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KIRCHE/1272: Ökumenischer Rat der Kirchen - Erklärung zu Menschenhandel in der Sinai-Wüste (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Mitteilung vom 28.02.2012

ÖRK veröffentlicht Erklärung zu Menschenhandel in der Sinai-Wüste


Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat eine Erklärung zum Menschenhandel in der Sinai-Wüste veröffentlicht, in der er seine Sorge über das Verschwinden von Asylsuchenden vom Horn von Afrika und aus Nordafrika zum Ausdruck bringt, die bei ihrem Versuch, die Grenze zwischen Ägypten und Israel zu überqueren, Opfer von Menschenhändlern geworden sind.

Der ÖRK-Exekutivausschuss gab diese Erklärung auf seiner jüngsten Tagung heraus, die vom 14.-17. Februar in Bossey (Schweiz) stattfand.

Die Erklärung zitiert aus einem Bericht der Agenzia Habeshia, einer Organisation, die sich für die Rechte von Flüchtlingen einsetzt, nach dem gegenwärtig 190 Flüchtlinge auf dem Sinai verschleppt worden sind und unter lebensbedrohlichen Umständen festgehalten werden.

Der Bericht weist auch auf das Schicksal von Asylsuchenden hin, die von der ägyptischen Regierung unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten werden und von Zwangsabschiebung bedroht sind.

Der Exekutivausschuss ruft die ÖRK-Mitgliedskirchen und ökumenische Organisationen in seiner Erklärung auf, "über die Lage der Asylsuchenden und insbesondere über das Problem des Menschenhandels und des Organdiebstahls aufzuklären".

Er fordert die ägyptische Regierung auf, "die Menschenhändler zu verfolgen und die Gefangenenlager zu schließen", und appelliert an die israelischen Behörden, "Verdächtige, die mit den Menschenhändlern auf dem Sinai kooperieren, auf ihrem Territorium festzunehmen".

Die Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten (CCIA) [1] des ÖRK veranstaltete im letzten Jahr einen Runden Tisch zum Problem des Menschenhandels in der Sinai-Wüste. Die Frage wurde auch mit afrikanischen Kirchen auf verschiedenen Ebenen diskutiert.


[1] http://www.oikoumene.org/index.php?RDCT=5fee33836840edde0208

Lesen Sie den vollständigen Text der Erklärung des ÖRK-Exekutivausschusses:
http://www.oikoumene.org/index.php?RDCT=97cca76a02356abd915e

WCC expresses concern over human trafficking in Sinai Desert
http://www.oikoumene.org/index.php?RDCT=124ba72a97b919137b01
(ÖRK-Pressemitteilung vom 18. November 2011)

ÖRK-Programm für Menschenrechte:
http://www.oikoumene.org/index.php?RDCT=cc28b6b9342c96010b36

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Februar 2012
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2012