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MEDIEN/388: Merkel zu IT-Gipfel - Mit interaktiven Medien Bürger besser einbeziehen (idw)


Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) - 04.12.2010

Merkel zu IT-Gipfel: Mit interaktiven Medien Bürger besser einbeziehen

• Interview mit HPI-Doktorand


Berlin/Potsdam/Dresden. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht in interaktiven Kommunikationsmitteln eine Möglichkeit, die Bürger besser in gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse einzubinden. In ihrem Video-Podcast zum IT-Gipfel am Dienstag sagte die Regierungschefin: "Interaktiv kann viel besser und schneller gearbeitet werden. Diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die sich daran beteiligen wollen, werden mehr Mitbestimmung bekommen". Merkel sprach in dem Video mit dem Redakteur der Online-Diskussionsplattform www.it-gipfelblog.de , Justus Broß. Betrieben wird sie vom Potsdamer Hasso-Plattner-Institut.

Ein 20-köpfiges studentisches Blogger-Team des Instituts berichtet am Dienstag auf www.it-gipfelblog.de live von dem Spitzentreffen im Internationalen Congress Center Dresden. Internetnutzer können dadurch Video-Podcasts von Interviews mit Spitzenpolitikern, Top-Managern und renommierten Wissenschaftlern genauso verfolgen wie die Übertragung des Eröffnungs- und Abschlussplenums sowie aller vier Foren und der mittäglichen Pressekonferenz. Das Institut macht es Bürgern möglich, ihre Kommentare und Stellungnahmen zum IT-Standort Deutschland schriftlich oder als eigene Videos auf der Webplattform zur Diskussion zu stellen.

Auf die Frage, wie weit der staatliche Einfluss auf die Regulierung des Internets gehen dürfe, sagte die Bundeskanzlerin, das müsse jetzt gemeinsam in der Gesellschaft diskutiert und bestimmt werden. Das Internet dürfe einerseits kein rechtsfreier Raum sein. "Andererseits darf man die Möglichkeiten des Internets nicht von vornherein zu sehr einschränken", erklärte Merkel. Was die persönlichen Daten angehe, müsse der Einzelne "sozusagen die Hoheit behalten über das, was er weggibt".

In dem Video-Podcast ( www.bundeskanzlerin.de ) unterstrich Merkel, der 2006 am HPI in Potsdam begonnene IT-Gipfelprozess habe sich bewährt. Durch die enge Zusammenarbeit der Beteiligten in Arbeitsgruppen auch zwischen den Gipfeln sein man "wirklich vorangekommen". Auf den Fachkräftemangel im Bereich der Informations- und Telekommunikations-Branche angesprochen, sagte die Kanzlerin, es müsse für attraktive Arbeitsbedingungen gesorgt und in den Schulen immer wieder für die technischen Fächer geworben werden. Auch mehr Frauen für IT-Berufe zu gewinnen sei wichtig. Merkel forderte dabei Ausdauer: "Es ist bestimmt noch ein ganz schön langer Weg", so die Kanzlerin.

Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet zum Ende dieses Jahres mit 98,5 Prozent Flächendeckung bei den Breitbandanschlüssen in Deutschland. Im Interview mit der Online-Diskussionsplattform www.it-gipfelblog.de sprach Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach von 1,4 Millionen zusätzlichen Haushalten, die seit Beginn der Breitbandstrategie der Bundesregierung mit leistungsfähigen Anschlüssen versorgt worden seien.

Der örtliche Gipfel-Gastgeber, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, betonte im Interview mit dem IT-Gipfelblog, das Spitzentreffen in Dresden werde dafür sorgen, dass die Informationstechnologie in der Bevölkerung stärker als Innovationstreiber und als nützliches Instrument zur Verbesserung der Lebensumstände sowie der technologischen Prozesse verstanden werde. Die Arbeitsgruppe "Mikroelektronik und IT-Cluster Sachsen" werde deutlich machen, wie wichtig Energieeffizienz sei, so Tillich. Nach den Worten des Ministerpräsidenten sind in Sachsen rund 1.200 Unternehmen mit 45.000 Mitarbeitern im Bereich Software und Hardware tätig.

Auch mehrere Wirtschaftsvertreter äußerten sich im Vorfeld des Gipfels. So sieht Peter Bauer, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG, dringenden Handlungsbedarf bei der Förderung der Schlüsseltechnologien in Deutschland In seinem Beitrag für die Online-Diskussionsplattform IT-Gipfelblog schreibt Bauer, er vermisse hier ein wenig die Beherztheit, welche die Bundesregierung zum Beispiel bei der Bewältigung der Finanzkrise gezeigt habe.

Nach Ansicht von Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG, hat die deutsche IT-Industrie in einigen Bereichen noch erheblichen Nachholbedarf. So entstünden in Deutschland derzeit immer noch zu wenige Unternehmen. Im internationalen Vergleich liege Deutschland, was die Zahl der Unternehmensgründungen angehe, auf dem vorletzen Platz unter 19 vergleichbaren Industrienationen, schreibt Dietz im IT-Gipfelblog.

Weitere Informationen unter:
http://www.it-gipfelblog.de
- Online-Diskussionsplattform des Hasso-Plattner-Instituts

http://www.bundeskanzlerin.de
- Website von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel

http://www.hpi.uni-potsdam.de
- Website des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution869


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI),
Hans-Joachim Allgaier, 04.12.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2010