Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso) - 15.07.2016
Gute Schichtarbeit in gesunden Organisationen
Schichtarbeit so zu gestalten, dass die Mitarbeiter gesund bleiben und den Beruf besser mit Familie und sozialem Leben vereinbaren können - das ist das Ziel eines neu gestarteten, von der Bundesregierung im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit geförderten Modellvorhabens. Dabei werden vorbildliche praxistaugliche Lösungen gemeinsam mit Unternehmen aus der Industrie, des Gesundheitswesens und der Energieerzeugung entwickelt. Die Koordination und wissenschaftliche Begleitung des Projekts wird durch das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) in Saarbrücken durchgeführt.
Seit den 1990er Jahren nimmt der Anteil der Beschäftigten in Deutschland,
die regelmäßig Schichtarbeit leisten, kontinuierlich zu. Mehr als drei
Millionen Menschen arbeiten regelmäßig nachts, was mit besonderen
körperlichen und psychischen Belastungen verbunden ist. Angesichts des
demografischen Wandels setzt das neue, vom Bundesarbeitsministerium für
drei Jahre finanzierte Vorhaben an dem Problem vieler Unternehmen an, eine
wachsende Zahl von meist älteren Beschäftigten adäquat einzusetzen, die
nur noch eingeschränkt Schicht- und Nachtarbeit leisten können. Je mehr
Mitarbeiter aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr für
Schichtarbeit verfügbar sind, desto schwieriger wird der Ersatz durch
(noch) "schichttaugliche" Mitarbeiter, für die in der Konsequenz die
Arbeitszeitbelastungen und gesundheitliche Risiken ansteigen. Der
Ansatzpunkt des Projekts besteht darin, diese potentielle Negativspirale
zu stoppen. Das Vorhaben soll neues, anwendungsorientiertes Wissen
gewinnen und mit den Beteiligten in den Betrieben innovative
personalpolitische Handlungsansätze und Gestaltungsstrategien entwickeln.
Von den Ergebnissen sollen verantwortliche Führungskräfte in Unternehmen, Beschäftigte und Interessenvertretungen wie auch Experten und Multiplikatoren in Verbänden, Gewerkschaften und Forschung profitieren. Neben dem iso-Institut wirken im Projektverbund namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen mit: die SHG Klinik Völklingen aus dem Gesundheitssektor, Arcelor Mittal in Bremen aus der Stahlindustrie, Schaeffler Technologies in Homburg aus der verarbeitenden Industrie und STEAG in Saarbrücken aus der Energieerzeugung. Das Vorhaben wird durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet und durch die Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) als Projektträger administriert. Damit zukünftig auch andere Unternehmen von den Projektergebnissen lernen können, findet ein breiter Transfer der Modellentwicklungen statt. Das Demographie Netzwerk (ddn), die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) und das regionale Demografie Netzwerk Saar (DNS) begleiten das Vorhaben mit ihrer Expertise und wirken als Transferpartner an der Verbreitung der Ergebnisse mit.
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1519
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso),
Dr. Volker Hielscher, 15.07.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juli 2016
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