Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → WIRTSCHAFT


GEWERKSCHAFT/1538: Tarifrunde Postbank - Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 26. September 2017

Tarifrunde Postbank: Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen - Weitere Streiks drohen


Berlin, 26.09.2017 - Die Verhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Postbank sind in der Nacht zum Dienstag (26. September 2017) ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Postbank hatte zuvor ein Angebot vorgelegt, das auch eine Regelung für einen tariflichen Kündigungsschutz bis 2019 vorsah. "Der Kündigungsschutz bis Mitte 2019 ist für uns nicht akzeptabel, da dieser in einer Phase auslaufen würde, in der wir ein hohes Risiko für Arbeitsplatzabbau sehen. Wir wollen die Beschäftigten für die Phase der Integration in die Deutsche Bank schützen"; erklärte ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Auch beim Thema Gehalt habe es keine Annäherung gegeben, da die Arbeitgeberseite nicht bereit war, über die angebotenen 1,5 Prozent zum 1. November 2017 und 1,0 Prozent zum 1. Februar 2019 hinauszugehen. Bei einer Inflation von 1,5 bis 2,0 Prozent komme dies einem Reallohnverlust gleich.

ver.di kündigte an, die Arbeitskampfmaßnahmen in den nächsten Wochen zu intensivieren und in diesem Zusammenhang in eine Urabstimmung zu einem Erzwingungsstreik einzutreten. "Die Arbeitgeberseite hat mit diesem Verhandlungstermin eine wichtige Chance für eine Einigung im Sinne der Beschäftigten und der Kunden verstreichen lassen. Wir werden für die Sicherheit der Arbeitsplätze kämpfen", so Duscheck weiter. Ein weiterer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart.

ver.di fordert eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2022, die Erhöhung der Gehälter um fünf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, eine deutliche Anhebung der Ausbildungsvergütungen sowie weitere unternehmensspezifische Forderungen. ver.di hat außerdem zu einem Zukunftstarifvertrag, der auch Regelungen zur Digitalisierung beinhalten soll, Gesprächsbedarf.

Verhandelt wird für rund 18.000 Beschäftigte bei der Postbank, Postbank Filialvertrieb sowie der BHW-Gruppe und weiterer Tochterunternehmen (Betriebscenter für Banken, PB Service, PB Direkt, BHW KSG, PB Firmenkunden AG).

*

Quelle:
Presseinformation vom 26.09.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang