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KIRCHE/727: Studientag zur Zukunft der Kirche in Deutschland (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 27.04.2009

Gemeinsamer Studientag von Bischofskonferenz und ZdK
zur Zukunft der Kirche in Deutschland


Unter dem Leitwort von Papst Benedikt XVI. "Seid Zeugen der Hoffnung" fand am 26. und 27. April in Würzburg ein gemeinsamer Studientag von Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) statt. Ziel der Tagung war, sich über gemeinsame Perspektiven für die Zukunft der Kirche in Deutschland auszutauschen. Grundlage waren die Beratungen zu einer missionarischen Erneuerung der Verkündigung und Seelsorge, wie sie in den vergangenen Jahren sowohl in der Bischofskonferenz als auch im Zentralkomitee stattgefunden haben.

Neben den Vorträgen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, und des Präsidenten des ZdK, Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, sowie Impulsreferaten von Bischof Dr. Joachim Wanke und ZdK-Vizepräsident Heinz-Wilhelm Brockmann, gab die Tagung viel Raum zur Diskussion in kleinen Gruppen und persönlichem Gespräch.

In seinem Einleitungsreferat unterstrich Erzbischof Zollitsch, wie wichtig das gemeinsame Gespräch und die Verständigung darüber ist, "was wir für vordringlich halten in Bezug auf das Leben und den Dienst der Kirche in Deutschland in diesen stürmischen Jahren". Die gegenwärtige Situation der Kirche sieht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz geprägt durch ein Nachlassen des Aufbruchsgeistes der vergangenen Jahrzehnte. An seine Stelle sei die "oft mühselige Normalität des kirchlichen Lebens" getreten in einem gesellschaftlichen Klima, das sowohl durch religionsfreundliche wie zugleich religionskritische Züge geprägt sei. Er rief dazu auf, diesem Klima mit Vitalität und innerer Freiheit, mit entbranntem Herzen und mit der Weite des "großen Denkens" die Hoffnung des Glaubens entgegen zu setzen.

Der Präsident des Zentralkomitees rief dazu auf, Deutschland unbeschadet der Eigenständigkeit und Eigenverantwortung der Bistümer als einen gemeinsamen Handlungsraum für die Kirche zu begreifen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die hohe Mobilität auch von Katholiken in der modernen Gesellschaft und auf die lange Tradition deutschlandweiter katholischer Verbände, Werke und Bewegungen. "Deutschland ist - aus gesellschaftlichen wie aus kirchlichen Gründen - ein großer gemeinsamer pastoraler Raum, mit ganz eigenen Chancen", so Meyer wörtlich. Die größte Herausforderung für Gesellschaft und Kirche sieht der ZdK-Präsident darin, einer falsch verstandenen Individualisierung zu begegnen. Lösungen für die eigenen Schwierigkeiten und Wege für Kirche und Gesellschaft könnten nur gefunden werden, wenn man offen miteinander rede, die eigenen Ängste und Sorgen nicht verschweige und die der anderen ernst nehme.

Zollitsch und Meyer betonten, dass die offene und ehrliche Atmosphäre und das anspruchs- und respektvolle Gespräch während des Studientags den Weg für weitere gemeinsame Überlegungen zur Zukunft der Kirche in Deutschland geöffnet haben.


Diese Meldung wird wortgleich auch von der Pressestelle des Zentralkomitees der deutschen Katholiken verbreitet.
Die Texte der Vorträge und Referate sind abrufbar unter www.dbk.de und www.zdk.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 050 vom 27. April 2009
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2009