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UNTERNEHMEN/2827: Blitzumfrage unter Fach- und Führungskräften - Wirtschaftliche Situation durch Corona-Krise (idw)


Rheinische Fachhochschule Köln gGmbH - 17.04.2020

Blitzumfrage unter Fach- und Führungskräften: Wirtschaftliche Situation durch CoronaKrise


Um ein aktuelles Stimmungsbild zur wirtschaftlichen Situation zu erhalten, haben das "Europa-Institut für Erfahrung und Management - METIS" der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) und der DFK - Verband für Fach- und Führungskräfte eine deutschlandweite Befragung durchgeführt. Befragt wurden Mitglieder des DFK - rund 10.000 Fach- und Führungskräfte - sowohl zur allgemeinen Situation der Wirtschaft als auch zu ihrer persönlichen Lage.

60 Prozent der Befragten befürchten, dass die Krise für die deutsche Wirtschaft eine starke Belastung darstellen wird. Sehr negative bis düstere Auswirkungen sehen dagegen knapp 23 Prozent.

Erstaunlich ist, dass die befragten Führungskräfte die Situation ihres eigenen Unternehmens wesentlich positiver einschätzen: "Nur" 25 Prozent befürchten erhebliche Auswirkungen durch die Corona-Krise für das eigene Unternehmen. Für sich persönlich befürchten die Führungskräfte Gehaltsreduzierungen und Mehrarbeit. Der eigene Jobverlust sowie Kurzarbeit werden dagegen von sehr wenig Führungskräften gesehen.

Auf die Frage: "Welche Probleme sehen Sie für ihr Unternehmen?" antworteten die Befragten (Mehrfachnennungen waren möglich):

Drastische Einsparmaßnahmen
Stellenabbau
Strategische Nachteile
Verkauf des Unternehmens
61,8 %
34,6 %
20,31 %
2,9 %

Aber: Insgesamt wurden von den Befragten auch große Chancen gesehen (Mehrfachnennungen möglich).


Digitalisierungsschub
Flexibilisierung der Arbeitswelt
Kreative Innovationen
Sinnvolle Rationalisierung
Neuausrichtung/Positionierung
63,5 %
72,3 %
34,25 %
32,19 %
22,29 %

Eine gemischte Stimmungslage ergab die Frage nach einem Ende des "Lockdown":
55,4 Prozent waren für ein schnelles Ende und den Wiedereinstieg in das Wirtschaftsleben. 44,92 Prozent waren eher dagegen.

"Die Umfrage hat gezeigt", so Prof. Dr. Werner Bruns von METIS, "dass wir vor großen Herausforderungen stehen, aber die Führungskräfte machen uns Hoffnung. Sie sehen in der Krise erhebliche Chancen, die der Staat, die Gesellschaft und die Wirtschaft nutzen sollten. Wir können einen Modernisierungsschub auslösen."

Der Vorstandsvorsitzender des DFK, Michael Krekels, weist darauf hin, dass gerade in Krisenzeiten Führung unverzichtbar ist: "Die Ergebnisse dieser Umfrage verdeutlichen, dass die Führungskräfte zu den tragenden und verlässlichen Säulen der Wirtschaft in der Krise gehören. Unternehmen können in Zeiten einer solchen Pandemie auf ihre Fach- und Führungskräfte setzen. Die Bereitschaft zu Gehaltsverzicht und Mehrarbeit sind freiwillige Leistungen, die im Zuge solidarischer Unterstützungen für die Unternehmen offensichtlich bereitwillig geleistet werden. Zudem zeigt die Umfrage aber auch deutlich, dass Themen wie Kurzarbeit oder Jobverlust gerade nicht die richtigen Lösungen im Bereich der Fach- und Führungskräfte sind."



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution936

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Rheinische Fachhochschule Köln gGmbH, 17.04.2020
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2020

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