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KIRCHE/677: Neujahrsbotschaften und Predigten - Teil 2 (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 31.12.2008


Landesbischof Johannes Friedrich
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)

Bildung als Schlüsselthema angesichts drohender
Rezession

Neujahrspredigt von Landesbischof Johannes Friedrich in der Münchner St. Matthäuskirche

Angesichts drohender Rezession werde Bildung das Schlüsselthema der nächsten Jahre sein, so Landesbischof Johannes Friedrich in seiner Neujahrspredigt in der Münchner St. Matthäuskirche. Friedrich forderte eine erhebliche Ausweitung der Bildungsausgaben. Wenn zurzeit in Deutschland die Sozialausgaben die Bildungsausgaben um das Dreifache überstiegen, so würden mit dem Sozialetat nur "die Schäden repariert, die durch mangelnde Bildungsinvestition entstanden sind".

Der Arbeitsmarkt von morgen brauche "nur noch gut gebildete und gut ausgebildete Menschen", so Friedrich. Darum müsse Bildung "lange vor der Einschulung" einsetzen. Ziel von Bildung müsse jedoch mehr sein als Tauglichkeit für den Arbeitsmarkt. Evangelisch verantwortete Bildung verstehe sich ganzheitlich und schließe soziales Verhalten ebenso wie emotionales Mitfühlen und die Achtung der Würde des Menschen als Bildungsziele ein, betonte Friedrich.

Friedrich erinnerte in diesem Zusammenhang an die hohe Verantwortung von Lehrerinnen und Lehrern und dem Erziehungspersonal in Krippen und Kindergärten. Sie brauchten "Motivation und gesellschaftliche Anerkennung". Gerade Erzieherinnen sollten so bezahlt sein, "dass Menschen davon leben können", forderte der Landesbischof. Er kündigte an, dass die bayerische Landeskirche an der Ausweitung ihrer Krippenplätze festhalte und darüber hinaus plane, die Zahl der evangelischen Schulen zu erhöhen.

Als weitere wichtige Zukunftsaufgabe bezeichnete Friedrich den Bereich der älteren Generation. Angesichts der steigenden Anzahl älterer, aber auch pflegebedürftiger Menschen in der Gesellschaft seien Investitionen in Zukunftskonzepte dringend erforderlich, "von barrierefreiem Wohnungsbau bis zu sozialen Netzwerken Haupt- und Ehrenamtlicher, die Bedürftigen genau das zuwenden, was das Leben lebenswert macht: angenommen sein".

Bei allen Aufgaben im neuen Jahr, so Friedrich, werde Gott nicht abnehmen, was Menschen tun können. Gleichzeitig machte der Landesbischof mit Hinweis auf die Jahreslosung 2009 Mut, "dass wir zugleich darauf vertrauen dürfen, dass bei Gott alles möglich ist", auch wenn etwas bei den Menschen nicht möglich sei.

Hannover, 30. Dezember 2008
Pressestelle der EKD
Silke Römhild


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Quelle:
Pressemitteilung 335/2008 vom 31.12.2008
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Januar 2009