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KIRCHE/796: Festliche Eröffnung der Zukunftswerkstatt Kassel 2009 (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 24.09.2009

Festliche Eröffnung der EKD-Zukunftswerkstatt Kassel 2009

Wolfgang Huber: "Vertrauen auf einen Wandel aus Glauben"


Mit einem Gottesdienst, einem Vortrag und der Eröffnung der "Galerie guter Praxis" hat heute die Zukunftswerkstatt Kassel 2009 der evangelischen Kirche begonnen.

In seinem Eröffnungsvortrag unter dem auf Psalm 31,8 zurückgehenden Titel "Du stellst unsere Füße auf weiten Raum" beschrieb der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche (EKD), Bischof Wolfgang Huber "Positionen und Perspektiven einer Kirche im Aufbruch". Dabei stellte Huber die Reformbestrebung in einen größeren Zusammenhang: "Es geht in unserem Reformprozess nicht nur um einzelne Vorhaben zur Qualität von Gottesdiensten, zu missionarischen Initiativen in den kirchlichen Regionen oder zu einer verbesserten Leitungs-und Führungskultur", sondern, so Huber weiter, "es geht zugleich (...) um einen Mentalitätswandel. Der Wandel von Mentalitäten ist jedoch keine Aktion, sondern ein Prozess. Er muss sich entwickeln und entfalten."

Der "Dreh-und Angelpunkt" aller kirchlichen Reformprozesse, so der Bischof weiter, habe seinen Grund im "Vertrauen auf Gottes Sendung". Deshalb trage das Vorhaben der Reformwerkstatt 2009 "im Kern einen geistlichen Charakter." Es gehe um die "zentrale Aufgabe, den Glauben an die nächste Generation weiter zu geben." Die Kirche, so Huber, stehe vor der Herausforderung, "für die Weitergabe des Evangeliums bewährte Wege zu nutzen, aber dafür auch neue Formen zu entwickeln."

Bei ihrer offiziellen Eröffnungsansprache der Zukunftswerkstatt gab die Präses der Synode der EKD, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt ihrer Freude über die Zusammenkunft in Kassel Ausdruck: "Ich hoffe, es wird gestritten, und ich bin froh, dass auch gefeiert wird." Die Präses bezeichnete die Zukunftswerkstatt als "eine Art Fachmesse, eine Lerngemeinschaft, einen Kongress der Initiativen" und als "gemeinsamen Ausblick auf unser Jubiläumsjahr 2017". Außerdem, so Göring-Eckardt weiter, sei sie aber auch "ein schönes Fest, das sich über die in der Reform schon erreichten Ziele freuen kann. Denn es ist doch wie sonst auch im Leben: Nur wenn man in allem Engagement zwischenzeitlich auch mal anhalten kann, eine Zwischenbilanz ziehen kann und auch dankbar sehen und sagen kann: Bis hierher hat uns Gott gebracht, nur dann finden sich Kräfte für die nächsten Schritte und für eine nachhaltige Dynamik."

In seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst bewertete der Bischof der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, den notwendigen "Perspektivwechsel" so. "Die entscheidende Veränderung der Perspektive für die Kirche besteht für mich darin: nicht zuerst auf das schauen, was uns bedrückt und unser Handeln lähmt, sondern den Blickwinkel bewusst wenden und zuerst auf Christus sehen, um mit den erleuchteten, klaren Augen des Glaubens neu die Wirklichkeit betrachten. So werden wir zur Kirche der Freiheit!" Hein rief dazu auf, alle Reformen "ohne Sorge oder Angst" anzugehen, denn, so Hein weiter, "Das Entscheidende müssen wir nicht tun. Das macht Gott. Er sorgt für uns."

Die Zukunftswerkstatt Kassel 2009 findet noch bis Samstag statt.

Hannover, 24. September 2009
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick


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Quelle:
Pressemitteilung 225/2009 vom 24.09.2009
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. September 2009