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GEWERKSCHAFT/497: Umbaupläne - ver.di fordert zu Tarifverhandlungen für Deutsche Postbank auf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. September 2011

Umbaupläne: ver.di fordert zu Tarifverhandlungen für Deutsche Postbank auf


Berlin, 20.09.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Deutsche Postbank im Rahmen der Integration in den Konzern der Deutschen Bank zu Tarifverhandlungen auf. Hintergrund ist die Planung, Bereiche der Postbank in einzelne Gesellschaften zu wesentlich schlechteren Konditionen auszugliedern. Diese Pläne, die ver.di jetzt für den Bereich der Kreditabwicklung vorgestellt wurden, deuten auf eine Eskalation der Auseinandersetzung hin.

"Von der Ackermann-Zusage für eine konstruktive Zusammenarbeit ist praktisch nichts geblieben", kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. "Wir werden die Ausplünderung unserer Kolleginnen und Kollegen nicht hinnehmen und haben die Deutsche Postbank deshalb zu Tarifverhandlungen aufgefordert."

Die vom Postbank-Vorstand vorgestellten Pläne, zunächst für den Bereich der Kreditabwicklung, sehen neben der Ausweitung der Arbeitszeit, der Kürzung des Jahresurlaubs, der Streichung von bis zu zwei Monatsgehältern und weiterer Zuschläge vor, dass Beschäftigte, die in Plattformgesellschaften wechseln, einen neuen Arbeitsvertrag abschließen müssen. Die betroffenen Beschäftigten würden demnach nicht mit gleichen Konditionen im Rahmen eines Betriebsübergangs wechseln, sondern ihr altes Arbeitsverhältnis würde durch eine Funktionsnachfolge von der Postbank beendet. Mit einer neuen oder bereits bestehenden GmbH würde ein neuer Arbeitsvertrag geschlossen. Das hätte für die Beschäftigten Einbußen von rund 30 Prozent zur Folge.

Betroffen wären davon vorläufig rund 1.600 Beschäftigte der Kreditabwicklung sowie mehrere Tausend Beschäftigte unter anderem der Call Center und Zahlungsverkehrseinheiten. Diese Planung ist zurzeit noch nicht konkretisiert vorgestellt worden.

ver.di geht mit der Forderung nach einem Überleitungstarifvertrag für alle betroffenen Beschäftigten der Postbank AG und ihrer Töchter in Tarifverhandlungen. So sollen die bisher bestehenden Tarifverträge in der jeweiligen Fassung weitergelten. Weitere Forderungen sind unter anderem die Anerkennung der bisherigen Betriebszugehörigkeiten und die volle Zahlung der Sonderzuwendungen.

Der Termin der ersten Verhandlungsrunde steht zurzeit noch nicht fest.


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Quelle:
Presseinformation vom 20.09.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. September 2011