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WISSENSCHAFT/1268: Fraunhofer weiter auf Erfolgskurs (idw)


Fraunhofer-Gesellschaft - 12.05.2015

Fraunhofer weiter auf Erfolgskurs


Die Fraunhofer-Gesellschaft setzte ihren Erfolgskurs auch 2014 fort. Das Finanzvolumen stieg um 50 Mio auf 2,06 Mrd Euro. Dabei erreichte der Anteil der Projekterträge an der Finanzierung der Vertragsforschung ein Allzeithoch von knapp 73 Prozent. Überproportional nahmen die Projekte mit der Wirtschaft sowie die internationalen Aktivitäten zu.


»Das vergangene Jahr verlief für die Fraunhofer-Gesellschaft wieder sehr erfolgreich. Unterstützt durch eine anhaltend hohe Nachfrage nach Forschung und Entwicklung von Wirtschaft und öffentlicher Hand, betrug das Finanzvolumen mehr als 2 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um zwei Prozent auf knapp 24 000«, fasste Professor Reimund Neugebauer das gute Ergebnis für das Jahr 2014 zusammen. Am 12. Mai stellten der Fraunhofer-Präsident und der Vorstand für Finanzen, Controlling und IT, Professor Alfred Gossner, die testierten Zahlen des Geschäftsjahres 2014 vor. Das Finanzvolumen 2014 setzte sich aus gut 1,7 Mrd Euro für die Vertragsforschung, 118 Mio Euro für die Verteidigungsforschung sowie 226 Mio Euro für Ausbauinvestitionen zusammen.


Positive Entwicklung in allen Bereichen

Die Vertragsforschung finanziert sich zu über zwei Dritteln aus Projekterträgen, die 2014 um sechs Prozent auf 1,27 Mio Euros stiegen. Der Anteil der Projekterträge an der Finanzierung der Vertragsforschung erreichte damit knapp 73 Prozent. Die Projekterträge umfassen Einnahmen aus der Wirtschaft und aus im Wettbewerb akquirierten öffentlich geförderten Projekten von Bund und Ländern sowie der EU-Kommission. Besonders stark wuchsen die Erträge aus der Wirtschaft: Sie summierten sich auf insgesamt 618 Mio Euro und lagen damit sieben Prozent über dem Vorjahresniveau. »Die Fraunhofer-Institute zeigen damit, dass sie angemessen auf Marktbedingungen reagieren können, obwohl diese sich äußerst dynamisch verändern«, sagte Finanzvorstand Professor Alfred Gossner. Aus der Grundfinanzierung von Bund und Ländern wurden 444 Mio Euro für die Vorlaufforschung eingesetzt.

Im Leistungsbereich Verteidigungsforschung werden Forschungsaktivitäten der sieben Institute zusammengefasst, die sich vorrangig den Themen Schutz und Sicherheit widmen und durch das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) finanziert werden. Das Forschungsvolumen der Verteidigungsforschung erhöhte sich 2014 um vier Prozent auf 118 Mio Euro.

Im Jahr 2014 investierte Fraunhofer 226 Mio Euro in die Infrastruktur ihrer Forschungseinrichtungen. Neu- und Erweiterungsbauten (einschließlich Kleinbaumaßnahmen) sowie Grundstücke machten dabei 179 Mio Euro aus, die Erstausstattung von Gebäuden mit wissenschaftlichen Geräten und Mobiliar 47 Mio Euro.


Steigerung der Auslandserträge

Forschungsleistungen von Fraunhofer sind weltweit gefragt. Im vergangenen Jahr erreichten die mit internationalen Partnern erwirtschafteten Erträge ein Gesamtvolumen von 276 Mio Euro. Die in Europa erwirtschafteten Auslandserträge wuchsen um zehn Prozent auf insgesamt 200 Mio Euro. »Fraunhofer hat den Anspruch, im internationalen Wettbewerb begleitender Innovationspartner der deutschen Wirtschaft zu sein«, bekräftigte Professor Reimund Neugebauer. Nach dieser Maxime ist in den vergangenen Jahren das internationale Engagement zielgerichtet ausgebaut und verstetigt worden.

Fraunhofer zählt zu den aktivsten und wichtigsten Patentanmeldern in Deutschland. Im Jahr 2014 entwickelten Fraunhofer-Forscherinnen und Forscher insgesamt 831 neue Erfindungen - so viele wie noch nie zuvor. Davon wurden 564 zum Patent angemeldet. Das entspricht mehr als zwei Patentanmeldungen pro Werktag. Vor diesem Hintergrund erhielt Fraunhofer im Jahr 2014 zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung »Top 100 Global Innovator« - als eines von nur vier deutschen Unternehmen. Der Medienkonzern Thomson Reuters vergibt diesen Preis auf Basis der Patentaktivitäten - dabei werden sowohl deren Quantität als auch Qualität bewertet.

Das Wachstum der Fraunhofer-Gesellschaft basiert in finanzieller Hinsicht auf einer kontinuierlich gestiegenen Nachfrage nach angewandter Forschung und Entwicklung durch die Wirtschaft und die öffentliche Hand. Die Erhöhung des externen Finanzierungsanteils ging dabei vor allem auf einen überproportionalen Anstieg der Wirtschaftserträge zurück. »Auch für das Jahr 2015 erwartet Fraunhofer - vorbehaltlich der Stabilität der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - ein weiteres leichtes Wachstum der Wirtschaftserträge«, sagte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Einhergehend mit der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte seien dagegen keine signifikanten Steigerungen der Erträge von Bund und Ländern zu erwarten. Trotz geringer Verschiebungen in den Finanzierungsanteilen der Vertragsforschung steht das Fraunhofer-Modell damit weiterhin auf einem soliden Fundament.


Weitere Informationen unter:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2015/mai/ergebnis-pi2015.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution96

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fraunhofer-Gesellschaft, Tobias Steinhäußer, 12.05.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2015

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