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IN EIGENER SACHE/003: Schattenblick greift an - erste Printausgabe (SB)


Schattenblick greift an - erste Printausgabe

Drei Exemplare der ersten Schattenblick-Wochendruckausgabe - Foto: © 2013 by Schattenblick

Foto: © 2013 by Schattenblick

Liebe Schattenblick-Leserin, lieber Schattenblick-Leser,

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, daß die erste WOCHENDRUCKAUSGABE des Schattenblick am 16. Januar 2013 erschienen ist.

Was uns dazu bewogen hat, den Schattenblick zusätzlich als wöchentliche Printausgabe herauszubringen, lesen Sie im Editorial der Ausgabe Nr. 1 oder im Anhang an diesen Text.

Die Wochendruckausgabe enthält ausschließlich Berichte, Reportagen, Kommentare und Interviews aus der eigenen Schattenblick-Redaktion und des IPS Interpress Nachrichtenservice mit kritischen Analysen und Hintergründen aus aller Welt.

Selbstverständlich bleibt Ihnen der Schattenblick täglich und im umfänglicheren Format weiterhin online unter www.schattenblick.de, auf allen mobilen Medien wie Smartphone, Tablet, E-Reader sowie über das zeitgesteuerte Abrufsystem Calibre erhalten.

Wir freuen uns über alle, die unsere Arbeit mit einem Abo unterstützen.

Einen optimalen Zugewinn an Information und Lesevergnügen wünscht Ihnen

Ihre Schattenblick-Redaktion



Schattenblick-Wochendruckausgabe:
Einzelpreis: EUR 2,50 plus Versandkosten
Vierteljahresabo: EUR 35,- inklusive Versandkosten
Bestellung einer Einzelausgabe oder eines Abonnements unter:
MA-Verlag
Redaktion Schattenblick
Dorfstraße 41
25795 Stelle-Wittenwurth
Telefon: 04837 / 90 26 98
Fax: 04837 / 90 26 97
E-Mail: redaktion@schattenblick.de
Schattenblick-Leser mit der aufgeschlagenen Nr. 1 der neuen Wochendruckausgabe - Foto: © 2013 by Schattenblick

Foto: © 2013 by Schattenblick

EDITORIAL

In einer Atmosphäre, in der Zeitschriften im allgemeinen und Zeitungen im besonderen der unaufhaltsame Niedergang im Angesichte besser organisierter und schnellerer elektronischer Medien vorhergesagt wird, mutet der Neustart einer Wochenzeitung als sogenannte Printausgabe im höchsten Maße unvernünftig an, besonders in Anbetracht der bereits anerkannten Tatsache, daß die Nachrichtenbewältigung mit Blick auf Geschwindigkeit und Menge (zum Beispiel "breaking news") heutzutage eher als Nebenleistung erscheint. Sind die klassischen Aufgaben von gedruckten Medien, die Leser höchst effizient und möglichst umfassend über die wichtigsten Ereignisse rund um den Globus zu informieren und Meinungen und Stimmungsbilder zu reflektieren, nicht längst in die Kompetenz und die Häfen der internet- und satellitengestützten Kommunikationssysteme als Hauptumschlags- und Verwertungsplätze übergewechselt? Das gilt erst recht für das überkommene Tausch- und Anzeigengewerbe, weil spätestens hier die Wechselgeschwindigkeiten und Mengenabwicklungen ebenso wie die interaktiven Kommunikationsoptionen punkten. Die schnelle und leichte Erreichbarkeit unbezifferbarer Informationsmengen führt zu ihrem euphorisierten Gebrauch und mithin zu einer sich verändernden Konsumkultur im Vergleich mit den antiquierten, wesentlich langsameren Verarbeitungsgewohnheiten der gedruckten und papiergestützten Medien.

Unbeachtet jedoch bleibt dabei der Verlust der Bodenhaftung in Bezug auf Wandlungen, Wiederholungen und Wuchten in der Realität, von virtuellen Dissoziationsphänomenen bis zur Unfähigkeit, der Wirklichkeit anders als in überschnellen Reflexen oder behelfs unabsehbarer und außerhalb jeder Kontrolle gelegener Abhängigkeiten begegnen zu können. Es geraten frei nach der Devise "immer mehr und immer schneller // bleibt nichts dunkel, wird es heller" nicht nur kulturelle Errungenschaften in Gefahr, sondern auch zunehmend die Fähigkeit der menschlichen Gesellschaft, den Widrigkeiten und Anforderungen der Realität durch stete Wohin- und Wohervergewisserung als jene gefestigte Kultur der Selbstbehauptung und Emanzipation entgegentreten zu können, die sich nicht schlußendlich nur auf die Frage ästhetischer Präferenzen reduzieren läßt.

Eine stete Wohin- und Wohervergewisserung bedarf aber unverzichtbar der sprichwörtlichen Beschaulichkeit und Entschleunigung, um den komplexeren, tieferen und umfassenderen Zusammenhängen ebenso wie dem flüchtigsten Detail gerecht werden zu können. Mit dem mengenbewältigungs- und sortiergeschwindigkeitsgetriebenen Blick einer ausschließlich elektronischen Erfassungs- und Zuordnungskultur wird das nicht möglich sein.

Bevor wir dann also der Friedhofs- und Abschiedsstimmung mit Sicht auf das Sterben unserer wunderbaren Zeitungs- und Buchkultur erliegen, sollten wir uns doch einmal folgender abgefälschter Einsicht erinnern, 'als Leser wird der Mensch wohl nicht geboren, zum Leser wird der Mensch doch erst gemacht', und den einzig richtigen Schluß daraus ziehen, es kann nie zu wenig Leser geben, sondern nur zu wenig Lesestoff, der die Bezeichnung verdient.

Schattenblick-Redaktion


20. Januar 2013