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EL-AAIUN/003: 11 Tote, 723 Verletzte und 159 Verschwundene (DARS)


Demokratische Arabische Republik Sahara - Informationsministerium

Kommuniqué vom 9. November 2010

11 Tote, 723 Verletzte und 159 Verschwundene


Voller Schmerz und in Würde beginnt die Stadt El-Aaiun, ihre Märtyrer im Angesicht der Barbarei eines despotischen und feudalherrschaftlichen Besatzers zu begraben, der sich nicht scheut, feige Morde zu begehen, die eines Apartheids- oder Naziregimes würdig wären.

In der Tat hat die heldenmütige Bevölkerung der Stadt El-Aaiun ihre Märtyrer bereits begraben, deren Zahl sich bis zum jetzigen Zeitpunkt auf 11 Tote beläuft.

Die Zahl der Verwundeten beläuft sich auf 723, allerdings ist die Liste zur Stunde noch nicht vollständig, da die Zahl der von Eltern und Angehörigen vermißten Personen 159 beträgt, von deren Schicksal man nur vermuten kann, daß sie teilweise getötet wurden. Die marokkanischen Sicherheitskräfte haben darüber hinaus hunderte Häuser und Läden verwüstet sowie Fahrzeuge zerstört, die Saharauis gehörten.

Diese vorläufige Bilanz droht sich leider noch auszuweiten, betrachtet man das Ausmaß der barbarischen Gewalt durch die bewaffneten Kräfte des Königreichs, die unterschiedlichen Einheiten wie der schnellen Eingreiftruppe DIR - die von der Mauer der Schande und aus den Sektoren Guelta, Haouza und dem Untersektor Amgala angerückt ist - sechs Bataillionen der marokkanischen Streitkräfte und Militärpolizei sowie der mobilen Mokhazni-Garden und der Polizei angehörten. Die marokkanischen Aggressoren setzten scharfe Munition, Tränengas, Gummiknüppel, Steine und Wasserwerfer gegen eine wehrlose, friedliche Zivilbevölkerung ein, die aus über 26.000 Menschen - in der Mehrheit Frauen, Kinder und Senioren - bestand.

All das wurde minutiös vom Generalstab der Besatzungskräfte unter dem Befehl des obersten Armeekommandos der Besatzung in Zusammenarbeit mit Spezialisten des Nachrichtendienstes geplant, die aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung mit den zahllosen Geheimgefängnissen des Königreichs, die Praxis der Folter, der physischen Liquidierungen und das Verschwindenlassen perfekt beherrschen.

Die Ausweisung ausländischer Journalisten am hellichten Tage, die in großer Zahl insbesondere aus Europa angereist waren, um die Öffentlichkeit über die Lage in El-Aaiun und das Camp Gdeim Izik zu informieren, wie auch die Ausweisung der Europa-Abgeordneten, der Abgeordneten europäischer Nationalparlamente und der Repräsentanten der Zivilgesellschaft, waren für den Mörder, der die Gegenwart lästiger Zeugen nicht gebrauchen kann - auch wenn sie von der Europäischen Union kommen, die "Seiner Majestät" den Status einer bevorzugten Partnerschaft verliehen hat - eine zwingende Notwendigkeit. Dieser Status muß nun wohl mit einer Medaille untermauert werden, besonders nach den "Leistungen" auf diesem Gebiet mit dem Massaker im besetzten El-Aaiun.

Bir Lahlou, den 9. November 2010


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Quelle:
Demokratische Arabische Republik Sahara
Informationsministerium
Kommuniqué vom 9. November 2010
Bir Lahlou, Westsahara
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Französischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2010