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KIRCHE/1203: Bischof Bode - Telefonseelsorge entspricht christlichem Auftrag (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz - 25.10.2011

Bischof Bode: Telefonseelsorge entspricht christlichem Auftrag


Der Vorsitzende der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), hat die Arbeit der Telefonseelsorge gewürdigt. "Die Telefonseelsorge macht überdeutlich, wie viele Menschen ein offenes Ohr benötigen. Jährlich wird sie von etwa zwei Millionen Suchenden in Anspruch genommen", sagte Bischof Bode anlässlich einer gerade veröffentlichten Studie zum Ehrenamt in der Telefonseelsorge. "Hinter dieser Arbeit steht das christliche Bild vom Menschen: Jeder Mensch ist wertvoll und zählt. Er wird nicht aufgegeben. Als Christen sind wir davon überzeugt, dass Gott jeden Menschen aus Liebe als sein Abbild geschaffen hat und wir uns gerade denen zuwenden müssen, die verwundet sind an Leib und Seele durch persönliche Erfahrungen oder auch - und das ist nicht selten -, weil sie in einer Welt der Erfolgreichen, der Reichen und Schönen nicht mithalten können. Gott lässt keinen Menschen allein, und wir wollen es auch nicht."

In der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mitfinanzierten Studie wurden 2.145 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Telefonseelsorge zu ihrer Arbeit befragt. Laut Untersuchung sind über 80 Prozent der ehrenamtlichen Mitarbeiter weiblich, nur jeder fünfte ist ein Mann. Über die Hälfte der Ehrenamtlichen befinden sich im mittleren Lebensalter zwischen 30 und 59 Jahren. Zwei Drittel verfügen über einen höheren Bildungsabschluss, darunter haben 12 Prozent das Abitur sowie 51,7 Prozent einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss. Rund 80 Prozent gehören der katholischen oder evangelischen Kirche an. 2,9 Prozent bekennen sich zu einer anderen christlichen Konfession, 0,5 Prozent zu einer anderen Religion und 16,9 Prozent sind nicht religiös gebunden. Anlass für die Studie ist das Europäische Jahr zum Freiwilligen Engagement.

Ruth Belzner, Vorsitzende der Evangelischen Konferenz für Telefonseelsorge und Offene Tür, betonte: "Letztlich können uns die Antworten der Ehrenamtlichen auch helfen, Telefonseelsorge weiter attraktiv zu halten für Menschen, die an einem Punkt ihres Lebens nach einem sinnvollen und Sinn gebenden ehrenamtlichen Engagement suchen. Etwa 800 bis 1.000 Menschen werden jährlich in den 105 Telefonseelsorge-Stellen ausgebildet. Zwar bleiben nicht alle dann über mehrere Jahrzehnte in der Telefonseelsorge aktiv, aber mit 7 - 8 Jahren ist die durchschnittliche Dauer der Mitarbeit doch erstaunlich hoch. Dass dies kein Zufall ist, bestätigen die Aussagen der Ehrenamtlichen über das Ausmaß und die Gründe ihrer Zufriedenheit. Es lohnt sich, wenn Träger vor Ort ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen."

Rund 8.500 ehrenamtliche und 200 hauptamtliche MitarbeiterInnen arbeiten in bundesweit 105 Telefonseelsorgestellen sieben Tage die Woche. Die Anrufe (Tel. 0800/1110111 oder 0800/1110222) sind sowohl aus dem Fest- wie aus allen Mobilfunknetzen kostenlos, da die Deutsche Telekom als Partner der Telefonseelsorge sämtliche Kosten für die Anrufenden trägt. Das ökumenische Beratungsangebot der evangelischen und katholischen Kirche gibt es seit 55 Jahren. Nach Angaben des Telefonseelsorge-Jahresberichts von 2010 sind häufige Themen von Anrufern Krankheit (27,8 Prozent) Partner/Familie (24,6 Prozent) sowie Einsamkeit/Vereinsamung (10,8 Prozent). Die meisten Anrufer sind 40-49 Jahre (15,4 Prozent) und 50-59 Jahre (14,5 Prozent) alt.

Nähere Infos auch unter www.telefonseelsorge.de.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 162 vom 25. Oktober 2011
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Oktober 2011