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GEWERKSCHAFT/391: Öffentlicher Dienst - Arbeitgeber-Spiel auf Zeit provoziert Warnstreiks (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 25. Februar 2011

Öffentlicher Dienst: Arbeitgeber-Spiel auf Zeit provoziert Warnstreiks


Berlin, 25.02.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Verweigerungshaltung der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) kritisiert. "Es ist nicht akzeptabel, dass die Arbeitgeber erst ein Angebot vorlegen wollen, wenn die Gewerkschaften ihre berechtigten Forderungen reduzieren", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske nach dem Ende der zweiten Verhandlungsrunde in Potsdam. "Zudem können wir nicht hinnehmen, dass die Arbeitgeber auf einem Zwei-Klassen-Recht im öffentlichen Dienst beharren und sich weigern, angestellte Lehrkräfte tariflich einzugruppieren." Rund 200.000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer seien bei ihrer Eingruppierung von der Gnade und dem Wohlwollen der Arbeitgeber abhängig. Trotz einer sachlichen Verhandlungsatmosphäre seien die Positionen sehr weit auseinander. Deshalb wurden die Gespräche nach zwei Tagen unterbrochen und auf den 9. März vertagt.

"Wir werden jetzt schnell darüber entscheiden, wie wir mit Aktionen, Protesten und Warnstreiks bundesweit Bewegung in die Verhandlungen bringen, um das Spiel auf Zeit zu beenden", kündigte Bsirske an. Die Arbeitgeber müssten sich darauf einstellen, dass Beschäftigte der Bundesländer bereits in der kommenden Woche in allen Bereichen den Gewerkschaftsforderungen auch durch Arbeitsniederlegungen Nachdruck verleihen, unter anderem in Straßenmeistereien, beim Küstenschutz, in Schulen, Theatern, Kliniken, Universitäten und in der Landesverwaltung.

ver.di, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die dbb-tarifunion fordern für die 585.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen und Berlin) eine Erhöhung der Gehälter und Ausbildungsvergütungen um einen Sockelbetrag von 50 Euro und zusätzlich eine lineare Erhöhung um drei Prozent. Außerdem wollen sie die erstmalige tarifliche Eingruppierung von Lehrkräften und fordern eine Übernahmegarantie für Auszubildende.


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Quelle:
Presseinformation vom 25.02.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2011