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SCHACH-SPHINX/02589: Ausnahme von der Remisregel (SB)


Es ist geradezu ein Akt der Höflichkeit und des Kavaliersdenkens, wenn einer der Spieler, nachdem er in der Eröffnung oder im Mittelspiel eine Figur eingebüßt hat, sich erhebt, seinem Kontrahenten die Hand schüttelt und aufgibt. Er rechnet sich keine Chance mehr aus, glaubt zu wissen, daß der andere lediglich alle Figuren abzutauschen braucht, um dann im Endspiel mit Hilfe ebendieser Mehrfigur einen beliebigen Bauern in eine Dame zu führen mit leichtem Gewinn. Es ist nicht nur ein Akt der Höflichkeit, es ist auch ein Respekt vor dem anderen. Schließlich handelt es sich nicht um eine Vorgabepartie eines starken gegen einen schwachen Spieler. Freilich, im Endspiel gibt es nicht wenige Fälle, wo selbst eine Mehrfigur der überlegenen Seite nicht zu einem Sieg verhelfen kann. Mit Turm und Läufer gegen einen einzelnen Turm bei bauernloser Stellung ist die Partie in der Regel tot und remis. Doch auch hier gibt es wie im heutige Rätsel der Sphinx Ausnahmen. Wenn nämlich besondere Umstände eintreten und der unterlegene König in der Nähe eines Eckfeldes gefangen ist, ist ein Matt möglich. Also, Wanderer, Schwarz am Zuge durchbrach diese Remisregel.



SCHACH-SPHINX/02589: Ausnahme von der Remisregel (SB)

Tyrtania - Baker
London 1995

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Kurt Richters Worte in Ehren, aber manchmal muß man angreifen, ehe die Gelegenheit verstreicht zu einem gekonnten Mattüberfall: 1...Sf6-g4+! 2.h3xg4 - oder 2.Kh2-g1 Sf2xh3+ 3.Kg1-h1 De3-g1+ 4.Tf1xg1 Sh3-f2# - 2...Sf2xg4+ 3.Kh2-h3 De3-h6+ 4.Kh3xg4 Lg6-h5+ 5.Kg4-h5 - bei anderen Königszügen setzt 5...Lh5-f3# matt - 5...Dh6-f6#


Erstveröffentlichung am 08. April 1999

25. Januar 2010