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AGRAR/1417: Landwirtschaftszählung 2010 - Umfassende Bestandsaufnahme (aid)


aid-PresseInfo Nr. 11/10 vom 17. März 2010

Landwirtschaftszählung 2010

Umfassende Bestandsaufnahme


(aid) - Zur umfassenden Situationsaufnahme in der Landwirtschaft finden etwa alle zehn Jahre Landwirtschaftszählungen statt. So gingen landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland kürzlich wieder die Fragebögen der statistischen Landesämter zu. Die aktuelle Landwirtschaftszählung ist Teil des in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführten Agrarzensus sowie der weltweiten Agrarzensen, die für das Jahr 2010 von der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) vorgesehen wurden. Regelmäßige Zählungen sind notwendig, um vergleichbare und fundierte Daten über die Landwirtschaft bereitstellen zu können, um Aussagen über die Wirkung zurückliegender agrarpolitischer Maßnahmen zu ermöglichen und für die Zukunft der Landwirtschaft die richtigen Rahmenbedingungen setzen zu können. Erste Ergebnisse sollen Anfang 2011 vorliegen.

Inhaltlich weicht die Landwirtschaftszählung 2010 in vielen Bereichen deutlich von früheren Zählungen ab. Hintergrund ist, dass in der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) auf internationaler sowie nationaler Ebene Themen wie die ländliche Entwicklung und der Umwelt- und Klimaschutz an Bedeutung gewonnen haben. Gleichzeitig bleiben die klassischen Ziele der GAP, wie die Sicherung eines angemessenen Lebensstandards für die Landwirte und die Versorgung der Bevölkerung mit erschwinglichen und sicheren Lebensmitteln, immer noch im Fokus.

Für die Situationsanalyse werden zunächst in einer Haupterhebung verschiedene Fragen zur wirtschaftlichen Situation in der Landwirtschaft, wichtigen Anbau- und Haltungsverfahren sowie zur Flächennutzung und Viehhaltung gestellt. Um die Auswirkung der landwirtschaftlichen Praxis auf die Umwelt konkreter und präziser als bisher beurteilen zu können, sind in das Erhebungsprogramm erstmals auch Fragen zu Bewirtschaftungs- und Produktionsmethoden aufgenommen worden.

Zur Vereinfachung des Verfahrens werden bei der Landwirtschaftszählung 2010 soweit wie möglich Daten genutzt, die bei den Verwaltungen bereits vorliegen. Hierzu gehören zum Beispiel die Daten zum Rinderbestand, die aus dem Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere übernommen werden. Je nach Verfügbarkeit nutzen die statistischen Ämter der Länder weitere Daten der Agrarverwaltungen, beispielsweise aus dem Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystem. Außerdem werden die Erfassungsgrenzen ab dem Jahr 2010 deutlich angehoben: Nur Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von mindestens fünf Hektar sind auskunftspflichtig. Betriebe mit weniger als fünf Hektar werden nur erfasst, wenn sie bestimmte Mindestzahlen an Tierbeständen haben oder festgelegte Mindestflächen an Sonderkulturen anbauen.

Über Hintergründe, Aufbau und Themenbereiche der Landwirtschaftszählung informiert ein ausführlicher Beitrag in der aid-Fachzeitschrift B&B Agrar - Die Zeitschrift für Bildung und Beratung, 6-2009 (www.bub-agrar.de).

aid, Michaela Kuhn

Weitere Informationen: www.landwirtschaftszaehlung.de


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 11/10 vom 17. März 2010
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
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53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2010