegret Kramp-Karrenbauer wäre eine gute Bundeskanzlerin.
Bei der CDU weiß man nicht, wofür sie eigentlich steht.
Die CDU kümmert sich zu wenig um die Themen, die die Menschen wirklich bewegen.
Der CDU mangelt es an gutem Führungspersonal.

Welche Partei hat die besten Antworten auf die Fragen der Zukunft?

*

Quelle:
Presseinformation vom 6. Juni 2019
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
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Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2019

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