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GEWERKSCHAFT/317: Stahlbranche - Lohnpolitischer Aufschwung beginnt! (DGB Region Emscher-Lippe)


DGB Region Emscher-Lippe - Pressemitteilung von Montag, 4. Oktober 2010

DGB: "Der lohnpolitische Aufschwung beginnt!"


Der DGB sieht im jüngsten Tarifabschluss in der Stahlbranche gute Chancen für einen lohnpolitischen Aufschwung. Zum einen seien mit 3,6% mehr Lohn für das kommende Jahr die Grundlagen für die Beteiligung der Stahlarbeiter am Aufschwung der Branche gelegt. Zum anderen sei die von der IG Metall erreichte lohnpolitische Gleichstellung der Leiharbeiter mit den festangestellten Tarifbeschäftigten ein Riesenerfolg.

"Der hohe gewerkschaftliche Organisationsgrad der Stahlarbeiter und die kräftige Warnstreikwelle - auch in Gelsenkirchen - haben den Arbeitgebern gezeigt, dass die Lohnzurückhaltung ein Ende hat. Wir erwarten für die nächsten Tarifrunden in anderen Wirtschaftsbereichen, dass mit dem Ende der Krise jetzt ein breiter lohnpolitischer Aufschwung einsetzt", sagte DGB-Regionsvorsitzender Josef Hülsdünker.

Der DGB hofft, dass mit dem Stahltarifvertrag eine Eindämmung der schlecht bezahlten Leiharbeit einhergeht. Arbeitgeber und Arbeitsagenturen in der Emscher-Lippe Region behaupteten wider besseren Wissens, dass Leiharbeit für Arbeitslose eine wichtige Brücke in normale, tarifgebundene Arbeitsverhältnisse sei. Das erneute Ausufern der Leiharbeit in der Region zeige jedoch ein anderes Bild. In Leiharbeit sieht der DGB vor allem eine legale Form des Lohndumpings, die den Arbeitgebern und der Verleihbranche gute Profite bringe, den Leiharbeitern aber niedrige Löhne, geringe soziale Absicherung und immer wieder "Hartz- IV" beschere. "Leiharbeiter kommen in der Regel auf keinen grünen Zweig, deshalb muss der Gesetzgeber hier eingreifen", fordert DGB-Chef Josef Hülsdünker. Eine gesetzliche Lösung sei unabdinglich, da nicht alle Industrie- und Dienstleistungsbranchen gewerkschaftlich so gut organisiert seien wie die Stahlbranche, um den Grundsatz "gleiches Geld für gleiche Arbeit" im Tarifvertrag zu verankern.


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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 4. Oktober 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2010