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KIRCHE/1530: Kirche ermutigt zu politischer Verantwortung (VELKD)


Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) - 7. November 2013

Kirche ermutigt zu politischer Verantwortung

Leitender Bischof der VELKD gibt Bericht vor Generalsynode



Hannover/Düsseldorf. Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), sieht die Rolle der Kirche darin, die Menschen zu ermutigen, "im privaten und öffentlichen Bereich Verantwortung zu übernehmen". Das schließe auch ein, Leitungsverantwortung zum Nutzen aller zu übernehmen. In seinem Bericht vor der VELKD-Generalsynode sagte er: "Wenn Kirche sich nicht einmischt in politische Angelegenheiten, wenn Menschenrechte bedroht oder Flüchtlinge abgewiesen werden, dann ist Kirche nicht Kirche, dann verrät sie ihren Auftrag geradezu." Die Reformation habe zwar eine falsche Entgegensetzung von Weltlichem und Geistlichem aufgehoben, das Verhältnis von Kirche und Politik bleibe aber spannungsreich. Einerseits halte die lutherische Tradition die Politik für unerlässlich, da sie dafür sorge, "dass es überhaupt eine Ordnung" gebe. Andererseits relativiere der Gottesglaube die Gegebenheiten und lasse eine andere und größere Dimension als die Politik aufscheinen. "Keine politische Struktur, auch nicht die der Demokratie, ist vor Missbrauch gefeit." Ulrich stellte seinen Bericht in den Zusammenhang des Themenjahres 2014 "Reformation und Politik" auf dem Weg zu "Luther 2017 - 500 Jahre Reformation".

Auf die Frage nach der Einheit der Kirchen verwies der Leitende Bischof auf die in Jesus Christus geglaubte Einheit. "Diese Einheit ist uns vorgegeben, wir stellen sie nicht her. Alles, was sonst noch über Einheit zu sagen ist, muss sich davon ableiten lassen." Dazu gehöre auch die konfessionelle Vielfalt. "Das eine Evangelium wird schon in der Heiligen Schrift von vier unterschiedlichen Evangelisten bezeugt. Auf diesem Hintergrund ist auch die Vielgestaltigkeit der Konfessionen und Kirchen evangeliumsgemäß." Die eigene Identität ergebe sich für die lutherischen Kirchen aus ihren Bekenntnissen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Bekenntnisse der Reformationszeit in ihrer grundlegenden Art uns bis heute prägen und uns Orientierung für unseren Weg in die Zukunft sind", so der Leitende Bischof. Ulrichs Bericht vor der Generalsynode war der zweite in seiner Zeit als Leitender Bischof der VELKD. Die 6. Tagung der 11. Generalsynode findet vom 7. bis 9. November in Düsseldorf statt.


Generalsynode der VELKD tagt in Düsseldorf

Theologische Fragen des Bekenntnisses und Evaluation des Verbindungsmodells auf der Tagesordnung


Hannover/Düsseldorf. Die 11. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ist zu ihrer 6. Tagung, die vom 7. bis 9. November in Düsseldorf stattfindet, zusammengekommen. Zur Eröffnung hat der Präsident der Generalsynode, Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Hartmann (Hamburg), auf die Schwerpunkte der anstehenden Beratungen hingewiesen. "Die diesjährige Generalsynode verbindet zwei Themen miteinander: die Bedeutung der Bekenntnisse für die evangelisch-lutherischen Kirchen sowie die Evaluation des Verbindungsmodells zwischen der VELKD und der EKD." Zu beiden Themen sind Beschlüsse der Synode zu erwarten.

Im Weiteren nimmt die Generalsynode zu Beginn ihrer Tagung am Donnerstag, dem 7. November, den jährlichen Bericht des Leitenden Bischofs, Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), und zum Abschluss am Samstag, dem 9. November, den Bericht des Catholica-Beauftragten, Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), entgegen. Am Freitag, dem 8. November, werden die Ergebnisse der Evaluation des Verbindungsmodells im Sinne eines Zwischenberichts vorgestellt und beraten. Daran schließen sich die theologischen Beratungen zur Bedeutung der Bekenntnisse für die Kirchen an, in die Prof. Dr. Christine Axt-Piscalar (Göttingen) als Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der VELKD einleiten wird.

Gemeinsam mit den Mitgliedern der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) feiern die Synodalen der VELKD am Abend des Freitag einen Abendmahlsgottesdienst in der Mutterhauskirche der Kaiserwerther Diakonie, an den sich der ebenfalls gemeinsam durchgeführte "Abend der Begegnung" mit den ökumenischen Gästen anschließt.

Am Samstagvormittag erfolgen die Beschlüsse zur Verfassungsnovelle 2013, zur Änderung des Kirchenbeamtenvertretungsgesetzes und zur Abrechnung der Haushaltspläne für das Jahr 2012.

Unmittelbar vor der Generalsynode tagten die Bischofskonferenz und die Kirchenleitung der VELKD, um insbesondere die Beschlüsse zur Weiterentwicklung des Verbindungsmodells vorzubereiten. Die 6. Tagung der 11. Generalsynode der VELKD endet am 9. November um 13 Uhr mit dem Mittagsgebet.


Weitere Informationen unter:
www.velkd.de/Generalsynode2013.php

Düsseldorf, 7. November 2013
Dr. Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD


Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist ein Zusammenschluss von sieben Landeskirchen. Ihr gehören an: die Ev.-Lutherische Kirche in Bayern, die Ev.-lutherische Landeskirche in Braunschweig, die Ev.-lutherische Landeskirche Hannovers, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, die Ev.-Lutherische Kirche in Norddeutschland, die Ev.-Lutherische Landeskirche Sachsens und die Ev.-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe. Die VELKD repräsentiert rund 10 Millionen Gemeindeglieder. Leitender Bischof ist Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), stellvertretende Leitende Bischöfin ist Landesbischöfin Ilse Junkermann (Magdeburg). Das Amt der VELKD in Hannover wird von Dr. Friedrich Hauschildt geleitet.

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Quelle:
Pressemitteilungen vom 7. November 2013
Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2013