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FRAUEN/831: Argentinien - "Wir wollen leben, frei und ohne Schulden!" (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Argentinien

"Wir wollen leben, frei und ohne Schulden!"



Blick von oben auf eine riesige versammelte Menschenmenge - Foto: Matías Cervilla / ANRed

Foto: Matías Cervilla / ANRed

Nicht nur am 8. März haben Frauen* in Argentinien demonstriert. Am 9. März versammelten sie sich zum feministischen Streik auf den Straßen von Buenos Aires.

(Buenos Aires, 10. März 2020, ANRed) - Am 9. März demonstrierten im Rahmen des internationalen Streiks cis und trans Frauen, Lesben, Travestis und nicht-binäre Personen. Die Großdemonstrationen füllten die Straßen von Buenos Aires mit Menschen, die für ihre Rechte kämpften und die Gewalt, der sie ausgesetzt sind, sichtbar machten.

Unter den wichtigsten Parolen des Anlasses waren die Sprüche "Die Schulden liegen bei uns, nicht beim IWF oder den Kirchen" und "Legale, sichere und kostenlose Abtreibung". "Der antipatriarchale, antirassistische, antibiologistische, antikapitalistische, antiklerikale, antiimperialistische und queere Transfeminismus, der sich auch gegen alle Diskriminierungsformen gegen Menschen mit Behinderungen richtet, wird weiterhin die Aktionen in jeder Region stärken: In jeder Gemeinschaft, in jedem Viertel, in den Fabriken, in den Häusern, in den Krankenhäusern, in den Straßen, auf dem Land, in den Universitäten, in jeder Gewerkschaft und in jedem Konflikt, an jedem Ort, bis alles so ist, wie wir es uns erträumen", hieß es.

Ab 14 Uhr besetzen sie die Straßen von Buenos Aires, von der Plaza de Mayo bis zum Nationalkongress. Um die Kämpfe der feministischen Bewegung sichtbar zu machen und ihre Forderungen zu verbreiten, wurden diverse Aktionen an verschiedenen Orten der Stadt veranstaltet.


Aktionen vor der bolivianischen und chilenischen Vertretung in Buenos Aires

Um 14.30 Uhr zog ein Demonstrationszug der landesweiten Kampagne gegen die Gewalt an Frauen zusammen mit weiteren sozialen Bewegungen vor die bolivianische Botschaft und das chilenische Konsulat, um ihre Solidarität mit den lateinamerikanischen Ländern auszudrücken. Migrantische Frauen ergriffen vor der bolivianischen Botschaft das Wort und verurteilten den Staatsputsch durch Jeanine Áñez. Sie forderten das Ende der Gewalt und versicherten, die "mujeres de pollera respektieren sich gegenseitig". Später führte eine Gruppe von Aktivist*innen vor dem chilenischen Konsulat die Performance "Un violador en tu camino" der chilenischen Gruppe Las tesis auf, die inzwischen überall auf der Welt bekannt ist. Sie prangerten die Gewalt des chilenischen Staats an, der Menschenrechte verletzt, und forderten den Rücktritt des chilenischen Präsidenten Sebastián Piñera.

Die verschiedenen Demonstrationen kamen am Argentinischen Nationalkongress zusammen. Zum Abschluss verlasen verschiedene Stimmen der feministischen Bewegung einen ausführlichen Text.


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2020

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