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MELDUNG/140: Heraufziehender Winter bedroht Flüchtlingskinder im Nahen Osten (UNICEF)


UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 14.11.2014

Heraufziehender Winter bedroht Flüchtlingskinder

Mehr als sieben Millionen Kinder im Nahen Osten vom Konflikt betroffen



Köln, Genf, Amman, 14.11.2014. Angesichts des heraufziehenden Winters ruft UNICEF dringend zur Hilfe für die Kinder in den Konfliktgebieten im Nahen Osten auf. Viele Flüchtlingskinder in Syrien und in Nordirak sind schutzlos Kälte, Regen und Wind ausgesetzt. UNICEF verteilt zusammen mit seinen Partnern Winterpakete mit warmer Kleidung für eine Million Babys, Kleinkinder und Jugendliche. Doch viele Kinder, die dringende Hilfe bräuchten, können im Moment nicht versorgt werden.

"Der bevorstehende Winter und der Anstieg der Flüchtlingszahlen in Syrien und in Irak bedeuten, dass viele Kinder dringend Schutz brauchen" erklärte Maria Calivis, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika in Amman. "Viele Kinder können jedoch nicht erreicht werden, da sie entweder in schwer zugänglichen Konfliktgebieten leben oder weil nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen."

Ziel von UNICEF ist es, allein in Syrien 400.000 Flüchtlingskinder zu versorgen, doch aufgrund von Finanzierungslücken können bisher nur 217.600 Winterpakete für die am schlimmsten betroffenen Städte Homs, Tartous, Aleppo und Qamishly bereitgestellt werden.

Dramatisch ist auch die Situation in Nordirak. UNICEF verteilt in den kurdischen Autonomiegebieten derzeit 223.000 Winterpakete. Dort halten sich etwa 500.000 Kinder auf, die mit ihren Familien aus ihren Dörfern und Städten im Irak vertrieben wurden oder die aus Syrien geflohen sind. Behörden und Hilfsorganisationen suchen verzweifelt nach Wegen, um die Familien in Camps, Schulen und Dörfern zu versorgen. Weil finanzielle Mittel fehlen, werden voraussichtlich mehr als 200.000 Kinder keine warme Kinderkleidung erhalten können.

"Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist beispiellos", sagt Paul Molinario, Leiter der Hilfsgüterverteilung von UNICEF in der Region. "Um diesen Herausforderungen zu begegnen haben wir viele Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört zum Beispiel, dass viele Wintervorräte lokal beschafft wurden, um die Kinder rechtzeitig versorgen zu können."

In Libanon verteilt UNICEF Winterpakete für mehr als 100.000 Kinder, und fast 75.000 weitere Kinder erhalten Gutscheine, mit denen sie Kleidung auf den lokalen Märkten kaufen können. Um Notschulen und Kinderzentren während des Winters warm zu halten, stattet UNICEF diese mit Plastikplanen und Dämmmaterial aus. In Jordanien stellt UNICEF Winterpakete für 72.000 Kinder bereit, und 54.500 Kinder erhalten zusätzlich Gutscheine. In der Türkei werden 100.000 Kinder von UNICEF versorgt.

Mehr als sieben Millionen Kinder sind von den Konflikten in Syrien und Irak betroffen. Das sind 1,4 Millionen mehr als noch im vergangenen Jahr.


Weitere Informationen und Möglichkeit zur Online-Spende:
www.unicef.de

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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 14. November 2014
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
Höninger Weg 104, 50969 Köln
Telefon: 0221/936 50-0, Fax: 0221/93 65 02 79
E-Mail: mail@unicef.de
Internet: www.unicef.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2014