Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → MEINUNGEN

STANDPUNKT/061: Aufruf gegen ein militärisches Eingreifen gegen Libyen (Mütter gegen den Krieg)


Mütter gegen den Krieg e.V. Berlin - Brandenburg - 28.02.2011

Aufruf gegen ein militärisches Eingreifen seitens der USA bzw. NATO gegen Libyen


Wir "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg " haben verfolgt, wie verlogen die Politiker der Westmächte und ihre Medien schon vor und während des Nato-Bombardements gegen Jugoslawien 1999 waren. Bei ihrer heutigen Haltung und Berichterstattung gegen den Staat Libyen und seinen Präsidenten finden wir die gleiche verlogene Herangehensweise!

Deshalb fordern wir alle Menschen , für die Demokratie und Menschenwürde noch eine Bedeutung haben und vor allem diejenigen, die nicht noch einmal mit ansehen wollen, wie das Völkerrecht mit Füßen getreten wird, auf, etwas für die Erhaltung der Souveränität des Staates Libyen zu tun.

Wir wenden uns strikt gegen ein militärisches Eingreifen der USA bzw. NATO in Libyen, bzw. in anderen arabischen Ländern. Das widerspricht dem Völkerrecht und erinnert uns sehr an die damaligen Ereignisse in Jugoslawien 1999, wo auch von einem "Völkermord" der Serben an den Kosovoalbanern gesprochen wurde. (General ad Loqai, stellvertretender Vorsitzender der OSZE im Kosovo, schrieb in seinem Buch "Wege in einen vermeidbaren Krieg" von 264 Toten im Kosovo vor dem Nato-Bombardement - heute nach dem Bombardement mit radioaktiven Bomben sind es bereits mehrere Tausend Tote und die Zahl der Opfer wird weiter ansteigen!) In Wirklichkeit ging es dem internationalen Monopolkapital damals um Privatisierung der reichsten Kohlevorkommen Europas, wenn nicht der Welt, dort. Die Serben haben im Jahre 2000 zusammen mit den in den Trepca-Minen abeitenden Albanerkollegen ihr Werk gegen Privatisierungsbestrebungen verteidigt. Vergebens. Sie wurden von Nato-Hubschraubern einfach mit Gewalt abtransportiert und heute regiert im Kosovo und in Serbien das internationale Finanz-und Monopolkapital.

Mit Libyen haben die internationalen Multis heute das Gleiche vor. Es ging ihnen 1999 in Jugoslawien nicht vorrangig um Milosevic, wie es auch heute den Multis nicht vorrangig um Gaddafi in Libyen geht, sondern um die Erweiterung ihrer Profite und eine Neokolonialisierung Libyens und der anderen arabischen und afrikanischen Länder!

Wäre vor 1999 eine solche dem internationalen Monopolkapital freundliche serbische Regierung an der Macht gewesen wie heute, dann hätte die NATO gewiss nicht Jugoslawien zerbombt. Diese Regierung hätte den westlichen Ländern ihr damals noch sozialistisches Jugoslawien freiwillig überlassen und statt mit den so genannten Kosovoalbanern, mit den Serben paktiert. Ist es nicht ein Hohn, dass die nächste Nato-Ratstagung im Juni 2011 ausgerechnet in Belgrad stattfinden soll?!

Das serbische Volk, das während des 74-tägigen Bombardements durch die NATO seine Heimat an fremde Besatzer verlor und zerstört wurde, soll nun dem doppeltem Spott preis gegeben werden, indem es quasi dem Besatzer die Versöhnungshand bietet.
Gibt es eine schlimmere Erniedrigung als diese?!

Damals 1999 belief sich das durchschnittliche Monatseinkommen der Jugoslawen auf ca. 2000 Euro. Heute unter kapitalistischen Verhältnissen geht es der Durchschnittsbevölkerung sowohl in Serbien, als auch im Kosovo, sehr schlecht.
Das Gleiche droht heute auch dem libyschem Volk.


Wer also gegen ein völkerrechtswidriges militärisches Eingreifen der USA bzw. NATO gegen Libyen und anderer Länder in diesem Raum ist, schicke uns seine Zustimmung gegen unseren Protest, mit der Angabe von Namen / Organisation und Beruf, bzw. Land, den wir der UNO weiterleiten werden.

Mit solidarischen Grüßen an alle friedliebenden Menschen der Welt!

i.A. "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg"
Brigitte Queck


Rückmeldungen zur Unterstützung bitte an:
anna.demok@gmx.de bzw. über Telefon, oder Fax unter: 0331 71 17 71


*


Quelle:
Mütter gegen den Krieg e.V. in Berlin - Brandenburg, 28. Februar 2011
© 2011 Brigitte Queck


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2011