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INNEN/1598: Deutschland intensiviert den Polizeiaufbau in Afghanistan (BMI)


Internetredaktion des Bundesministeriums des Innern - 03.07.09

Deutschland intensiviert den Polizeiaufbau in Afghanistan


Deutschland wird in diesem und im kommenden Jahr sein Engagement beim Aufbau der afghanischen Polizei noch einmal deutlich erhöhen.

Im bilateralen deutschen Projekt will das Bundesministerium des Innern den Personaleinsatz bis Mitte 2010 auf rund 200 Polizeivollzugsbeamtinnen- und beamte aufstocken, was etwa eine Verdreifachung des bisherigen Ansatzes bedeutet. Der Schwerpunkt wird neben der Aus- und Fortbildung das Focused District Development Programm (FDD-Programm) sein, an dem sich Deutschland in enger Partnerschaft mit den USA und zahlreichen europäischen Ländern beteiligt.

Mit diesem nachhaltigen Programm wird die Polizei eines Distrikts über einen Zeitraum von knapp einem Jahr evaluiert, ausgebildet und intensiv nachbetreut. So soll sichergestellt werden, dass das Erlernte auch tatsächlich von den afghanischen Polizisten in die Praxis umgesetzt wird. Die Unterstützungsarbeit wird durch vertrauensvolle Kontakte zum Dorfältesten und soziale Projekte für die Bevölkerung begleitet. Bis Mitte 2010 wird Deutschland auf diese Weise in 20 Distrikten aktiv werden.

Um auch die Bereiche Grenzsicherung und Bekämpfung der Organisierten Kriminalität zu stärken, wird Deutschland nach Bestandsaufnahmen vor Ort bei der Errichtung von Schwerpunktdienststellen helfen. Des Weiteren wird das Training zur Eigensicherung für die afghanische Polizei verstärkt. Seit dem Frühjahr 2009 werden entsprechende Lehrgänge in Mazar-e Sharif durchgeführt, um noch in 2009 1.000 afghanische Polizisten in diesem Bereich auszubilden. Eine Ausdehnung auf die Provinzen Kunduz und Badakhshan ist angedacht. Logistisch werden hierfür die deutschen Ausbildungskapazitäten in Trainingszentren von derzeit 250 Plätzen auf 700 erhöht.

Neben dem bilateralen Polizeiprojekt wird sich Deutschland auch weiterhin personell an der Europäischen Polizeimission EUPOL Afghanistan beteiligen. Hier hat Deutschland zurzeit rund 50 Experten eingesetzt. Auch hier steigt die Anzahl deutscher Polizeiexperten kontinuierlich in dem Rahmen, in dem die EU die Mission ausweitet. Deutschland stellt das größte Kontingent innerhalb der Polizeimission EUPOL Afghanistan. Zusammengenommen - EUPOL Afghanistan und bilaterales Polizeiprojektteam - arbeiten derzeit über 100 deutsche Polizistinnen und Polizisten in den Aufbau- und Ausbildungsvorhaben in Afghanistan.

Weitere Informationen zur Arbeit der deutschen Polizei in Afghanistan finden Sie auch im Internet unter:
www.bmi.bund.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. Juli 2009
Bundesministerium des Innern
Alt-Moabit 101D, D-11014 Berlin
Telefon: 01888 681-0, Telefax: 01888 681-2926
E-mail: poststelle@bmi.bund.de
Internet: http://www.bmi.bund.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juli 2009