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MILITÄR/852: Außenministertreffen in Tallinn - NATO bremst atomare Abrüstung (IPPNW)


IPPNW - Dienstag, 23. April 2010
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

Außenministertreffen in Tallinn: Politiker reden, Aktivisten steigen aufs Rad

NATO bremst atomare Abrüstung


Die Ärzteorganisation IPPNW kritisiert die Äußerungen von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen auf dem Außenministertreffen als erhebliches Hindernis für die weltweite Abrüstung der Atomwaffen. "Wenn diese Haltung NATO-Politik bleibt, befürchten wir, dass die Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrages in Mai in New York keinen Abrüstungsfortschrift erzielen wird", erklärt die Abrüstungsexpertin der IPPNW Xanthe Hall. Die IPPNW unterstützt die Forderung von Bundesaußenminister Guido Westerwelle nach einem Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa.

Während die Außenminister der NATO-Mitgliedsstaaten über die verbliebenen Atomwaffen in Europa streiten, steigen in Deutschland bundesweit FriedensaktivistInnen auf ihre Fahrräder und treffen sich mit den BürgermeisterInnen für den Frieden. "Außenministerin Hillary Clinton und NATO-Generalsekretär Rasmussen treten zwar in Tallinn beim Thema Abzug der US-Atomwaffen auf die Bremse, aber wir geben Vollgas. Wir wollen Deutschland endlich atomwaffenfrei machen!", so Xanthe Hall. Die IPPNW, ist Mitträgerorganisation der Kampagne "unsere zukunft - atomwaffenfrei" und dem Koordinationskreis für den Appell "Für eine Zukunft ohne Atomwaffen".

Mit der Aktion "next stop. New York 2010" machen die Aktivisten auf das Thema Atomwaffen und die Nichtverbreitungs-Konferenz aufmerksam. Vom 20. März bis 24. April haben sich unter diesem Motto überall in Deutschland kleine Gruppen von friedensbewegten Menschen an Fahrradtouren beteiligt und Unterschriften von BürgermeisterInnen "Für eine Zukunft ohne Atomwaffen" gesammelt. Zu den knapp 50 Unterzeichnern gehören u.a. der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, der Kölner Bürgermeister Jürgen Roters und der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit.

In jedem Ort ließen die Gruppen sich mit Ortsausgangsschildern fotografieren. Im Ostalbkreis traten 50 FahrradfahrerInnen in die Pedale und präsentierten Schilder aus 18 Orten. In der Großstadt Berlin waren am Mittwoch ebenfalls VertreterInnen der Friedensbewegung mit dem Rad unterwegs. In Essen, Köln, Bonn, Solingen, Ludwigsburg, Heidelberg, Villingen-Schwenningen, Schwäbisch-Gmünd, Heidenheim, Schorndorf und viele kleine Orten wurden Unterschriften von BürgermeisterInnen gesammelt. Am morgigen Samstag werden mehrere Bürgermeister aus dem Herforder Kreis an dem Jahrestreffen der IPPNW teilnehmen und den Appell unterzeichnen.

Die Ortsschilder mit dem Namen der jeweiligen passierten Gemeinden und dem Aufdruck "next stop. New York 2010" werden in New York an Außenminister Westerwelle übergeben. Die unterzeichneten Appelle und die weltweit gesammelten Unterschriften nimmt am 4. Mai in New York der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon entgegen. Der Appell "Für eine Zukunft ohne Atomwaffen" ruft u.a. zu einem Abzug der letzten Atomwaffen aus Deutschland auf.


Bilder von der Aktion sind hier zu sehen: http://bit.ly/next_stop

Mehr Infos über die Aktion:
www.atomwaffenfrei.de/next-stop-new-york-2010/radtouren.html

Liste der unterzeichnenden BürgermeisterInnen:
www.mayorsforpeace.de/inhalt/npt2010_appell.html

Mehr Infos zum Appell "Für eine Zukunft ohne Atomwaffen":
www.npt2010.de


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Quelle:
IPPNW-Pressemitteilung vom 23.4.2010
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges /
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
IPPNW-Geschäftsstelle, Körtestr. 10, 10967 Berlin
Sven Hessmann, Pressereferent
Tel. 030-69 80 74-0, Fax: 030-69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2010