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AGRAR/1391: Leitplanken für die Landwirtschaft in einer Sozialen Marktwirtschaft (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 15. Oktober 2009

Leitplanken für die Landwirtschaft in einer Sozialen Marktwirtschaft

Kienle sprach auf Bauernkundgebung der Oberschwabenschau


(DBV) "Unsere nachhaltige und multifunktionale Landwirtschaft ist einzigartig, unverwechselbar und unschlagbar! Wir haben sie und wir erhalten sie - aber nicht mit einer ausschließlich radikalen Marktorientierung!" Dies sagte Adalbert Kienle, der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen der Bauernkundgebung auf der Oberschwabenschau 2009 am 11. Oktober 2009 in Ravensburg. Seiner Ansicht nach bringt es nicht mehr Arbeit und Wohlstand, wenn man einfach nur den Zollschutz senkt. Benötigt würden vielmehr Leitplanken für die Landwirtschaft in einer gelebten Sozialen Marktwirtschaft. Wie Kienle betonte "will und kann der Staat auf Dauer keine Preise machen. Der Staat kann und muss aber helfen, Benachteiligungen auszugleichen".

Das könnten die Investitionsförderung oder Flurbereinigung sein oder steuerliche Entlastungen. Auf die Obstregion Bodensee bezogen erklärte Kienle, es gehe nicht an, dass andere EU-Staaten ihre Obsterzeuger bei der Hagelversicherung bis zu 80 Prozent entlasten, hierzulande aber nicht. Ein verlässlicher Direktausgleich für die Bauern über das Jahr 2013 sei von allerhöchster Bedeutung als Honorierung der landschaftspflegerischen und Umweltleistungen und als Ausgleich für unweigerlich höhere Kosten durch die weltweit höchsten Standards im Tier-, Natur- und Verbraucherschutz aus. "Hierfür brauchen wir Europa, hierfür brauchen wir eine starke Gemeinsame Agrarpolitik mit einer ausreichenden Finanzierung", betonte Kienle.

Ein bitteres Gefühl der Benachteiligung verbreite sich in den Bauernfamilien, da die Politik wenig Verständnis "für unsere existenziellen Anliegen als Land- und Forstwirtschaft hat" und das amtliche Brüssel den Anschein erwecke, als wolle es die Milchkrise aussitzen. Deshalb setze der Berufsstand jetzt auf wirksame Beschlüsse beim EU-Agrarrat am 19. Oktober sowie auf Koalitionsbeschlüsse der künftigen Bundesregierung, die von "Kompetenz, Vernunft, Verlässlichkeit und Vertrauen" getragen seien, um den Agrarstandort und Milchstandort Deutschland zu stärken. Generell sprach Kienle der oberschwäbischen Landwirtschaft gute Zukunftschancen zu. Wörtlich: "Oberschwaben bleibt Bauernland in vorderster Reihe. Es vereint heute wie kaum eine andere Region eine schützenswerte bäuerlich geprägte Landschaft mit einer zukunftsträchtigen Wirtschaft und lebenswerten sozialen Strukturen".


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Oktober 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2009