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GEWERKSCHAFT/1439: Warnstreiks in der Geld- und Wertbranche - Auswirkungen auf Bargeldversorgung möglich (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 12. Januar 2017

Beschäftigte erhöhen Druck: Warnstreiks in der Geld- und Wertbranche - Auswirkungen auf Bargeldversorgung möglich


Berlin, 12.01.2017 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten in der Geld- und Wertbranche in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern am Freitag (13. Januar 2017) zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Hintergrund des Tarifkonflikts sind die Verhandlungen über den Bundeslohntarifvertrag für die insgesamt rund 11.000 Branchenbeschäftigten. Zwei Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern, der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW), waren bislang ohne Ergebnis geblieben.

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei völlig unzureichend. "Die Beschäftigten haben die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber endgültig satt", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. "Die ungleiche Bezahlung in den Bundesländern ist durch nichts gerechtfertigt. Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit", betonte Nüsse. Auch müsse sich die Branche vollständig aus dem Niedriglohn verabschieden.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Löhne um 1,50 Euro in der Stunde und eine Angleichung der Entgelte in den unterschiedlichen Regionen und Bereichen. Bislang klaffen die Löhne derzeit regional bis zu 40 Prozent auseinander. So beträgt der Lohn im Geldtransport von Nordrhein-Westfalen derzeit 15,73 Euro, in Berlin werden dagegen nur 11,24 Euro gezahlt - 4,49 Euro pro Stunde weniger bei der gleicher Tätigkeit. Die Löhne in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Berlin und in Brandenburg liegen im Niedriglohnbereich. Die Beschäftigten in den stationären Dienstleistungen in den ostdeutschen Ländern erhalten mit 9,33 Euro/Stunde nur 48 Cent mehr als der gesetzliche Mindestlohn. "Die derzeitigen Löhne bedeuten für die Kolleginnen und Kollegen, dass sie im Alter auf Almosen angewiesen sind - trotz Arbeit", kritisiert Nüsse.

Die Verhandlungen werden am Montag, 16. Januar 2017, in Hannover fortgesetzt.

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Quelle:
Presseinformation vom 12.01.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2017

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