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GEWERKSCHAFT/694: Tarifkonflikt bei Sparkassen-Callcenter spitzt sich zu (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 21. August 2012

Tarifkonflikt bei Sparkassen-Callcenter spitzt sich zu - Streikende Beschäftigte am Mittwoch in Berlin



Berlin, 21.08.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die seit mehreren Wochen Streikenden des zentralen Sparkassen-Callcenters S Direkt aufgerufen, ihren Streik am morgigen Mittwoch, dem 22. August, nach Berlin zu verlegen. Dort finden in der Zentrale des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes (OSGV) die Verhandlungen für die etwa 800 Callcenter-Beschäftigten statt, die in Halle bundesweit Kunden der Sparkassenfinanz-Gruppe betreuen.

"Der Konflikt ist durch das unnachgiebige Verhalten der Arbeitgeber eskaliert", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Sie forderte die Geschäftsführung der S Marketing GmbH auf, in dieser Verhandlungsrunde endlich Einsicht zu zeigen und längst überfällige Gehaltskorrekturen vorzunehmen. "Die Leitmaxime der Sparkassenorganisation "Fair.Menschlich.Nah" muss auch für die Beschäftigten der Callcenter gelten, deren Gehälter zur Zeit nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt ohne weitere Aufstockungen zu bestreiten. Das ist absolut inakzeptabel", erklärte Mensch und wies darauf hin, dass das Unternehmen kerngesund sei und über eine ordentliche Liquidität verfüge.

Das Vollzeit-Gehalt eines Callcenter-Agenten bei S Direkt betrage seit 15 Jahren unverändert 1.280 Euro brutto. Dies entspreche einem Stundenlohn von 7,38 Euro. Inflationsbedingt sei die Kaufkraft dieses Gehalts auf aktuell 950 Euro gesunken.

ver.di fordert für die Beschäftigten einen Mindeststundenlohn von 8,50 Euro mit zeitnahen Anhebungsschritten auf neun Euro.

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Quelle:
Presseinformation vom 21.08.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2012