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GEWERKSCHAFT/1187: Versicherungsangestellte verärgert über respektloses Arbeitgeberangebot (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. Mai 2015

Versicherungsangestellte verärgert über respektloses Arbeitgeberangebot - ver.di fordert verhandlungsfähiges Angebot


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Arbeitgeber des Versicherungsgewerbes aufgefordert, in der dritten Verhandlungsrunde am 22. Mai ein verhandlungsfähiges Angebot für die rund 174.000 Versicherungsangestellten des Innendienstes vorzulegen.

"Die Beschäftigten haben mit ihren Warnstreiks deutlich gemacht, dass sie hinter den Forderungen für eine angemessene Gehaltserhöhung stehen und sich nicht mit dem abspeisen lassen, was die Arbeitgeber in der zweiten Runde angeboten haben", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister.

Mehrere Tausend Beschäftigte hätten seit dem 12. Mai 2015 an verschiedenen Standorten im Bundesgebiet die Arbeit niedergelegt, um sich für ein verhandlungsfähiges Angebot stark zu machen. Streiks habe es bisher in Karlsruhe, Stuttgart, München, Hannover, Münster und Wiesbaden gegeben. Am morgigen Donnerstag (21. Mai 2015) würden Beschäftigte aus Düsseldorf, Köln und Koblenz, am Freitag Versicherungsangestellte aus Hamburg, Kiel, Hannover und erneut aus München für diese Forderung streiken.

Die zweite Verhandlungsrunde war am 28. April 2015 in Köln ergebnislos geblieben, weil die Arbeitgeber ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt hatten. Die Kolleginnen und Kollegen hätten auf das inakzeptable Angebot der Arbeitgeber mit Empörung reagiert und dieses als respektlos bezeichnet, erklärte Meister. "Sie erwarten zu Recht ein Angebot, das ihre Arbeit und ihr Engagement anerkennt." Die Beschäftigten hätten einen maßgeblichen Teil zu den guten Unternehmensgewinnen von 2014 und den guten Ergebnissen, die für 2015 erwartet werden, beigesteuert.

ver.di fordert für die Versicherungsangestellten des Innendienstes 5,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 160 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen für jedes Ausbildungsjahr 60 Euro mehr erhalten. Desweiteren sollen Regelungen zur unbefristeten Übernahme nach der Ausbildung vereinbart werden.

Das Arbeitgeberangebot aus der zweiten Verhandlungsrunde beinhaltet sechs Nullmonate und würde bezogen auf die ersten zwölf Monate ein tatsächliches Plus von lediglich 0,8 Prozent ergeben. Die Gehälter sollen zum 1. Oktober 2015 um 1,6 Prozent und dann jeweils ein Jahr später zunächst um 1,4 und dann um 1,2 Prozent angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages würde 36 Monate betragen. Dieses Angebot hat ver.di als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband für das Versicherungsgewerbe findet am 22. Mai in Hamburg statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 20.05.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Mai 2015

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