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STATISTIK/3302: Importpreise Mai 2010 (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 25.06.2010

Importpreise Mai 2010: +8,5% gegenüber Mai 2009


WIESBADEN - Der Index der Einfuhrpreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2010 um 8,5% über dem Vorjahresstand. Dies war die höchste Jahresteuerungsrate seit November 2000 (+10,6% gegenüber November 1999). Im April 2010 hatte die Jahresveränderungsrate +7,9% und im März 2010 +5,0% betragen. Gegenüber April 2010 stieg der Einfuhrpreisindex im Mai 2010 um 0,6%.

Der Preisanstieg im Mai 2010 ist vor allem auf die höheren Energiepreise zurückzuführen (+26,8% gegenüber Mai 2009 und -2,6% gegenüber April 2010). Rohöl verteuerte sich gegenüber Mai 2009 um 40,7% (-6,6% gegenüber April 2010) und Mineralölerzeugnisse um 45,0% (-1,2% gegenüber April 2010). Die Preise für Erdgas waren im Mai 2010 um 2,9% höher als im Mai 2009; im Vergleich zum April 2010 stiegen sie um 2,8%. Dagegen lag das Preisniveau für Steinkohle deutlich unter dem von Mai 2009 (-14,9%); gegenüber April 2010 verteuerten sich die Steinkohleimporte im Mai 2010 um 8,7%.

Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Mai 2010 um 5,5% über dem Stand von Mai 2009 (+1,2% gegenüber April 2010).

Bei den Rohstoffen waren Nicht-Eisen-Metallerze im Mai 2010 um 48,2% teurer als im Mai 2009 (-2,3% gegenüber April 2010). Die Preise von Nicht-Eisen-Metallen und deren Halbzeug erhöhten sich im Vergleich zum Mai 2009 um 38,0% (+1,1% gegenüber April 2010). Insbesondere die Rohkupferpreise stiegen im Mai 2010 gegenüber Mai 2009 deutlich, und zwar um 59,5%. Sie sanken aber gegenüber April 2010 um 4,9%. Die Einfuhrpreise für das zur Stahlerzeugung verwendete Nickel erhöhten sich im Vergleich zum Mai 2009 um 101,2% (+1,0% gegenüber April 2010). Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren im Mai 2010 um 31,2% teurer als ein Jahr zuvor (+2,5% im Vergleich zu April 2010). Für Eisenerz mussten deutsche Importeure 7,4% mehr zahlen als im Mai 2009. Im Vergleich zu April 2010 stiegen die Preise für Eisenerz mit +14,2% deutlich, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie im Monat zuvor (+21,9% im April gegenüber März 2010).

Im Nahrungsmittelsektor wurde Rohkaffee im Mai 2010 im Vergleich zum Mai 2009 um 12,5% teurer (+6,0% gegenüber April 2010). Die Preise für importierte Milch und Milcherzeugnisse stiegen gegenüber Mai 2009 um 9,7% (+2,7% gegenüber April 2010). Getreide war im Vorjahresvergleich um 4,9% billiger (+3,0% gegenüber April 2010). Preiswerter als vor einem Jahr war auch importiertes Geflügelfleisch (-7,4%; +0,2% gegenüber April 2010).

Der Index der Ausfuhrpreise stieg im Mai 2010 im Vergleich zum Mai 2009 um 3,6%. Dies war die höchste Jahresteuerungsrate seit Oktober 2000 (+3,9% gegenüber Oktober 1999). Im April 2010 hatte die Jahresveränderungsrate +3,0% und im März 2010 +2,0% betragen. Bezogen auf den Vormonat April 2010 veränderte sich der Ausfuhrpreisindex um +0,5%.


Detaillierte Informationen und lange Zeitreihen können in der GENESIS- Online Datenbank über die Tabellen Index der Einfuhrpreise (61411- 0006) und Index der Ausfuhrpreise (61421-0006) kostenfrei abgerufen werden.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Presseinfo unter www.destatis.de.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr.222 vom 25.06.2010
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2010