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GEWERKSCHAFT/1216: ver.di fordert Verantwortung im Zukunftsprozess der Häfen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. Juni 2015

ver.di fordert Verantwortung im Zukunftsprozess der Häfen


Berlin, 16.06.2015 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Bund, Länder und Unternehmen der Hafenwirtschaft aufgefordert, gemeinsam mit ver.di in eine zukunftsorientierte Gestaltung im Sinne der Beschäftigten einzutreten. Eine solche gemeinsame Planung forderte ver.di-Experte Torben Seebold im Rahmen des Branchenforums Häfen und Logistik in Berlin ein.

Seebold wies darauf hin, dass sich die Hafenwirtschaft in einem rasanten Veränderungsprozess befinde, der zum einen durch die Veränderungen in der Seeschifffahrt und der damit verbundenen Schiffsgrößenentwicklung hervorgerufen werde und zum anderen durch den technischen Fortschritt und daraus resultierende Automatisierungsprozesse für weitreichende Auswirkungen auf die Beschäftigten sorge. Dadurch seien Arbeitsplätze gefährdet.

"Es gilt, gemeinsam mit dem Bund, den Ländern, der Hafenwirtschaft und ver.di über eine geeignete und zukunftsgerichtete Gesellschafts-, Arbeitsmarkt-, Arbeitszeit- und Tarifpolitik zu beraten sowie Maßnahmen zu entwickeln, durch die gewährleistet wird, dass die Hafenwirtschaft auch in Zukunft eine wichtige Rolle für die exportorientierte Wirtschaft, aber auch weiterhin ihre große sozialpolitische Verantwortung wahrnimmt", betont Seebold. Er wies darauf hin, dass die Beschäftigungsbilanz des technologischen Wandels positiv gestaltet werden müsse, um die Arbeitsplätze der Beschäftigten zu schützen und weiterzuentwickeln. Dazu bedürfe es einer umfassenden Weiterbildungs- und Qualifizierungsoffensive, um die Beschäftigten für neue Funktionen in den Häfen rechtzeitig und nachhaltig auszubilden.

Des Weiteren müssen verbindliche Tarifverträge zum Rationalisierungs- und Beschäftigungsschutz vereinbart werden, so der Gewerkschafter. Zur Erreichung dieser Ziele sei eine "Agenda zum Schutz und Fortentwicklung der Beschäftigung in den deutschen Häfen" notwendig. Wichtig sei zudem eine Stärkung der Mitbestimmung durch mehr Rechte bei Auftragsvergaben, Standortverlagerung, Auslagerung von Arbeit und beim Schutz der Persönlichkeitsrechte.

Seebold forderte die Reeder auf, in diesem Prozess Verantwortung zu übernehmen und sich an den durch sie verursachten Kosten für Infra- und Suprastruktur über Hafenkosten und angemessene Umschlagskosten zu beteiligen.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.06.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2015

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