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ORGANISATION/226: Caritas zur aktuellen Integrationsdebatte (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 10. September 2010

Caritas zur aktuellen Integrationsdebatte

Integrationsdebatte muss weitergehen


Berlin. 10. September 2010. Aus Anlass der aktuellen Debatte zu Fragen der Integration in Deutschland macht der Präsident des Deutschen Caritasverbandes (DCV), Peter Neher, deutlich: "Bei allem Wissen über Mängel darf nicht übersehen werden, dass die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund unauffällig und integriert in Deutschland lebt", so Neher. Diese Menschen als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft und nicht als problematische Sondergruppe anzuerkennen, sei ein notwendiger Schritt zu mehr Integration.

Man habe sich in Deutschland lange schwer getan, Integration als zentrale Aufgabe der Gesellschaft zu sehen. Doch seit einigen Jahren stehe dieses Thema ganz oben auf der politischen Agenda. Dies habe auch das in dieser Woche vorgestellte erste Integrationsprogramm der Bundesregierung gezeigt.

Dass Zuwanderung und Integration die Gesellschaft auch vor Herausforderungen stelle, müsse sachlich diskutiert werden. Erkennbare Probleme und Benachteiligungen wie Bildungsdefizite, Diskriminierung am Arbeitsmarkt, mangelnde Sprachkenntnisse oder Bereitschaft zu Kriminalität und Gewalt dürften nicht klein geredet werden. Doch diese Schwierigkeiten auf Integrationsprobleme zurückzuführen, greife zu kurz. "Es handelt sich hier vorrangig um Fragen einer gelingenden Bildungs-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik", so Neher.

Statt nur über Integrationsverweigerung zu sprechen, sei es notwendig, auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zu überprüfen, inwieweit diese Integration erschweren. "Wir brauchen ein Integrationsförderndes Ausländerrecht, das nicht von Misstrauen geprägt ist."

Die Caritas setzt sich seit vielen Jahren für ein gelingendes Miteinander der unterschiedlichen Nationen und Kulturen in Deutschland ein. Der DCV hat in seinen 2008 veröffentlichten Positionen zu Migration und Integration gezeigt, was Bund, Land und Kommune, aber auch jeder einzelne Bürger tun kann, um Integration in Deutschland gelingen zu lassen.

Miteinander leben: Perspektiven des Deutschen Caritasverbandes zur Migrations- und Integrationspolitik
http://www.caritas.de/aspe_shared/download.asp?id=C82A7BA8CAE60DD9051220FAADA08CD83D67ECB5FC46C2F0A99AE27371CCC6BB
54B5FD14899DEBDDB2F5B3AF7059187B&Description=Miteinander%20leben%20-%20Perspektiven%20des%20Deutschen%
20Caritasverbandes%20zur%20Migrations-%20und%20Integrationspolitik%20-%20Langfassung&Filename=Miteinander_Leben_Langfassung_neu.pdf

Kontakt:
Roberto Alborino
Leiter Referat Integration und Migration
E-Mail: roberto.alborino@caritas.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. September 2010
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. September 2010