UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 23.06.2015
Die ärmsten Kinder werden zurückgelassen
Bilanz zur Umsetzung der Millenniums-Entwicklungsziele
Köln / New York, 23.6.2015. Die internationale Gemeinschaft lässt Millionen Kinder im Stich, wenn sie nicht die am stärksten benachteiligten Familien in den Mittelpunkt der Entwicklungspolitik stellt. Dies ist das Fazit des neuen UNICEF-Reports "Fortschritt für Kinder", der die Umsetzung der Millenniumsziele für Kinder überprüft.
Dem Bericht zufolge sind zwar deutliche Verbesserungen der Lebenssituation von Kindern weltweit zu verzeichnen. Doch weiterhin verurteilen ungleiche Startchancen Millionen von ihnen zu einem Leben in Armut und lassen sie früh sterben. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass Kindern das Recht auf Bildung vorenthalten wird und sie durch Mangelernährung in ihrer gesamten Entwicklung beeinträchtigt werden. Die UNICEF-Bilanz ist eine Botschaft an die Regierungen vor der geplanten Verabschiedung der neuen internationalen Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen im September. "Nachhaltige Entwicklungsziele" (Sustainable Development Goals / SDGs) sollen 2015 die so genannten Millenniumsziele ablösen, die in den Jahren seit 2000 den Rahmen für den Kampf gegen Armut und Unterentwicklung gesetzt haben.
"Die Millenniumsziele haben außerordentliche Fortschritte für Kinder ermöglicht - aber sie haben auch sichtbar gemacht, wie viele Kinder wir zurücklassen", erklärte UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake. "Das Leben und die Zukunft der am stärksten benachteiligten Kinder zählt - nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Familien, ihre Gemeinden und ihre Gesellschaft."
Weil die ärmsten Kinder von Entwicklungsprogrammen oft nicht erreicht wurden, ist ihr Risiko, vor ihrem fünften Geburtstag zu sterben, doppelt so hoch, wie bei ihren Altersgenossen aus wohlhabenden Familien. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Minimalstandards im Lesen und Schreiben erreichen, ist gering. Wenn nicht mehr für die benachteiligten Kinder getan wird, werden nach Einschätzung von UNICEF im Jahr 2030
Auch viele arme Familien haben vom Kampf gegen Armut und Unterentwicklung in den vergangenen 15 Jahren profitiert. So schließt sich die Kluft zwischen den ärmsten und den wohlhabenden Familien bei rund der Hälfte der Indikatoren langsam - zum Beispiel beim Kampf gegen die Kinder- und die Müttersterblichkeit. Bedrückend bleibt, dass weiterhin jedes Jahr fast 6 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben - meist an vermeidbaren Krankheiten. Schätzungsweise 121 Millionen Kinder und Jugendliche gehen nicht zur Schule. Und 289.000 Frauen überleben die Geburt ihres Kindes nicht.
UNICEF ruft die Regierungen dazu auf, mit der neuen nachhaltigen Entwicklungsagenda allen Kindern einen fairen Start ins Leben zu ermöglichen. Dies ist möglich durch
"Die Nachhaltigen Entwicklungsziele sind eine Chance, die Lektionen, die wir gelernt haben anzuwenden, und die besonders bedürftigen Kinder zu erreichen", sagte Anthony Lake. "Mehr Gerechtigkeit und bessere Chancen für die Kinder von heute bedeuten weniger Ungleichheit und mehr Fortschritt für die Welt."
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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 23. Juni 2015
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
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Telefon: 0221/936 50-0, Fax: 0221/93 65 02 79
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Internet: www.unicef.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2015
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