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GEWERKSCHAFT/388: Telekom-Warnstreiks - Rund 6.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. Februar 2011

Telekom-Warnstreiks: Rund 6.000 Beschäftigte legen Arbeit nieder - Ausweitung am Donnerstag


Berlin, 23.02.2011 - In der Tarifauseinandersetzung zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutschen Telekom haben sich am Mittwoch bislang knapp 6.000 Beschäftigte an Arbeitsniederlegungen beteiligt. Die Schwerpunkte der Warnstreiks und Veranstaltungen lagen bis zum Mittag in Nordrhein-Westfalen, Norddeutschland sowie Berlin-Brandenburg. Dort demonstrierten am Morgen mehrere Hundert Telekom-Beschäftigte auf einer Veranstaltung mit DGB-Chef Michael Sommer vor dem Kanzleramt in Berlin. Weitere Warnstreiks fanden in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Niedersachsen und Bremen statt.

Höhepunkt des Warnstreiktages ist eine Demonstration von rund 2.000 Telekom-Mitarbeitern anlässlich des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Telekom-Vorstandschef René Obermann beim Vorzeigeprojekt "T-City" in Friedrichshafen am Mittwochnachmittag. "Wenn die Kanzlerin am heutigen Tage gleich zweimal mit den Sorgen und Nöten der Telekom-Beschäftigten konfrontiert wird, ist das nur konsequent: Der Bund ist der größte Anteilseigner der Telekom", sagte ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm.

Gleichzeitig mahnte Wilhelm den Telekom-Vorstand, sich keinen Plagiatsvorwürfen auszusetzen: "Wenn Herr Obermann gegenüber der Kanzlerin die Arbeitsbedingungen in seinem Unternehmen preisen sollte, möchten wir daran erinnern, dass sowohl die Entlohnung als auch der bereichsweise geltende Kündigungsschutz von den Beschäftigten gegen harte Widerstände im Management erkämpft worden sind", stellte der ver.di-Streikleiter klar. Genau diese Erfahrungen sorgten derzeit auch für den Zulauf bei den Warnstreiks. Am Donnerstag sollen die Arbeitsniederlegungen erneut ausgeweitet werden. Aufgerufen sind bundesweit 6.700 Beschäftigte.

ver.di fordert eine Anhebung der Gehälter um 6,5 Prozent, zur Stärkung der unteren Einkommen um mindestens 170 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Darüber hinaus sollen die Ausbildungsvergütungen um monatlich 70 bis 90 Euro angehoben werden. Beamtinnen und Beamte sollen einen Differenzausgleich zwischen der Tarifsteigerung und der Anhebung der Besoldung erhalten. Gleichzeitig fordert ver.di den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen für die Deutsche Telekom AG und die Telekom Deutschland GmbH.


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Quelle:
Presseinformation vom 23.02.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2011