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KIRCHE/705: Pressebericht zum Abschluß der Vollversammlung der Bichofskonferenz (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 05.03.2009

Pressebericht des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch,
anlässlich der Pressekonferenz zum Abschluss der Vollversammlung
der Deutschen Bischofskonferenz am 5. März 2009 in Hamburg


Einleitung

I. Studienhalbtag zur Wirtschafts- und Finanzkrise

II. Debatte um die Piusbruderschaft

III. Glaubensfragen
- Erläuternde Handreichung zum "Exorzismus-Rituale"

IV. Ökumene
- Einführung eines ökumenischen Tages der Schöpfung

V. Pastoral
- Palliativversorgung

VI. Liturgie
- Die Feier des Gottesdienstes
- Gebet- und Gesangbuch sowie Übersetzung des Messbuches

VII. Erziehung und Schule
- Qualitätskriterien für Katholische Schulen
- Initiative "Pro Reli" in Berlin

VIII. Wissenschaft und Kultur
- Leitlinien zur Bewahrung von gefährdeten kirchlichen Bibliotheksbeständen

IX. Weltkirche
- Gäste der Weltkirche
- Aufrufe zur Renovabis-Aktion und zum Diaspora-Sonntag

X. Caritas
- Ehemalige Heimkinder - aktuelle Entwicklungen
- Zukunft der Pflege - Langfristige Herausforderungen

XI. Personalien


*


Einleitung

Zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Bischofskonferenz haben wir in Hamburg getagt. So nördlich waren wir noch nie. Es waren für uns eindrucksvolle Tage, im erst 15 Jahre jungen Ansgar-Bistum zu Gast zu sein. Mit unserer Präsenz wollten wir die Katholiken in der Diaspora unterstützen. Gleichzeitig haben wir uns über das gute ökumenische Klima in der Hansestadt gefreut. Die 68 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz haben sich in Hamburg wohl gefühlt. Unser Dank gilt dem Gastgeber, Erzbischof Werner Thissen.


I. Studienhalbtag zur Wirtschafts- und Finanzkrise

Am Mittwoch hat sich die Vollversammlung im Rahmen eines Studienhalbtags mit der aktuellen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise befasst. Ausgehend von zwei fachwissenschaftlichen Referaten wurden die Ursachen und Auswirkungen der Krise betrachtet und sozialethische Überlegungen angestellt. Schließlich wurden Eckpunkte einer kirchlichen Positionierung benannt.

Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, legte zunächst eine Analyse der Ursachen und des Verlaufs der Finanzkrise vor. Dabei machte er deutlich, dass verschiedene problematische Entwicklungen zur Finanzkrise geführt haben. Näher betrachtet wurden die Praxis der Verbriefung von Kreditforderungen, die amerikanische Geldpolitik, die weltweit für ein Überangebot an "billigem Geld" sorgte, die sozialpolitisch motivierte Wohneigentumspolitik in den USA sowie verschiedene Fehlentwicklungen im Bankensystem und im Bereich der Rating-Agenturen. In einem zweiten Teil zog Professor Hüther Konsequenzen aus der vorausgegangenen Analyse. Er sprach sich für eine konsequente Regulierung des Finanzmarktes aus, warnte allerdings vor einem dauerhaften Engagement des Staates bei privaten Banken. Zudem forderte er, sich stärker mit den ethischen Grundlagen der Marktwirtschaft zu befassen.

Eine erste sozialethische Bewertung der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise nahm Professor Dr. Gerhard Kruip vor, Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Universität Mainz und Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover. Ausgangspunkt seiner Darstellung war die Feststellung, dass die Wirtschaft als Ganzes und die Finanzmärkte im Besonderen für den Menschen da seien. In einem zweiten Schritt ging er auf die Ordnungskonzeption der Sozialen Marktwirtschaft ein und forderte, dass diese ordnungspolitischen Vorgaben auch mit Blick auf die aktuelle Krisenbewältigung nicht außer Acht gelassen werden dürften. Weiterhin machte er das Spannungsverhältnis zwischen Ordnung und Verantwortung des Einzelnen deutlich. Die Moral könne nicht allein in der Rahmenordnung verortet werden, sondern es bedürfe gleichzeitig der moralischen Motivation und der Sensibilität des Einzelnen. Angesichts der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise forderte er eine neue, umfassende globale Finanzarchitektur und formulierte einige ethische Grundsätze, an denen sich die Maßnahmen der Krisenbewältigung orientieren müssen. So mahnte er nicht nur eine langfristige Perspektive hinsichtlich der notwendigen Rückführung der Staatsverschuldung, sondern auch nachhaltige Lösungen für die Krisenbewältigung an. Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder Energie dürften nicht vernachlässigt werden. Er unterstrich dabei die besondere Bedeutung der globalen Perspektive, vor allem weil das Wohl der gesamten Menschheitsfamilie schon immer ein besonderes Anliegen der Kirche ist.

Im Anschluss daran skizzierte der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (VI), Erzbischof Dr. Reinhard Marx, Eckpunkte einer kirchlichen Positionierung, die nur eine erste Einschätzung widerspiegeln könnten, da der Fortgang der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise noch viel zu ungewiss sei. Erzbischof Marx wandte sich zunächst all denjenigen zu, die national und international am meisten von der derzeitigen Krise betroffen sind, und machte deutlich, dass die Krise nicht nur eine Frage der Stabilität und Effizienz eines wirtschaftlichen Systems, sondern insbesondere eine Frage der Gerechtigkeit sei. Unter Verweis auf die Ausführungen von Professor Hüther und Professor Kruip unterstrich er, dass auf den internationalen Finanzmärkten strukturelle Schwächen und Defizite beständen, die einer dringenden Reform und Neuordnung bedürften. Eine Rückbesinnung auf grundlegende ordnungspolitische und sozialethische Überlegungen sei notwendig, dabei dürften aber sowohl die Grenzen der Möglichkeiten staatlicher Intervention als auch der Wert einer freiheitlichen sozialen Marktordnung nicht übersehen werden. Die Wirtschaft brauche Freiheit, Ordnung und Tugenden. Unter Verweis auf das Modell der Sozialen Marktwirtschaft betonte Erzbischof Marx, dass auch das globalisierte Wirtschaftssystem eines ordnenden Rahmens bedürfe. Mit Blick auf die Maßnahmen zur Krisenbewältigung wies er dabei sowohl auf den drohenden Protektionismus, der Schwellen- und Entwicklungsländer besonders treffen würde, als auch auf das Problem der Verschuldung hin. Er forderte die Entwicklung von geeigneten Kriterien zur Lastenverteilung. Auch dürften die großen globalen Herausforderungen Hunger, Armut und Klimawandel nicht aus dem Blick geraten.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz beschloss den Studientag mit einer persönlichen Zusammenfassung und einem herzlichen Dank an die Gäste. Die Vollversammlung bittet die Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (VI) um eine Auswertung des Studienhalbtages "Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise" und um konkrete Vorschläge für das weitere Vorgehen unter Bezug auf die Ergebnisse des Studientages.


II. Debatte um die Piusbruderschaft

Die Vollversammlung hat sich eingehend mit der Debatte um die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Pius-Bruderschaft beschäftigt. Dabei ist deutlich geworden, dass sich die Bischofskonferenz sofort nach Bekanntwerden der unhaltbaren und unverantwortlichen Auffassungen von Bischof Williamson zu Wort gemeldet und jede Leugnung des Holocaust verurteilt hat. In der Folge hat die Bischofskonferenz die notwendigen Dokumente zur Debatte (Dekret der Bischofskongregation, Erklärung des Staatssekretariats etc.) in einem Dossier auf der Internetseite der Bischofskonferenz öffentlich zur Verfügung gestellt. In der Diskussion haben Mitglieder der Bischofskonferenz ihre Erfahrungen der letzten Wochen dargelegt. Dabei zeichnet sich folgendes ab:

Die Kontroverse um die Piusbruderschaft hat deutlich gemacht, dass das Verständnis und die Rezeption des II. Vatikanischen Konzils auch in kirchlichen Kreisen in Deutschland zum Teil von Missverständnissen und einseitigen Interpretationen bestimmt ist, die genauer wahrgenommen und intensiv aufgearbeitet werden sollten.

Die Störung des Verhältnisses zu den Juden konnte durch die Klarstellung des Heiligen Stuhls und der Bischöfe in Deutschland zunehmend abgebaut werden. Die Deutsche Bischofskonferenz steht uneingeschränkt zum bisherigen Weg des jüdisch-katholischen Dialogs. Auch hier ist für uns klar: Es gibt kein Zurück mehr hinter das Erreichte, es wird keine Wende von der Wende in diesem Verhältnis geben.

Die Integration der Piusbruderschaft in die Kirche, die der Apostolische Stuhl als Ziel verfolgt, bleibt nach den aktuellen Erfahrungen ein Vorhaben mit zweifelhaften Erfolgsaussichten. Die intransingente Haltung der Verantwortlichen der Priesterbruderschaft in der zentralen Frage der uneingeschränkten Anerkennung des II. Vatikanischen Konzils und die mangelnde Bereitschaft, sich an die römischen Auflagen zu halten, sprechen hier eine deutliche Sprache.

Wir haben die Sorgen gesammelt und wenden uns heute in einer gemeinsamen Erklärung der deutschen Bischöfe zum gegenwärtigen Weg der katholischen Kirche an die Öffentlichkeit (s. Anlage). Sie versteht sich als Fortsetzung dessen, was wir in den vergangenen Wochen bereits immer wieder öffentlich gesagt und getan haben. In der kommenden Woche in Rom werde ich viele Punkte in verschiedenen Dienststellen des Vatikans ansprechen, insbesondere die Fragen der Kommunikation von Rom in die nationalen Bischofskonferenzen hinein.

In der Diskussion um die Petition der Bewegung "Wir sind Kirche" hat der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, P. Dr. Hans Langendörfer SJ, die Unterschriften entgegen genommen. Dabei hat er deutlich gemacht, dass die Inhalte der Petition zu den Auffassungen der Bischofskonferenz teilweise in sehr großem Widerspruch stehen.


III. Glaubensfragen

Erläuternde Handreichung zum "Exorzismus-Rituale"

Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hat die deutsche Übersetzung des Rituale für den Exorzismus genehmigt. Die Veröffentlichung wird durch eine erläuternde Handreichung begleitet, die die Vollversammlung diskutiert hat. Der erste Teil umfasst eine theologisch-praktische Verstehenshilfe, gefolgt von einer gegliederten Textsammlung und weiterführenden Literaturempfehlungen. Die Handreichung gibt einerseits zuverlässige und überschaubare Erläuterungen, andererseits stellt sie dar, dass durch die nun erscheinende Übersetzung des Exorzismus-Rituale keine neue Situation entstanden ist, sondern eine Kontinuität zu Kommentierungen der letzten 30 Jahre besteht.


IV. Ökumene

Einführung eines ökumenischen Tages der Schöpfung

Die Vollversammlung hat sich mit dem Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) beschäftigt, einen jährlichen "Ökumenischen Tag der Schöpfung" einzuführen. Wir nehmen diese Überlegungen, die auf Anregungen aus der Orthodoxen Kirche und auf die Schlussbotschaft der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu (4. - 9. September 2007) zurückgeht, grundsätzlich aufgeschlossen zur Kenntnis. Das Anliegen der Schöpfungsverantwortung besitzt in den deutschen Diözesen und in der Arbeit der Bischofskonferenz seit langem hohe Bedeutung. Auch im liturgischen Leben der Kirche sind die hiermit verbundenen Themen lebendig. Hierauf muss bei den weiteren ökumenischen Bemühungen entsprechend geachtet werden. Wir werden das im Vorstand der ACK zur Geltung bringen.


V. Pastoral

Palliativversorgung

Seit einigen Jahren hat sich, angeregt durch die Hospizbewegung, das Konzept einer umfassenden Palliativversorgung herausgebildet. Das Palliativkonzept umfasst nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation körperliche, psychische, soziale und spirituelle Aspekte und versteht sich als Vorhaben einer ganzheitlichen Begleitung von schwerstkranken Patienten und ihren Angehörigen. In Deutschland wird die Palliativversorgung sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich rasch ausgebaut. Für die Kirchen ist von Interesse, wie sie in dieser Situation eine seelsorgerliche

Begleitung anbieten kann. Wir wissen, dass wir in Anbetracht der vielfältigen Diskussionen über den letzten Lebensabschnitt hier in besonderer Verantwortung stehen. Offen sind dabei vor allem die Fragen nach Personalbedarf und Qualität der spirituellen Begleitung. Wir haben einen Fragebogen zu diesem Themenkomplex erarbeitet, dessen Beantwortung weiteren Aufschluss für dieses wichtige Thema geben soll.


VI. Liturgie

Die Feier des Gottesdienstes

Im Anschluss an den Studientag der Herbst-Vollversammlung 2002 über die "Entwicklung der Liturgie in den deutschen Diözesen" hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Wort "Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der christlichen Gemeinde - Impulse für eine lebendige Feier der Liturgie" an die Gläubigen gerichtet. In den zurückliegenden Jahren ist die Liturgie unter verschiedenen Aspekten - mit einem Schwerpunkt bei der Eucharistie - auch im weltkirchlichen Rahmen und in lehramtlichen Schreiben verstärkt thematisiert worden. Die Bedeutung der "ars celebrandi" ist in ihrer theologischen Vielfalt während der Vollversammlung diskutiert worden. Vor allem geht es uns um eine würdevolle Gestaltung der Liturgie und eine Vergewisserung bestimmter in der Liturgie enthaltener theologischer Aspekte.

Gebet- und Gesangbuch sowie Übersetzung des Messbuches

Über den Fortgang der Arbeit am neuen Gebet- und Gesangbuch und an der Übersetzung des Messbuches haben wir uns aktuell informiert.


VII. Erziehung und Schule

Qualitätskriterien für Katholische Schulen

Im Schulwesen ist seit einigen Jahren eine Vielzahl von Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung zu beobachten. Alle Bundesländer haben inzwischen verbindliche Strukturen zur internen und externen Evaluation der Schulen in staatlicher Trägerschaft geschaffen. Die Bistümer und Träger Katholischer Schulen reagierten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf diese Entwicklung. Vor diesem Hintergrund haben wir Qualitätskriterien für Katholische Schulen entwickelt. Damit soll den Bistümern, Schulträgern und Schulen ein Rahmen angeboten werden, an dem sie sich orientieren können, wenn sie Evaluationsinstrumente entwickeln bzw. Qualitätsentwicklungsmaßnahmen planen. Bei den Qualitätskriterien geht es um den Erziehungsauftrag und die Schulpastoral, die inhaltliche Ausrichtung des Unterrichts, die Schulleitung, das Lehrerkollegium und die Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Qualitätskriterien fragen dabei auch nach einem positiven Lern- und Unterrichtsklima, Personalentwicklungskonzepten und dem pädagogischen Auftrag der Lehrer. Die Vielfalt an Kriterien ergänzen wir mit der Freischaltung einer Internetseite in der kommenden Woche, die es ermöglicht, bundesweit gezielt nach katholischen Schulen im Netz zu suchen. Es werden noch einige Modi in den Text eingearbeitet, der bis zum Sommer veröffentlicht wird.

Initiative "Pro Reli" in Berlin

Ein Wort zur aktuellen Debatte um den Religionsunterricht in Berlin, der nicht eigens während der Vollversammlung auf der Tagesordnung stand: Wir hoffen, dass der Volksentscheid ein Erfolg wird. Wir sind dankbar, dass viele Menschen, die in Berlin der Kirche eher distanziert gegenüberstehen, die fast ideologisch anmutende Trickserei von Herrn Bürgermeister Wowereit erkannt haben. Wir appellieren an Herrn Wowereit, die Grundlagen politischer Seriosität bei diesem Thema nicht zu verlassen.


VIII. Wissenschaft und Kultur

Leitlinien zur Bewahrung von gefährdeten kirchlichen Bibliotheksbeständen

In Deutschland gibt es eine große Zahl wissenschaftlicher Bibliotheken, die von Diözesen, Orden, Verbänden und sonstigen kirchlichen Stellen getragen werden. Allein 160 von ihnen sind in der Arbeitsgemeinschaft Katholisch-Theologischer Bibliotheken zusammengeschlossen. Die Bibliotheken verfügen nicht nur über einen breiten Fundus theologischer Literatur, sondern haben auch differenzierte andere Bestände mit zum Teil ausgesprochen seltenen Materialien. Damit besitzen sie nicht nur für ihren kirchlichen Träger einen großen Wert, sondern tragen zugleich auch zur Versorgung mit theologischer Literatur weit über den kirchlichen Bereich hinaus bei. Die Auflösung von Klöstern und strukturelle Veränderungen bei diözesanen und sonstigen kirchlichen Stellen haben nicht selten Konsequenzen für zugeordnete wissenschaftliche Bibliotheken. Die Arbeitsgemeinschaft hat darum "Leitlinien zur Bewahrung von gefährdeten kirchlichen Bibliotheksbeständen" erarbeitet, die von der Vollversammlung positiv aufgenommen wurden. Behandelt werden in den Leitlinien Aufbewahrungsorte und vor allem rechtliche und finanzielle Gesichtspunkte.



IX. Weltkirche

Gäste der Weltkirche

Wie in jedem Jahr haben uns einige Bischöfe besucht, die sich aus Anlass der diesjährigen Misereoraktion in Deutschland aufhalten und in den Gemeinden und katholischen Einrichtungen über ihre pastorale Erfahrung berichtet haben. Wir konnten als Gäste Bischof Chibly Langlois (Fort Liberté, Haiti), Bischof Joachim Ouédraogo (Dori, Burkina Faso) und Weihbischof Broderick Pabillo (Manila, Philippinen) begrüßen.

Aufrufe zur Renovabis-Aktion und zum Diaspora-Sonntag

Während der Vollversammlung haben wir die Kollektenaufrufe zur diesjährigen Renovabis-Aktion und zum Diaspora-Sonntag verabschiedet.


X. Caritas

Ehemalige Heimkinder - aktuelle Entwicklungen

Die Deutsche Bischofskonferenz begrüßt die Einrichtung eines Runden Tisches, der sich unter Vorsitz von Bundestagsvizepräsidentin a. D. Dr. Antje Vollmer mit der Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren auseinandersetzt. Die Deutsche Bischofskonferenz ist selbst kein Träger von Einrichtungen der Heimfürsorge, weder damals noch heute. Allerdings hat sie ein großes Interesse an mehr Gewissheit über die Situation in diesen Einrichtungen in der Nachkriegszeit insgesamt, auch was die Einrichtungen in katholischer Trägerschaft betrifft. Es gibt berechtigte Erwartungen an katholische Einrichtungen, besonders wenn sie für Kinder und Jugendliche da sind. Deshalb bedauert es die Deutsche Bischofskonferenz zutiefst, dass offenbar auch in katholischen Heimen Kindern und Jugendlichen in den 50er und 60er Jahren Unrecht und schweres Leid widerfahren ist. Ihnen gilt unser uneingeschränktes Mitgefühl. Zweifellos stehen auch die katholischen Träger in der Verantwortung für die Menschen, die ihren Einrichtungen - aus welchen Gründen auch immer - für eine gewisse Zeit anvertraut worden sind. Nach jetzigem Kenntnisstand ist die Zahl der problematischen Fälle im kirchlichen Bereich gering. In katholischen Heimen der Kinder- und Jugendhilfe wurde Gewalt nicht grundsätzlich eingesetzt.

Zukunft der Pflege - Langfristige Herausforderungen

Die Bischofskonferenz hat sich mehrfach mit dem Thema "Zukunft der Pflege" beschäftigt, gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland anlässlich der Woche für das Leben 2001. Die Bischofskonferenz plant einen Impulstext zur Zukunft der Pflege, der die ethische Dimension in den Mittelpunkt rückt, die der pastoralen Sorge der Kirche zugrunde liegt. Dabei soll vor allem das christliche Menschenbild als zentraler Beurteilungsmaßstab hervorgehoben werden.


XI. Personalien

Weihbischof Ulrich Boom (Würzburg) wird für die laufende Amtsperiode bis zur Herbstvollversammlung 2011 Mitglied der Pastoralkommission (III) und der Liturgiekommission (V).
Weihbischof Ludger Schepers (Essen) wird für die laufende Amtsperiode zum Mitglied der Unterkommission "Frauen in Kirche und Gesellschaft".
Bischof Dr. Felix Genn (Essen) und Weihbischof Heinrich Timmerevers (Münster) werden von der Mitgliedschaft in der Jugendkommission (XII) entpflichtet.
Sekretärin der Liturgiekommission wird in Nachfolge von Dr. Rainer Ilgner für die laufende Arbeitsperiode bis zur Herbstvollversammlung 2011 Dr. Ursula Beykirch-Angel. Geschäftsführer der Kommission wird Lic.-theol. Christian Haneder.
Dr. Rainer Ilgner behält die Leitung der Arbeitsstelle Bücher der Kirche bis zum Abschluss der Projekte.
Als weitere Mitglieder der Regionalen Schulbuchkommission Süd werden für die laufende Arbeitsperiode Prof. DDr. Thomas Marschler (Dogmatik, Augsburg) und PD Dr. Manfred Riegger (Religionspädagogik, Augsburg) berufen.
Zum Geschäftsführer der Bischöflichen Aktion Adveniat wird Prälat Bernd Klatschka (Essen) für eine zweite Amtszeit von 2009 bis 2014 gewählt.
Zum Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz beim ZDF wird Ulrich Fischer (Frankfurt) für eine weitere Amtszeit von 2009 bis 2012 gewählt.
Die Beauftragung der Leiterin der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge, PD Dr. Hildegund Keul, wird bis zur Herbst-Vollversammlung 2011 verlängert.
Die Beauftragung des Leiters der Kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge, Dr. Andreas Rufing, wird bis zur Herbst-Vollversammlung 2011 verlängert.
Die Beauftragung der Leiterin der Arbeitsstelle Pastoral für Menschen mit Behinderung, Dr. Simone Bell D'Avis, wird bis zur Herbst-Vollversammlung 2011 verlängert.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 25 vom 5. März 2009
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2009