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GEWERKSCHAFT/350: Presse-Grosso muss flächendeckend erhalten bleiben (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 7. Dezember 2010

Presse-Grosso muss flächendeckend erhalten bleiben


Berlin, 07.12.2010 - "Wenn nicht mehr alle Verlage hinter dem bewährten Grosso-System stehen, ist das ein Angriff auf das deutsche Presse-Vertriebssystem und damit eine Gefahr für unsere Pressevielfalt", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, zum eskalierenden Streit um das Presse-Grosso. Gestern war die Bauer Media Group aus dem Fachbereich Publikumszeitschriften im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) fristlos ausgetreten, nachdem der Fachbereich eine kritische Stellungnahme zum Vorgehen Bauers in Sachen Grosso veröffentlicht hatte.

"Das Presse-Grosso ist eine wichtige Säule unserer Presselandschaft und für die Pressevielfalt unerlässlich", betonte Werneke. Denn nur das Presse-Grosso mit einem starken Dispositionsrecht gebe den kleineren Verlagen und Titeln eine Chance am Markt und sichere Leserinnen und Lesern den Zugang zu vielfältigen Publikationen. Bauer und andere versuchten aber seit geraumer Zeit, das bewährte System auszuhebeln und die Positionierung ihrer Zeitschriftentitel in den Vertriebsläden verstärkt selbst zu bestimmen, um sich damit Marktvorteile zu verschaffen.

"Wir beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge und fordern alle Verlage auf, sich zum flächendeckenden Grosso-System zu bekennen", sagte Werneke. Sollten Branchenlösungen nicht länger funktionieren, sei aus Sicht von ver.di unmittelbar der Gesetzgeber gefordert.


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Quelle:
Presseinformation vom 07.12.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Dezember 2010