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UNTERNEHMEN/2684: Freiwillige Mitarbeitertageseinsätze fördern Engagementkultur (idw)


Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) - 17.01.2018

Freiwillige Mitarbeitertageseinsätze fördern Engagementkultur


Neue Studie des KWI zeigt: Unternehmensgefördertes Mitarbeiterengagement fördert das Betriebsklima und führt zu einer verbesserten Beziehung zwischen Unternehmen und Belegschaft.

Corporate Volunteering, das betrieblich geförderte freiwillige Engagement der Belegschaft für gemeinnützige Zwecke, ist für MitarbeiterInnen, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen ein Gewinn. Dies zeigt die neu erschienene KWI-Studie Corporate Volunteering als Beitrag zur Entwicklung einer Engagementkultur in deutschen Unternehmen? Im Rahmen des Bremer Day of Caring wurden in einer Online-Erhebung 120 Personen nach ihren Motiven, ihrer Zufriedenheit und den Wirkungen des freiwilligen Tageseinsatzes befragt. Der größte Teil der Befragten hatte zuvor an Tageseinsätzen teilgenommen, bei denen sie beispielsweise Gartenarbeiten verrichteten, Räume renovierten oder Ausflüge mit HeimbewohnerInnen unternahmen. Nach Studien aus den Jahren 2007 und 2013 wurden nun auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt, die keinem Tageseinsatz beigewohnt hatten. Darüber hinaus wurden Vergleichsdaten aus den Jahren 2008 und 2009 hinzugezogen.

Die zentralen Ergebnisse der Studie:

• Sinnstiftende Tätigkeit: 64 Prozent der Befragten gaben an, dass sie etwas Gutes tun wollten und sich daher am Day of Caring beteiligten.

• Teambuilding: 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben an, dass die Stimmung im Team angestiegen sei, mehr als die Hälfte habe neue KollegInnen kennengelernt.

• Gute Arbeit: Nahezu alle Befragten sind sehr zufrieden mit den Tageseinsätzen und den erzielten Ergebnissen (94 Prozent).

• Keine ökonomischen Interessen: Die Befragten wertschätzen das gesellschaftliche Engagement des Arbeitgebers und glauben nicht, dass dieser die Tageseinsätze aus rein ökonomischen Gründen (Imagegewinn, Mitarbeiteranwerbung) durchgeführt hat. Auch die Befragten, die nicht beteiligt waren, schätzten dies ähnlich ein.

• Keine Angst vor der Krise: Nur etwa ein Viertel der Befragten glaubt, dass Unternehmen ihr Engagement in wirtschaftlich schlechten Zeiten einschränken.

• Tageseinsätze aktivieren: Nur 36 Prozent der Befragten waren vor dem Day of Caring privat engagiert; 54 Prozent gaben an, am Tageseinsatz teilzunehmen um freiwilliges Engagement kennenzulernen. Der Day of Caring bildet einen niederschwelligen Einstieg in freiwilliges Engagement.

• Über die Zeit konstant: Ein Vergleich mit Befragungen aus den Jahren 2008 und 2009 zeigt, dass über die Zeit keine gravierenden Veränderungen in der Wirkung von Tageseinsätzen erkennbar sind. Die Zufriedenheit mit dem Day of Caring und die positiven Auswirkungen auf das Team und das betriebliche Miteinander sind gleichbleibend hoch.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Mitarbeitertageseinsätze als ein Instrument zur Förderung der betrieblichen Verantwortungs- und Engagementkultur verstanden werden können.

AUTOREN
Jan-Hendrik Kamlage, Leiter des KWI-Forschungsbereichs
Partizipationskultur, jan-hendrik.kamlage@kwi-nrw.de
Jan Warode, jan.warode@kwi-nrw.de
Niels Winkler, nwinkler@uni-bremen.de

HERAUSGEBER
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestraße 31, 45127 Essen

Über den Bremer Day of Caring:
Der Day of Caring in Bremen zählt zu den etablierten und ältesten unternehmensübergreifenden CV-Programmen in Deutschland. Seit dem Jahr 2004 bietet die Bremer Freiwilligen-Agentur ansässigen Unternehmen und deren Beschäftigten die Möglichkeit, sich gesellschaftlich zu engagieren. Dabei haben sich bisher über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 200 Tageseinsätzen engagiert.

Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Ruhr (UAR), zu der sich die Ruhr-Universität Bochum, die TU Dortmund und die Universität Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche Fragen. Die Studie ist im seit 2013 am KWI eingerichteten transdisziplinären Forschungsschwerpunkt PartizipationsKultur entstanden. Der Schwerpunkt ist eines der ersten wissenschaftlichen Kompetenzzentren zum Thema Partizipation und Bürgerbeteiligung in Deutschland. Die Projekte der PartizipationsKultur beforschen Energiewende und Netzausbau, die sozialökologische Transformation und die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure sowie Herausforderungen der partizipativen Technikfolgenabschätzung und der Generationengerechtigkeit.


Weitere Informationen unter:

http://www.kulturwissenschaften.de
- Homepage des KWI

http://www.kwi-nrw.de/images/text_material-3796.img
- Die Studie im Netz

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution595

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Miriam Wienhold, 17.01.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Januar 2018

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