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SCHACH-SPHINX/02804: Schöpfer eigener Kritik (SB)


Sieben Züge sind erst gespielt worden in dieser früher sehr beliebten Variante des Damengambits. 7...a7-a6! war der letzte Zug des Nachziehenden gewesen. Das ganze Abspiel galt vor mehr als fünfzig Jahren als vorteilhaft für Weiß, der denn auch der Meinung seiner Zeit folgte und nun 8.Sc3xd5? spielte, davon ausgehend, daß er nach 8...a6xb5 9.Sd5xf6+ g7xf6 10.Dd1xd8+ Ke8xd8 11.Lg5xf6+ die Qualität gewinnt. Später wurde natürlich eingehend vor dieser Abwicklung gewarnt, doch bis dahin glaubte man, im Besitz der Wahrheit zu sein. Erst das Stirnrunzeln und Hinterfragen klärte darüber auf, daß nicht Schwarz, sondern Weiß kapitulieren mußte. Also, Wanderer, das heutige Rätsel der Sphinx ist all denen gewidmet, die nicht glauben, was sie nicht selbst überprüft haben, deren Wissensdurst sich nicht mit einem "Aha" zufriedengibt, die Schöpfer sind eigener Kritik, Wühlmäuse der Forschung und des Studiums an den Geheimnissen der Schachkunst.



SCHACH-SPHINX/02804: Schöpfer eigener Kritik (SB)

Fine - Judowitsch
Moskau 1937

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ich gebe auf - diese Worte kamen aus dem Munde des Anziehenden, nachdem sein Kontrahent 1...La6-e2! gezogen hatte. Nichts ging mehr, denn 2.Sc3-a4 verlor sogleich wegen 2...Sd4-f3+ 3.Lg2xf3 - 3.Kg1-h1 Sg4xf2# - 3...Db6xf2+ usw. Und aus demselben Grunde halfen auch 2.Sc1xe2 oder 2.Sc3xe2 nicht mehr.


Erstveröffentlichung am 19. Juni 1999

07. April 2010