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SCHACH-SPHINX/02663: Probleme von Kenntnis und Zweck (SB)


Verwicklung, Kopfschmerz, Undurchsichtigkeit - mit diesen drei Worten läßt die sich Stellung im heutigen Rätsel der Sphinx zweifelsohne am besten umschreiben. Man braucht zwei Gehirne oder einen leistungsfähigen Computer, um nur die Hauptvarianten der taktischen Generalstoßrichtung zu analysieren. Indes war Schwarz am Zuge und hatte für seine Dame reichlich Holz und Kompensation eingetauscht. Darüber hinaus hatte er sich einige Positionsvorteile gesichert, die nun zu einem formvollendeten Gewinnpfad ausgebreitet werden konnten. Goethe schrieb einmal passend zum Thema: "Der größte Teil des Unheils und dessen, was man bös in der Welt nennt, entsteht bloß, weil die Menschen zu nachlässig sind, ihre Zwecke recht kennen zu lernen, und wenn sie solche kennen, ernsthaft darauf los zu arbeiten." Nun, Wanderer, Schwarz hatte solche Probleme von Kenntnis und Zweck jedenfalls nicht.



SCHACH-SPHINX/02663: Probleme von Kenntnis und Zweck (SB)

Weiner - Tiemann
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Und die Falle schlug zu, brutal und unbarmherzig, wie es Fallen eben immer tun: 1.Sd4xc6! - böses Erwachen, denn nach 1...Lc4xb3 2.Sc6xe7+ Kc8-d7 3.Tb1xb3 kann Schwarz schlechterdings aufgeben - 1...De7xe3+ - besser, aber auch nicht ausreichend - 2.Db3xe3 Sg4xe3 3.Sc6-e7+ Kc8-d8 4.Tb1xb7! Lb8-c7 - oder 4...Se3xg2+ 5.Ke1-f2 und Weiß erobert die Figur mit entscheidendem Vorteil zurück - 5.Lg2-f3 und Schwarz gab auf. Nach 5...Th8-e8 6.Se7-c6+ Kd8-c8 7.Sc6xa7+ stünde er ohnehin voll und ganz auf Verlust.


Erstveröffentlichung am 05. Mai 1999

19. Februar 2010