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BERICHT/004: Gehaltvolle Buchpräsentation von den Medien links liegen gelassen (SB)


Gehaltvolle Buchpräsentation von den Medien links liegen gelassen

Jürgen Elsässer und Christoph Hörstel stellen ihre neuen Arbeiten vor


Am 5. September kam es im Lindencorso in Berlin, nur einen Steinwurf vom Bundestag entfernt, zu einer Pressekonferenz, auf der die beiden Journalisten Jürgen Elsässer und Christoph Hörstel, vorgestellt von Verleger Kai Homilius, ihre neuen Bücher präsentierten und dabei einige der wichtigsten Fragen der aktuellen Innen- und Außenpolitik Deutschlands ausführlich und kritisch behandelten. Es spricht nicht gerade für die Meinungsvielfalt in der Bundesrepublik, daß der für die Pressekonferenz gemietete Sitzungsraum bis zum Ende der Veranstaltung nur sehr schwach besetzt war.

Christoph R. Hörstel, Kai Homilius, Jürgen Elsässer - © 2008 by Schattenblick
Christoph R. Hörstel, Kai Homilius, Jürgen Elsässer
© 2008 by Schattenblick


Der Grund für das geringe Interesse der großen Zeitungen und elektronischen Medien am gemeinsamen Auftritt der beiden bekannten Autoren läßt sich unschwer benennen. In seinem neuen Buch "Terrorziel Europa - Das gefährliche Doppelspiel der Geheimdienste" beschäftigt sich Elsässer eingehend mit der nicht zu bestreitenden Verwicklung europäischer Sicherheitsapparate, einschließlich des deutschen, in die Aktivitäten "islamistischer Terroristen" auf dem Alten Kontinent, während Hörstel in "Brandherd Pakistan - Wie der Terrorkrieg nach Deutschland kommt" die fortschreitende, hochgefährliche Destabilisierung des atomarbewaffneten Nachbarstaates Indiens und des Irans durch die Anwesenheit der NATO-Streitkräfte in Afghanistan thematisiert. Beide Autoren machen sich berechtigte Sorgen, daß Berlins Gleichschritt mit den USA in Sachen "Globaler Krieg gegen den Terror" Deutschland in einen repressiven Sicherheitsstaat führt und zu einem Flächenbrand riesigen Ausmaßes am Hindukusch, ja, eventuell zum Ausbruch eines Dritten Weltkriegs, beiträgt. Diese Gefahr haben auch viele Bundesbürger erkannt, weshalb sie in den bisherigen Umfragen mit großer Mehrheit den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr sowie die umfassende Überwachung des Telefon- und Internet-Verkehrs in Deutschland durch staatliche Stellen ablehnen.

Weil aber die bestimmenden Kräfte in der deutschen Politik den eingeschlagenen "Antiterror"-Kurs bis zum bitteren Ende zu verfolgen und mit der Bundeswehr beim globalen Kampf um Ressourcen militärisch mitzumischen beabsichtigen, halten es offenbar die wichtigsten Redaktionen hierzulande für klug, Querdenker wie Elsässer und Hörstel nicht die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die deren Recherchen verdienen. Die Ignoranz, mit der die durch die Medien repräsentierte Öffentlichkeit hierzulande entscheidende Fragen von Krieg und Frieden im wahrsten Sinne des Wortes links liegen läßt, belegt, wie es um die Werte, die Innenminister Wolfgang Schäuble mit dem "Bundestrojaner" auf Privatrechnern oder Verteidigungsminister Franz Josef Jung mit der Bundeswehr in Afghanistan zu verteidigen meinen, bestellt ist.

In seinen Ausführungen ging Elsässer auf zahlreiche Merkwürdigkeiten im Fall der drei jungen Männer ein, die im September 2007 im sauerländischen Oberschledorn im Zuge einer großangelegten Aktion diverser Sicherheitsbehörden festgenommen wurden, kurz bevor sie angeblich den blutigsten Anschlag seit dem 11. September durchführen konnten, und die sich deshalb demnächst vor Gericht verantworten sollen. Laut Elsässer handelt es sich bei "Terror"-Fritz und seinen beiden Kumpanen um Dilettanten, die zu kaum etwas anderem als Sprücheklopfen à la Erkan und Stefan fähig sind. Die Gespräche, in denen die drei jungen Männer ihren unausgegorenen Anschlagsphantastereien freien Lauf ließen und die mittels Telefonüberwachung und Lauschangriff von den Ermittlungsbehörden mitgeschnitten wurden, werden bei den anstehenden Gerichtsverhandlungen vermutlich die wichtigsten Beweismittel der Anklage darstellen. Die angeblichen Terroristen Fritz Gelowicz, Daniel Schneider und Adem Yilmaz waren sich offenbar unter anderem wegen einer Hausdurchsuchung über die Beschattung ihrer Person im klaren und verhielten sich dennoch überaus auffällig. Einmal haben sie sich angeblich so sehr über die Rundumobservation geärgert, daß sie mitten im Straßenverkehr anhielten, vor den Augen des sie beschattenden Beamten auf die Windschutzscheibe des Autos schlugen und seine Reifen zerstachen.

Die drei Sauerland-Bomber sollen einen neuen Typus von Risikogruppe, den des sogenannten Homegrown-Terroristen, des in Europa geborenen oder aufgewachsenen und erst durch Kontakte im Internet radikalisierten Moslems, angehören. Ein solches Szenario suggeriert, daß nicht nur der türkische Arbeiter oder der bärtige Besucher einer Moschee, sondern auch der nette, hellhäutige Nachbar von nebenan "Schläfer" einer islamistischen "Terrorzelle" sein könnte, weshalb der Staat weitgehender Befugnisse bedürfte, um die Gesellschaft vor dieser Gefahr zu schützen. Was in diesem Zusammenhang von Politik und Medien gleichermaßen verschwiegen wird, macht Elsässer in seinem neuen Buch publik - die "Radikalisierung" von Fritz G. und Co. ging von Personen aus, die sozusagen als inoffizielle Mitarbeiter im Sold der deutschen Geheimdienste standen.

Jürgen Elsässer im Vortrag - © 2008 by Schattenblick
Jürgen Elsässer im Vortrag
© 2008 by Schattenblick


Elsässer, der in den letzten Jahren auch für den BND-Untersuchungsausschuß des Bundesstags tätig war und dadurch Kontakte zu Mitarbeitern der deutschen Geheimdienste hat knüpfen können, die mit dem opportunistischen Kurs Berlins gegenüber Washingtons unzufrieden sind, gibt die Namen der Hintermänner der Sauerland-Bomber mit Yehia Yussif und Reda Seyam an. Yussif, der in den neunziger Jahren als Dschihadist am Krieg in Bosnien-Herzegowina teilgenommen und später die Gruppe um Fritz G. rekrutiert haben soll, betätigte sich nach offiziellen Angaben an seinem Wohnort Ulm lange Jahre als Kontaktmann des Landesamtes für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg. Bis zur Festnahme des Sauerland-Trios soll Yussif die Fäden im Hintergrund gezogen haben. Zuvor hatte er sich nach Saudi-Arabien abgesetzt. Bis heute haben die deutschen Behörden keinen Auslieferungsantrag für Yussif gestellt.

Nach Angaben Elsässers hat das Bundeskriminalamt Reda Seyam, der ebenfalls in den neunziger Jahren auf dem Balkan als muslimischer Freiwilliger unterwegs war, 2003 aus einem Gefängnis in der indonesischen Hauptstadt Jakarta, wo er als mutmaßlicher Finanzier bzw. Hintermann der Anschläge von Bali saß, nach Ulm geholt, damit er zusammen mit seinem früheren Kampfgefährten Yussif den "terroristischen Untergrund" ausbauen konnte. Zu den Kontaktpersonen Seyams gehören bzw. gehörten unter anderem: Ramzi Binalschibh, der zu den Organisatoren der Flugzeuganschläge von New York und Arlington gehört hat und derzeit im amerikanischen Sondergefängnis Guantánamo Bay auf Kuba sitzen soll; Louai Sakra, der ein ranghohes Mitglied des Al-Kaida-"Netzwerkes" wie zugleich Agent des amerikanischen, syrischen und türkischen Geheimdienstes gewesen sein soll, und der wegen der Anschläge in Istanbul 2003 in einem türkischen Gefängnis eine langjährige Freiheitsstrafe verbüßt; und Abu Hamza, Leiter der Finsbury-Moschee in London, in der unter anderem der Schuhbomber Richard Reid und Zacarias Moussaoui, der "20. Hijacker" des 11. September die terroristische Laufbahn einschlugen. Heute lebt Seyam völlig unbehelligt in Berlin.

Vor diesem Hintergrund sprach Elsässer auf der Pressekonferenz von der dem Sauerland-Trio unterstellten Verbindung zu einer angeblich in Usbekistan existierenden Islamischen Jihad Union (IJU) als einem "Ablenkungsmanöver", mittels dessen die tatsächliche Hauptverantwortung Yussifs, Seyams und der deutschen Geheimdienste für die ganze Affäre vertuscht werden soll. Laut Elsässer ist die IJU nichts anderes als eine "Phantomorganisation", deren vermeintliches Drohpotential die Präsenz deutscher Soldaten in Afghanistan sowie eine Erweiterung der polizeilichen Überwachungsmöglichkeiten in Deutschland rechtfertigen soll. Angesichts der nachweislichen Verwicklung der deutschen Behörden und ihrer Handlanger in den "terroristischen" Untergrund in der Region Ulm forderte Elsässer den Rücktritt von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Durch ihre Abwesenheit auf der Pressekonferenz sorgten die großen Medien dafür, diesen spektakulären Aufruf nicht wiedergeben, geschweige denn erklären zu müssen.

Christoph R. Hörstel geht ins Detail - © 2008 by Schattenblick
Christoph R. Hörstel geht ins Detail
© 2008 by Schattenblick


Auch Christoph Hörstel, der bereits in den achtziger Jahren als ARD-Korrespondent von Afghanistan aus über den Kampf der Mudschaheddin gegen die Sowjetarmee berichtete, macht sich ernsthafte Sorgen über die destabilisierende Intervention des Westens am Hindukusch. Diese Sorgen sind nicht unberechtigt. In Afghanistan nimmt der Krieg zwischen Taliban und den NATO-Streitkräften an Intensität zu, während die USA dabei sind, den Konflikt auf Pakistan auszuweiten. Daß diese Entwicklung in einer großen Katastrophe enden könnte, scheint allen Beteiligten klar zu sein. Dennoch nehmen die Hauptakteure in Washington dieses Risiko bewußt in Kauf. Aus welchem Grund sie dies tun, konnte Hörstel, der sich in der Region an den westlichen und südlichen Ausläufern des Himalayas - Afghanistan, Indien und Pakistan - bestens auskennt und mit einigen der wichtigsten Akteure, darunter dem ehemaligen Mudschaheddin-Kommandeur und heutigen Taliban-Verbündeten Gulbuddin Hekmatyar seit vielen Jahren Kontakt hat, auf der Pressekonferenz schlüssig sowie mit viel Witz und Ironie erklären.

Unter Verweis auf die Enthüllungen Craig Murrays, des früheren britischen Botschafters in Usbekistan, tat Hörstel die Angaben der deutschen Behörden zur Islamischem Jihad Union ebenfalls als "aufgebauscht" ab. Ausdrücklich stimmte er der Forderung Elsässers nach dem Rücktritt von Innenminister Schäuble zu. Für Hörstel, der in den letzten Jahren unter anderem als Berater der pakistanischen Regierung in Sachen Kaschmir wie auch als Ausbilder derjenigen Führungsoffiziere bei der Bundeswehr, die bei der ISAF-Mission in Afghanistan dienen sollten, gearbeitet hat, befinden sich die Taliban eindeutig auf dem Vormarsch. Wie andere Experten, so die Analysten des britischen Senlis Council, hält er den Afghanistankrieg für die NATO für nicht mehr gewinnbar. Je mehr Soldaten Brüssel dort hinschicke und je mehr Luftangriffe die USA und ihre Verbündeten durchführten, um so mehr Afghanen schlössen sich der Forderung der Taliban nach Abzug aller fremdländischen Streitkräfte an, so Hörstel in der Pressekonferenz.

Die Behauptung, wonach der Westen lediglich für Stabilität und Wiederaufbau in Afghanistan sorgen wolle, um nach Erreichen dieses hehren Ziels so schnell wie möglich wieder abziehen zu können, glaubt Hörstel nicht. Unter Verweis auf Angaben, die sich auf einer Overhead-Folie aus dem Bundeswehr-Unterrichtsmaterial fanden und die er auf eine Leinwand projizieren ließ, benannte er die wichtigsten Gründe für die NATO-Präsenz in Afghanistan wie folgt: erstens "Erschließung des südasiatischen Wirtschaftsraums", zweitens "Einkreisung Irans und Chinas" und drittens "Eindämmung Rußlands". Es gab auch einen vierten Grund, der laut Bundeswehr-Folie "Eindämmung des nicht-autorisierten Drogenhandels" hieß. Hörstels Erklärung des Unterschieds zwischen dem "autorisierten" und dem "nicht- autorisierten" Drogenhandel sorgte für viel Heiterkeit unter seinen Zuhörern. Demnach dürfen die afghanischen Warlords, die mit der NATO kooperieren, ungehindert Drogenanbau und -handel betreiben, alle anderen Personen dagegen nicht.

Hörstel kritisierte, daß die ausländischen Mächte in den neunziger Jahren verhindert hätten, daß es in Afghanistan zu einem wie auch immer gearteten Kompromiß zwischen den streitenden Milizen gekommen ist. Ihm zufolge hätten die USA Ende 2001 unter dem Vorwand der Jagd auf Osama Bin Laden die Taliban, die sich fünf Jahre zuvor als stärkste Kraft hatten etablieren können, abgesetzt, weil sie den Plänen Washingtons hinsichtlich des Verlaufs der Öl- und Gaspipelines aus Zentralasien heraus im Wege gestanden hätten. Hörstel zeigte Folien, auf denen die Öl- und Gaspipeline-Trassen der Sowjetzeit mit den heutigen und den geplanten verglichen wurden, und sprach vom "Traum" der US-Energiekonzerne, "die indische Milliardenbevölkerung an eine amerikanisch beherrschte Gaspipeline anzubinden". Dafür lohne es sich, "den 9/11 zu inszenieren", meinte er. In diesem Zusammenhang wies er auf eine Rede hin, die General Azad Durrani, der frühere Chef des pakistanischen Militärgeheimdienstes Inter-Services Intelligence (ISI), 2003 in München gehalten hatte und bei der dieser öffentlich erklärte, daß nach seiner Einschätzung die Süd- und Zentralasien-Politik der USA der letzten dreißig Jahren durch jene Pipeline-Pläne bestimmt worden seien. Laut Hörstel wollen die USA auf alle Fälle verhindern, daß die Pläne des Irans, eine Öl- und Gas-Trasse über Pakistan nach Indien und eventuell nach China zu bauen, niemals realisiert werden.

Hörstel machte keinen Hehl aus seiner Überzeugung, daß die USA in Afghanistan Chaos erzeugen wollten. In bezug auf Pakistan sprach er von einer "Eskalationsstrategie", mit der man das Land destabilisiere und dadurch die militärische Führung in Rawalpindi und die politische Führung in Islamabad in eine Abhängigkeit von finanziellen Zuwendungen, geheimdienstlicher Zusammenarbeit und Rüstungsmaterial halte. Das wichtigste Element der Herrschaftssicherung der CIA und des Pentagons in Afghanistan und Pakistan subsumierte Hörstel unter dem Begriff des "Terrormanagements". Demnach arbeiten die US-Geheimdienste und ihre Partner in Kabul und Islamabad eng mit den "Terroristen" zusammen, um Anschläge und Überfälle zu passender Gelegenheit durchzuführen. Manchmal würden kleine Fische am unteren Ende oder auf der mittleren Ebene der terroristischen Nahrungskette gefangen werden. Mal hängt man die Verhaftung an die große Glocke und feiert einen "Etappensieg" über das Übel des "Terrorismus", mal foltert man die Betroffenen, und wenn sie die Tortur überleben, entläßt man sie mit einem neuen Auftrag in den Untergrund. Weil die Menschen keine Maschinen seien, sei das "Terrormanagement" schwer zu handhaben; es käme immer wieder zu Pannen und widersprüchlichen Ergebnissen, so Hörstel.

Veranschaulichende Folie - © 2008 by Schattenblick
Veranschaulichende Folie
© 2008 by Schattenblick


Zur Entwicklung der pakistanischen Atombombe meinte Hörstel, die tonangebenden Stellen in den USA hätten jahrelang ihre schützende Hand über das ganze Projekt gehalten. Zwar wäre Pakistan jetzt Atommacht, dafür jedoch von den USA immer noch erpreßbar. In Sachen Atomschmuggel oder Zusammenarbeit des pakistanischen Geheimdienstes mit den afghanischen Taliban zeigte sich Hörstel hundertprozentig überzeugt, daß die USA mit ihren elektronischen Abhörmöglichkeiten - siehe das satellitengestützte Echelon-System der National Security Agency (NSA) - stets über all diese Entwicklungen genauestens Bescheid wüßten. Er erinnerte an eine Operation der US-Spezialstreitkräfte vor einigen Jahren zur Festnahme des Ägypters Aiman Al Zawahiri, der Nummer zwei der Al Kaida, die buchstäblich in letzter Minute auf Anweisung Donald Rumsfelds gestoppt worden sei, weil der damalige US-Verteidigungsminister angeblich die damalige pakistanische Regierung von General Pervez Musharraf nicht "brüskieren" wollte.

Hörstel hat selbst einen umfassenden Friedensplan für Afghanistan ausgearbeitet. Er sieht jedoch keine Chance zu dessen Realisierung, solange die USA unter dem Vorwand der Bekämpfung der Taliban und Al Kaidas den Krieg immer mehr in die paschtunischen Stammesgebiete auf der anderen Seite der pakistanischen Grenze hineintragen. Gerade drei Tage vor der Pressekonferenz in Berlin war es zum ersten offiziellen Eindringen amerikanischer Bodenstreitkräfte in pakistanisches Territorium gekommen. Der Überfall, der mehreren Milizionären und Zivilisten das Leben kostete, löste in Pakistan eine Welle nationalistischer Empörung aus. Für die neue Regierung Pakistans und den neuen Präsidenten Ali Asif Zardari wird es immer schwieriger, die im eigenen Land weitverbreitete Ablehnung des Afghanistankrieges der NATO mit den Verpflichtungen Islamabads als Verbündeter der USA in Einklang zu bringen. Der Widerstreit der Kräfte und Interessen könnte sogar dazu führen, daß die derzeit heftigen Kämpfe in der Grenzregion zu Afghanistan zwischen den regulären pakistanischen Streitkräften und den paschtunischen Milizen in einen regelrechten Bürgerkrieg ausarten, der Pakistan als Staat zugrunde richtet und verheerende, unabsehbare Auswirkungen auf das strategische Gleichgewicht in Süd- und Zentralasien hat. Nicht umsonst hat Hörstel sein neues Buch "Brandherd Pakistan" genannt.

24. September 2008